SER: acht ch at AREA 1 SR 2
Calorimotor von Friedrich Siemens. 269
Wandungen befitzt und durch eingefetzte Radialwände in je zwölf Fächer getheilt
ift. Diefe Radialwände befinden fich jedoch nur im oberen Theil der ringförmigen
Schalenräume, während unten die zwölf Abtheilungen mit einand und noch durch
einzelne Bodenöffnungen mit dem vom Ganzen umfchloffenen Innenr
bindung ftehen.
Oben find die einzelnen Abtheilungen der inneren und der äufseren
Schale abermals, aber derart verbunden, dafs je eine Abtheilung des inneren mit
einer um 60 Grade vorgefchrittenen Abtheilung des äufseren Raumes communi-
eirt. Diefe Verbindung gefchieht durch rechteckige Rohre, welche Metallnetze
enthalten und als Regeneratoren wirken.
Diefe beiden Schalen ftecken auf einer unter 45 Grad geneigt gelagerten
Drehachfe und die äufsere Schale wird unten durch eine Flamme geheizt.
Der gefammte Innenraum ift etwa zur Hälfte mit Waffer, refpective einer
anderen Flüffigkeit gefüllt, welches alfo auch bis in die Einzelabtheilungen der
Ringräume reicht und diefelben unten abfchliefst. Die oberen Theile derfelben
fowie die Verbindungs-(Regenerator-) Rohre find aber mit Luft gefüllt.
Die unteren Räume der äufsern Schale werden alfo geheizt, während die
der inneren Schale durch das Waffer gekühlt bleiben.
Solange nun dem alfo vorbereiteten Apparat keine Wärme zugeführt wird,
fteht das Waffer in allen Räumen im Niveauundesift kein Beftreben einer Drehung
geweckt.
Denkt man fich nun eine Drehung angeregt, fo taucht auf der niederge-
henden Seite ein unterer Raum der Aufsenfchale tiefer ins Waffer, die oben ent-
haltene Luft wird verdrängt und zieht durch das obere Rohr in den um 1/, Dre-
hung zurückftehenden Raum der Innenfchale. Wird aber der Aufsenraum gleich-
zeitig geheizt, fo wird fich die Luft noch ausdehnen, ein Theil ihres Waffers unten
austreten und das Gewicht ihrer Abtheilung vermindern, wodurch das Beitreben
zu einer der angeregten entgegengefetzten Bewegung geweckt wird.
Diefes Beftreben ift aber nur von geringer Gröfse, denn indem die Wärme
nicht fofort durch die Wandung hindurchwirkt, und die enthaltene Luft in den
ungeheizten Regeneratornetzen und der grofsen Luftfläche der höher ftehenden
Annenzelle gekühlt wird, fo fteigt die Temperatur- und Volumsvergröfserung nur
langfam.
Paffirt nun diefe Zelle (unter Readtion) den tiefften Punkt, fo beginnt fie
fich (erft durch den Zwang der Kreisbewegung) zu heben. Dabei wächft der von
Luft erfüllte Raum und die angefaugte Luft kommt aus der mitihmverbundenen
aber um !/g Drehung zurückftehenden und eben tiefer ins Waffer eintauchenden
Zelle der Innenfchale und zwar durch den Regenerator an, deffen Netze durch
den früher befchriebenen Vorgang angewärmt wurden. Die Luft tritt alfo bereits
warmin die Aufsenzelle, undnachdem auch deren wachfende Heizwände bereits
von der Flammenwärme durchdrungen find, und die allenfalls kühlen wollende
Innenzelle faft ganz ins Waffer getaucht wenig Luft-und daher wenig Kühlfläche
bietet, fo fteigt die Temperatur in der Aufsenzelle rapid und wird gröfser, als fie
während des Niederganges der Zelle war. Die Folge davon ift eine bedeutende
Volumsvergröfserung des Luft- (und Dampf.) Inhaltes und wegen der damit ver-
bundenenWafferausdrängung durch die untere Oeffnung eine bedeutende Gewichts-
verringerung diefer gegenüber einer fymmetrifch liegenden Zelle der Gegenfeite.
Diefe Gewichtsänderung bewirkt nun das energifche Auffteigen diefer Abtheilung,
und da in jeder folgenden Zelle der gleiche Vorgang ftattfindet, fo dreht fich
das Syftem unter der Differenzwirkung der diefs- und jenfeits der tiefften Lage
befindlichen Waffergewichte in conftantem Kreislauf.
Da in dem ausgeftellien Modelle Waffer, welches nur eine geringe
Temperaturdifferenz unter dem Siedepunkt zuläfst, als Medium fürdie die Trieb-
kraft bildenden Gewichtsdifferenzen angenommen ift, fo würde auch nur eine
geringe Temperaturdifferenz der Luft und folglich auch eine nur geringe Trieb-
aumin Ver