84 J. F. Radinger.
Die Schubftangen hatten innen gefchmiedete und aufsen mit vorderem
Einlageftück gefchloffene Köpfe. Zwifchen Keil und Schale befand fich ftets eine
Stahlunterlage.
Für die gekröpfte Kurbelwelle waren zwei breite Aufsen- und ein fchmales
Zwifchenlager (letzteres auf einem Damm in der Kurbelgrube) angeordnet und
auf hohe Angüffe des Bettes gefchraubt. Sie enthielten dreitheilige Schalen, deren
eine Fuge vertical oben in derMitte ftand, während zwei horizontale Fugen unten
von einer gefonderten Fufsfchale herrührten. Erftere waren mit je einer Seiten-
fchraube in den Lagerwangen, letztere mit unterlegtem Keil und zwei Aufsen-
fchrauben ftellbar.
Aufserhalb der Lager kam jederfeits fymmetrifch ein Schwungrad von I'
Meter Durchmeffer mit abgedrehtem Kranze. Zwifchen den Führungen ftand ein
Porter’fcher Regulator für die Dampfdroffel im gemeinfamen Zuftrömrohr.
un
M. Tfichebyicheff in St. Petersburs.
An einer ftehenden Dampfmafchine war eine neue Lenker-Geradführung
angebracht, welche die Schubftange wegfallen macht und wobei die Kurbelwelle
nur wenig hoch über den feftftehenden Cylinder zu liegen kommt.
Die Tfchebycheff’fche Geradfüh-
rung befteht in der Combination der
folgenden zwei Einzelführungen:
Werden die zwei Enden einer
fteifen Stange längs zwei aufeinander
fenkrecht ftehenden Linien geführt,
fo befchreibt ein Punkt in der hal-
ben Stangenlänge genau einen Kreis.
Wird daher umgekehrt eine fteife
Stange an einem Ende (z. B. hori-
zontal) gerade und mit ihrer Mitte
Dampfmafchine) in einem Kreife ge-
führt, fo mufs das andere Ende
(welches z. B. in den Kreuzkopf ein-
gehangen ift) gleichfalls eine gerade
Bahn befchreiben, welche auf die er-
ftere normal (hier alfo fenkrecht)
bleibt.
Bı IB: Die horizontale Geradführung
jenes äufseren Stangen-Endes ge-
fchieht nun von der Mitte einer einem Gelenkviereck angehörigen Stange aus, deren
beide in dermittleren Lage fymmetrifchen gekreuzt ftehenden Steilfeiten (Lenker) in
feften Drehpunkten am Cylinderdeckel fchwingen. Bei beftimmten Verhältniffen
der Vierecksfeiten (welche in einer ruffifch gedruckten Brochure des Weiteren dar-
gelegt find) * befchreibt der mittlere Punkt der oberen Vierecksfeite höchft ange-
nähert eine gerade Linie und diefer ift zur Horizontalführung des einen Endes
* Ich liefs mir diefe Brochure überfetzen und entnehme daraus die Bedingung der
geraden Führung des Punktes D
wenn B, C, = B, C; = ı angenommen und
B, B, N
C, C, = b gefetzt wird, mufs
I
Kasage a (8—e) Vri-- Ss -+ — 7°
+
(z. B: durch die Treibkurbel der
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