Full text: Die Motoren (Heft 83)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
.F. Radinger. 
28 J g 
Ob die Abnützung der Ringe aber nicht ungleichförmig ausfällt, indem 
die Hinterborten wie eine verfteifende Rippe den Ring vor dem Aufgehen 
wahrt, während der weichere gegen die Mitte zu befindliche Theil dem Drucke 
nachgibt, wodurch der Ring kippt und fich erft recht verfchlägt, läfst fich von 
vorneherein nicht entfcheiden. 
Derham fertigt folche Kolben feit vier Jahren an und behauptet die 
Zufriedenheit der Benützer für fich zu haben. 
Die Kolbenftange mafs vorne 70 Millimeter und ging rückwärts in halber 
Dicke durch eine Stopfbüchfe, um bei einer Aufftellung andernorts eine Luft- 
pumpe anzutreiben. Diefe mufs dann gefondert auf einem Fundamente ftehen, 
indem das Bett der Mafchine nur bis unter den Cylinder reichte. 
Die Geradführung fand mit zwei Gleitbacken von je 120 Millmeter Breite 
und 290 Millmeter Länge (r-4 Atmofphäre Auflagdruck) zwifchen zwei Paaren 
gefondert aufgefchraubter gufseiferner fifchbauchförmig verrippten Führungen ftatt, 
welche mit Zwifchenftücken auseinandergehalten waren. 
Kreuzkopf und Kurbelzapfen waren faft gleich grofs, indem die Durch- 
meffer 75 und So und die Längen 115 und 120 Millimeter betrugen, wodurch 
7o und 65 Atmofphären Schalendruck und auf letzteren 0:70 Kilogramm Meter 
fpecififche Abnützarbeit entftanden. Letzterer Zapfen ftack in einer Kurbelfcheibe, 
welche rückwärts mit Holz ausgekleidet und mit Blech verfchalt eine ebene 
Fläche zeigte. 
Das Kurbellager mafs 200 Durchmeffer und 300 Millmeter Länge. Es 
war zwifchen ans Bett gegoffene Nafen mit zwei Schrauben im Ganzen gehalten; 
die Schalen waren einfach fchief gefchnitten und der gleichfalls nur mit zwei 
Schrauben verficherte Deckel nicht übergreifend. Hier ftellten fich 10°5 Atmo- 
fphären Druck zwifchen Schale und Welle ein, und letztere erzeugt 0:29 Kilogramm 
Meter fpecififche Abnützarbeit. 
Unmittelbar hinter dem Lager trug die Welle die beiden Steuerexcenter 
deren hochkantige Stangen mit den Ringen zufammengefchweifst waren. Dicht 
an den Excentern ftand dann über der Welle reitend ein fchmaler Ständer für 
den Porter-Regulator, der auf die Dampfdroffel wirkt; diefer war durch eine 
hoch im Ständer gelagerte Zwifchenwelle getrieben, welche die Bewegung von 
der Hauptwelle mit einem Stirnrad-Paar (Räder 1:6 ins Schnelle) empfing und 
mit Kegelrädern die Spindel trieb. 
Diefer Ständer wankte trotz vielfachen Nachhelfens ganz bedeutend, was 
bei deffen geringer Breite, grofsen Höhe und den rafch umlaufenden vielleicht 
nicht centrirten Maffen gar nichts zu wundern gab. 
Nach dem Ständer refpedtive dem Antriebsrad für den Regulator fafs 
wieder unmittelbar das Schwungrad auf der Welle. Diefes hatte 3:70 Meter 
Durchmeffer und 230 und 180 Millimeter Kranzquerfchnitt. Es war zweitheilig 
mit aufgezogenen Ringen und Schrauben in der Nabe und mit Einlagkeilen 
aufsen verbunden. Neben demfelben befand fich eine Riemenfcheibe, deren 
Durchmeffer circa %/; des Hauptrades befafs, und welche mit einem 300 Milli- 
meter breiten Riemen die Arbeit übertrug. Derart lagen die ganzen von der 
Welle getragenen Antriebstheile dicht aneinand und das Zukommen zu den 
einzelnen war ungemein erfchwert. Hinter der Scheibe fetzte fich die Welle auf 
ı60 Millimeter Durchmeffer ab, blieb ungefähr ı5 Centimeter blos und fand 
dann ihr Hinterlager, welches genau dem Kurbellager mit dem fchiefen Dekel 
etc. glich. 
Das Dampfeinftröm- und das Regulatorventil waren nicht an der Mafchine 
fondern circa einen Meter davon entfernt in die Dampfleitung eingefchalten. Diefe 
enthielt dort einen Gufskaften, welcher von ferne einer kurzen Bank oder einem 
Stuhle glich und die beiden Ventile in feinem Innern barg. Der wahrfcheinliche 
Zweck diefer Anordnung ift wohl das Näherrücken des Anlafsventiles zum Ein- 
fpritzhahn des künftig hinkommenden Condenfators. 
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
	        
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