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944 J. F. Radinger.
Die Turbinen diefer Conftrudtion werden ftets von unten beauffchlagt,
wozu das Waffer durch ein Druckrohr in die hohle Grundplatte eintritt und
in derfelben aufwärts fteigend zwifchen die Leitfchaufeln kommt, welche an
den oberen Kreisausfchnitt der Grundplatte angenietet find.
Vom Unterboden der Grundplatte und in deren Innern bereits auf
ragend, fteht die fefte Spurfäule für die Turbinenwelle, welche genau in der
mittleren Horizontalebene der Radzellen den feften Spurzapfen trägt. Auf
diefen ftützt fich die Welle mit eingelaffener und a abwärts gerichteter
Pfanne und einer oben aufliegenden Spurplatte. Diefe Welle trägt das Lauf-
rad in unveränderlicher u
Zur Regulirung der Zellenquerfchnitte jedoch find zw ei horizontale und
in Platten ausgehende Scheiben angebracht, welche genau in die Zellen paffen
und in diefen Vertical verfchoben Werden können. Die innere Scheibe ift mit
einer langen hohlen Nabe auf der feftftehenden Spurfäule verfchiebbar und in
ihrem eigentlichen Verlaufe derart gekrümmt, dafs das von unten kommende
Waffer ohne Stofs nach aufsen geleitet wird. Ihr Umfang geht in jene Platten
aus, welche die Leitzellen gegen oben begrenzen und deren Höhe der Waffer-
menge entfprechend verändern können.
Die äufsere Scheibe ragt in die Zellen des Laufrades, und befteht eigent
lich aus einzelnen Platten, Si den Abftand zwifchen den Treibfchaufeln a
Diefe Platten find ftets in gleicher Höhe mit der innern Scheibe im Leitrade
gehalten, und fo werden die Zellenquerfchnitte durch die Lage ihrer Oberdecken
begrenzt.
Die Stellplatten im Laufrade find aufsen an ein das Rad umgebendes Rohr
gefchraubt, welches von einer gewölbten Kreisplatte niederhängt und Krone
senannt wird. Innerhalb der aa ift jede Abfchlufsplatte nochmals
und zwar von einem langen Stehbolzen getragen, Welcher gleichfalls an der
Xrone hängt,
ie Krone dreht fich nun mit dem Treibrade, ift aber auf deren Welle mit
einer langen rohrförmigen Nabe geführt, indem fie gleichzeitig mit der Deckplatte
der Leitzellen auf- oder abbewegt werden. mufs, wenn die Waffermenge fteig
oder finkt.
Diefe Verfchiebung gefchieht durch einen in die Spurfäule gelagerten
Hebel, der fowohl die Nabe der Innenfcheibe als auch (mittelft eines Kammlagers
die Rohrnabe der Krone mit Lenkftangen angreift. Der Hebel felbft hängt an
einer langen Zahnftange, die von einem Getriebe im Mafchinenhaufe geftellt wird
Durch das gleichzeitige Heben oder Senken von Innenicheibe und Krone
wird nun bei jeder einzelnen Stellung gleichfam eine neue Turbine gefchafien
welche in den jedesmaligen Querfchnittsverhältniffen der Leit- und Laufradzell
fowie in der Führung des Waffers vollkommen richtig ift, demgemäfs auch einen
nahezu conftanten Nutzeffe& geben mufs, der unbhängig von der zur Beauf-
fchlagung kommenden Wassermenge bleibt.
Die Radglocke überdeckt übrigens äufserlich en den ganzen nicht
beauffchlagten Theil der Laufrad-Zellenhöhe, da ohne folche Abdeckung die
Turbine in dem obern nicht beauffchlagten Kranz als Centrifugalpumpe, refpective
Ventilator arbeiten und Kraft confumiren würde.
Der Einlauf von unten bietet gleichfalls manchen erwähnenswerthen
Vortheil. Nicht nur dafs die Unannehmlichkeit des Oberwaffers im Gebäude
befeitigt, und bei niedrigen Gefällen das fchädliche Einfchlucken von Luft ins
Rad vermieden wird, ift es hier leicht, den Druck des Oberwaflers zu benützen, um
das ganze Gewicht vonRad und Axe vollftändig zu balanciren und den Turbinen-
zapfen gänzlich zu entlaften, während fich bei den meiftenanderen Turbinen(Jonval
c.) der Wafferdruck zum Eig un e der Conftrucdtion addirt und den Zapfen-
druck erhöht. Uebrigens fichert d a verwendete Lage des Zapfens genau in
der Schaufelhöhe das Rad am bef ften vor Schwankungen und Abweichungen in