Full text: Die Motoren (Heft 83)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
   
  
  
  
     
  
  
   
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
188 J. F. Radinger. 
Dieler birgt den weiteren Vortheil, dafs andere Kanten den Dampf ein- 
als auslaffen und andere die Wege öffnen, als fchliefsen. Dadurch wird die Ein- 
führung einer höhern Compreffion und (1, Canalbreite) grofse Ausftrömvoreilun- 
gen trotzdem leicht, dafs der Schieber mit dem Voreilwinkel Null arbeitet und fo 
das Maximum feiner Gefchwindigkeit noch nichtüberfchritten hat, wann der Kolben 
den Hub eben wechfelt. 
Für fixe Expanfion laffen fich alfo die Bedingungen einer präcifen Dampf- 
vertheilung'mit einem rotirenden Schieber in einer Vollkommenheit erreichen, 
welche mit dem Flachfchieber nicht möglich ift. Nachdem ferner die Entlaftung 
bei Gegenfenftern nahezu vollkommen wird, wie man durch die Handfteuerungen 
der Dampfhämmer (mit Wilfon’fchen Hahn) weis, die Dauer grofs, die Herftellung 
leicht und der runden Arbeit halber billig ift, fo fcheint es, dafs fich für die Be- 
herrfchung der grofsen Canäle fchnellgehender Dampfmafchinen kein Mechanis- 
mus beffer eignet, als der entlaftete rotirende Hahn. 
Dabei tritt der Dampf nach der Achfe des rotirenden Körpers ein und 
geht durch deffen Längsfchlitze unter geringften Richtungsänderungen zu feinen 
weiteren Wegen. Der rotirende Körper felbft mufs conifch fein, um das Ein- 
fchleifen zu geftatten und kann entweder von der Spitze einer Schraube oder 
einem irgendwo aufserhalb liegenden Kammzapfen getragen und geftellt werden, 
bei welcher Einftellung allen Einflüffen der Wärmedehnungen etc. nachgekommen 
werden kann. 
Nun handelte es fichnur noch um den Ein- 
grifi des Regulators auf die Veränderung der 
Füllung. Um überhaupt einen vorzeitigen 
Abfchlufs zu erlangen, mufs eine zweite Platte 
den Dampfzuflufs fperren, und um diefs mit 
einer möglichft grofsen Gefchwindigkeit zu 
thun, wählte ich ein im Innern des Grund- 
fchiebers, aber diefem entgegengefetzt roti- 
rendes eingefchliffenes Rohr, deffen Lang- 
fchlitze die Durchlafsfpalten des erfteren öff- 
nen oder decken. 
Der Antrieb beider in einander rotirender 
Körper kann von einem und demfelben Kegel- 
rade aus erfolgen, welches oben und unten 
je ein anderes Kegelrad mitnimmt; hält das 
äufsere beifpielsweife auf der Spindel des Ex- 
panfionsfchiebers, während das innere aufeiner 
diefelbe umgebenden rohrförmigen Nabe des 
Hauptfchiebers fteckt, fo werden beide Schie- 
ber die gewünfchte entgegengefetzte Drehung 
mit völlig gleicher Winkelgefchwindigkeit 
erhalten und ihre Arbeitskanten müffen fich mit 
der gleichen Gefchwindigkeit nähern, wo 
immer fie fich treffen. 
Je nachdem aber der urfprüngliche Stell- 
winkel (beifpielsweife am todten Punkt) der 
Abfchlufskanten beider Schieber gröfser oder 
A kleiner ift, wird diefes Treffen fpäter oder 
m früher eintreten und fo die Expanfion verän- 
© NL dern. 
S Zum Zwecke der Veränderlichkeit diefes 
Stellwinkels fitzt hier der Innenfchieber nicht 
Stellung des Innenrohres für feft auf der Centralfpindel, fondern wird von 
40 Percent Füllung. einem Querkeilmitgenommen, der oberhalb des 
Beginn der Einftrömung. 
    
   
     
     
  
   
   
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
Annan 
 — 
  
	        
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