210 J. F. Radinger.
Die broncenen Ringe für die Dampf- und das Speifepumpen-Excenter,
die hellglänzenden Kupferrohre, welche, um den Säulen auszuweichen, ftarke
Windungen zu machen hatten etc., zeigten, dafs die Fabrik an Metall
nicht fpart.
F.H. Hedley in Wien.
F. H. Hedley in Wien ftellte das Modell einer ofcillirenden Dampfma-
fchine aus, deren Dampfvertheilung durch die beiden hohlen Kolbenftangen
und den Kolbenkörper felbft platzgriff. Der Kolben beftand aus zwei mit ent-
[prechenden Ausfparungen verfehenen Scheiben, deren obere fich auf der unteren
verdrehen und fo die Steuerung beforgen konnte, nachdem jede der hohlen
Kolbenftangen mit einer der Scheiben in Verbindung fteht.
Die rückwärtige Kolbenftange diente für die Dampfzuführung und fchliefst
fich gelenkartig an das mit einem Wechfel verfehene Dampfrohr. Diefes Gelenk
bildet gleichzeitig den Schwingungsmittelpunkt für das weitere Syftem. Der
Cylinder trägt an feinem Vorderdeckel einen anfangs hohlen und dann zu einem
Schubftangenkopf zulaufenden Angufs, welcher direct am Kurbelzapfen hängt
Die vordere Kolbenftange endet zwifchen den Wangen diefes Anguffes
mit einem Kautfchukrohr, durch welches die Abftrömung erfolgt und träg
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_ aufserdem einen feitlichen Arm, welcher der Kolbenftange während des Hubes
eine kleine Drehbewegung ertheilt, indem fein Aufsenende in einer Schleife
halbfeftgehalten ift. Diefe Drehbewegung pflanzt fich in der Kolbenftange bis auf
die Vorderfeite des hohlen Kolbens fort und dreht diefe für die richtig.
Steuerung.
Weil nun der Kolben mit der rückwärtigen Kolbenftange am feften Dreh-
punkte und der Cylinder am Kurbelzapfen hängt, fo wirkt der zwifchen einem
Deckel und der feften Kolbenfcheibe auftretende Dampf entweder auf Verlänge
rung oder Verkürzung des Syftems und drückt die Kurbel hinweg oder holt
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fie an.
Da fowohl der Drehzapfen im Dampfrohr als auch die fteuernden Kolben-
fcheiben unter dem gefammten Kolbendruck arbeiten müffen und auch d
Gefammtgewicht der Mafchine nur an zwei Drehzapfen, aber der ganzen Län
nach frei hängt und fchwingt — fo ift felbftverftändlich an grofse Ausführung
des Modelles nicht zu denken. Für kleine Ausführung und für fchwache Kräfte
fcheint es feiner Einfachheit und weniger Beftandtheile halber ganz wohl geeignet,
indem es aufser dem Kurbel- und dem hohlen Drehzapfen im Dampfrohre keine
weitern Zapfen, keine Geradführung, keinen Steuerungsantrieb etc. befitzt und
der Cylinder ein einfaches Rohr ohne irgend einen Angufs ift. Wahrfcheinlich
kann man die leichteften Dampfmafchinen nach diefem Syfteme bauen.
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