Full text: Die Motoren (Heft 83)

  
  
  
  
  
  
  
   
238 J. F. Radinger. 
Breite, welche fich jedoch im erften Drittel der Höhe auf 100 Millimeter verengte. 
Letztere begann oben mit diefen 100 Millimeter und erweiterte fich gegen den 
Auslauf auf die dreifache Dimenfion. Die Höhe des Leitrades war circa 140 und 
jene des Treibrades ı60 Millimeter Der Aufsenkranz des letzteren war über 
jenen des Leitrades aufsen verfchnitten, um den Spalt dicht zu halten. Die 
unteren Zellen waren fowohl innen als aufsen mit Schlitzen zur Ventilation ver- 
fehen. Die Einmündung der Zuleitung an den Turbinenkaften mafs 120 Meter 
im Durchmeffer. 
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Für grofse Gefälle und geringe Waffermengen, wo fonft die Turbinen bei 
normaler Schaufelbreite fehr kleine Durchmeffer erhielten, find blos zwei einander 
gegenüberftehende Quadranten des Leitrades mit Leitfchaufeln verfehen, 
während der andere Theil desfelben undurchbrochen bleibt. 
Die Regulirung diefer Turbinen gefchieht mittelft zweier horizontaler 
Broncefchieber in Form der Quadranten des Leitrades. die bei gefchloffener 
Turbine die Leitzellen überdecken und beim allmäligen Oeffnen auf den vollen 
Theil des Rades kommen. 
Bei fehr hohem Gefälle legen nun Socin & Wick diefen Schieber auf 
Frictionsrollen, um den harten Gang des Regulirmechanismus zu mildern. 
Die Stellung des Schiebers gefchieht hier durch ein angegoffenes Zahn- 
rad-Segment, in welches ein Vorgelege greift. deffen Welle vertical durch eine 
Stopfbüchfe nach aufsen tritt und durch ein zweites Vorgelege an verticaler 
Achfe angetrieben wird. Diefe ift unterhalb des zugehörigen Griffrades mit einem 
gefenfterten feften Schmiedeifen-Rohr umgeben, um einen Index aufzunehmen, 
welcher von einem langen Schraubengang der Welle geführt wird. 
Nach glaubwürdigen Bremsverfuchen an einer von diefer Firma gelieferten 
Turbine erfterer Art betrug der Nutzeffedt bei 9'7 bis 9:9 Meter Gefälle und 
einer Waffermenge, welche zwifchen I:7 und von 0'4 Cubikmeter per Secunde 
fchwankte (212 bis 48 abfolute Pferdeftärken) zwifchen 87 und 80 Percent. 
MafchinenwerkftätteSt.GeorgenbeiSt. Gallen 
Diefe Fabrik ftellte zwei Partialturbinen für hohe Ge Se aus, welche 
nach gleichem Syftem gebaut find, deren eine aber völlig zerlegt war und die 
Regulirvorrichtung deutlich fichtbar machte. 
Der Wafferzulauf gefchieht hierbei von unten durch ein in die Fundament- 
platte des Ganzen eingegoffenes weites Rohr. Oben wird dasfelbe von einem 
ringförmigen Kranz gefchloffen, welcher an zwei gegenüberftehenden Sextanten 
feines Umfanges je 12 ee enthält. Diefer Krauk trägt oben einen aufge- 
fchraubten De in deffen Mitte das Fufslager des Turbinenrades fteht und 
diefes felbft hängt mittelft fchiefen in einer Kegelfläche ftehenden Armen derart 
nieder, dafs ac Schaufeln in die Höhe der Leitcanäle kommen. So läfst fich 
wohl ee Laufrad leicht abheben und bietet fich der allfeitigen Befichtigung 
dar; aber der Regulirapparat, welcher meift die erften Störungen erfährt, ift 
doch nur in zweiter Linie und erft nach Aushebung der ganzen Turbinenachfe 
zugängig und das Syftem fcheint nur für kleine Ausführung geeignet, weil das 
gleichfam aufserhalb des Lagers getragene Rad in Folge ungleicher Seiten- 
abnützungen leicht einen unruhigen Gang annehmen dürfe. 
BD. Regulirung gefchieht mit zwei gefonderten Schiebern, deren 
cylindrifche Hlachen ds Leitcanäle mehr oder minder bedecken. Diefe Schieber 
laufen innen mit Bronce eringen am Umfange des Leitfchaufel-Kranzes und nehmen 
noch eine aufgefchraubte Gufsw and mit, deren Ausläufe eintheils zur Waffer- 
führung gegen die Leitfchaufeln dienen, anderfeits aber auch die zwei kleinen 
Zalmräder decken follen, welche in die Innenverzahnung der Bronce- 
fchieber greifen, um deren Gang zu bewirken. Die Verticalwellen der kleinen 
    
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
    
  
  
  
  
  
  
      
  
  
  
  
      
        
	        
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