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läfst ich der Nachtheil des ftets zurückbleibenden Waffers nicht abfprechen;
es hat jedoch den andererfeits grofsen Vortheil hoher Empfindlichkeit und Anbrin-
gung fehr weit auseinander ftehender Theilungen. Für wiffenfchaftliche Unter-
fuchungen find jedenfalls gerade diefe diefer Vortheile wegen die beften, und
kommt hiebei der erwähnte Nachtheil nicht als folcher in Betracht; endlich, weil
in gröfseren Dimenfionen ausgeführt, find diefe Monometer auch leichter einer
Reinigung zu unterziehen, und ift überhaupt auch eine forgfältigere und exadtere
Ausführung möglich.
Um die conftanten Fehler, die mit der Zeit bei den Röhrenfedern eintreten,
zu corrigiren, hat uns die Firma Raven und Zabelin der deutfchen Abtheilung
eine einfache Regulirvorrichtung vorgeführt, die darin befteht, dafs das
freie Ende der Feder, ftatt diredt oder mit einem fixen Hebelarm mit dem Zahn-
vadfector (ältere Bourdon’fche Anordnung) verbunden zu fein, als Zwifchenftück,
refpective als Hebel eine mit einem Schraubengewinde verfehene Stange, die
ihre Mutter im Endftücke der Feder hat, diefelbe jedoch durchdringend als Vier-
kant endet, um mittelft eines Piftonfchlüffels gedreht, das heifst verlängert oder
verkürzt zu werden. Der vierkantige Theil ragt aus dem Gehäufe heraus; das
andere Ende diefer Stange ift am Sector fixirt. In der Mitte trägt diefelbe ein
Kugelgelenk eingefchaltet, um den verfchiedenen Bewegungsrichtungen leichter
folgen zu können.
Zur Gleichftellung mit dem Normalmanometer ift diefe Einrichtung recht
praktifch gedacht, und verdient befonders bei der Anfertigung und Juftirung der
Scalen angewendet zu werden.
An einem folchen Schraubenkopfe haben wir eine Plombe angebracht
gefehen, die denZweck hat, einer muthwilligen Zeigerftellung vorzubeugen.
Die in der deutfchen Abtheilung ausgeftellten amtlichen und nicht amt-
lichen Control-Manometer waren Alle nach Bourdon’s Syftem (gefetzlich
in Deutfchland ‘angeordnet) conftruirt und hatten Schäffer-Budenbergs,
Gäbler und Julius Blancke& Comp. das entfchieden Befte und Gefälligfte in
diefem Fache aufzuweifen.
In obenftehender Figur ift ein folcher, wie fie Gäbler anfertigt, in Einviertel
der Natur dargeftellt, und befteht aus zwei gleichen Bourdon-Manometern, mit
einander zwar communicirend, jedoch mittelft der Hähne auch ifolirbar; die
längliche Flantfche mit den Schlitzen dient zur Befeftigung an den Keffel, an
welchem fich eine diefer correfpondirenden Flantfchen* befindet, mittelft der beiden
Flügelfchrauben und Kautfchukfcheiben.
Nach jeweiligem Gebrauche müffen die Manometer von einander durch
Abfchrauben vom gemeinfamen Rohre getrennt und ftark gefchüttelt werden,
um das zurückgebliebene Condenfationswaffer hinauszubringen, was wohl ziem-
lich zeitraubend und unbequem ift
* Gefetzlich angeordnet.
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