10 Victor Novelly.
Diefen Gründen ift es wohl zuzufchreiben, dafs wir folche auf der Aus-
ftellung fehr fpärlich vertreten fanden.
Schäffer-Budenberg hatte Queckfilber- Manometer mit verkürzter
Scala am Fallrohr; hiebei zeigte der Stand des Queckfilbers die Spannungen an.
Diefelbe Firma ftellte auch folche mit verkürzter Scala am Steigrohr
aus, jedoch mit Schwimmer und Auffanggefäfs aus Eifen.
Die Firma Dreyer, Rofenkranz & Droop in Hanover hatte ein
Queckfilbermanometer ausgeftellt, deffen Einrichtung folgende war:
Ein U-förmig gebogenes Metallrohr, deffen einer Schenkel mit dem Dampf-
raume in Verbindung, hatte in dem anderen eine Eifenftange in Queck-
filber fchwimmend. Das obere, aus dem Rohre hinausreichende Ende ftützte fich
auf den horizontalen Theil eines auf einer eben folchen Achfe drehbaren recht-
winkelig gebogenen Hebels, deffen verticales Ende ein Gewicht trägt, das hori-
zontale jedoch zugleich die an einerScala geführte Zeigerfpitze bildet. Das Gegen-
gewicht dient dazu, den Auftrieb des Queckfilbers theilweife zu paralyfiren, um fo
kleinere Theilungen an der Scala zu erhalten.
Im öfterreichifchen Keffelhaufe war an G. Sig!’s Keffel ein Queckfilber-
Manometer von L. Lotter, deffen ganze Höhe 30 Centimeter war und die Com-
preffion, refpedtive Expanfion der eingefchloffenen Luftfäule zum Principe hatte.
Als wir dasfelbe gefehen, war das Queckfilber fo ftark oxydirt, dafs das
Ablefen ganz illuforifch geworden. Abgefehen von diefem Uebelftande find diefe
doch ziemlich die am meiften für die Praxis geeigneten Queckfilber-Manometer;
nebft ihrem gefälligen Aeufsern haben diefelben auch eine ganz handliche Form.
Sogenannte „Thermomanometer“ waren blos in der deutfchen
Abtheilung von der Firma Raven & Zabel in Quedlinburg und vom Mafchinen
meifter Volk in Regensburg ausgettellt.
Das Princip war bei beiden die Folgerung der Dampffpannung aus der
Temperatur des Waffers oder des demfelben entfliegenen Dampfes. Erfterer hatte
zum Beftimmen der Wärmegrade einen Metallpyrometer, der auf dem Principe
der ungleichen Ausdehnung verfchiedener Metalle bafırt.
Die Scala zeigt die Wärmegrade und die diefen entfprechenden Dampffpan-
nungen an.
Diefes Inftrument läfst fehr gut, mit Vergleich eines gewöhnlichen Mano-
neters, den Siedeverzug im Keffel erkennen.
Mehr complicirter Art war der andere von Volk ausgeftellte Apparat.
Derfelbe it ein „Queckfilber-Thermomanometer“.
Aus nebenftehender Figur ift derfelbe leicht verftändlich.
Derfelbe it, an die Wandung des Keffels befeftigt, in Ein Viertel Natur-
gröfse dargelftellt.
Das ganze Inftrument ift, ausgenommen die vor der Scala befindliche
communicirende Glasröhre, aus Metall.
Das Queckfilber befindet fich in dem vom Dampfe-umfpielten gabelförmi-
gen Rohre (innerhalb des Keffels) und ift derart angefüllt, dafs deffen Oberfläche
(diefe indicirt) beim Theilftrich 100 das unter dem Drucke einer Atmofphäre
(760 Millimeter Queckfilberfäule) fiedende Waffer anzeigt.
Um nun die für die jeweiligen Atmofphären von Volk angegebenen irre-
gulären Wärmegrade in eine möglichft gleiche Atmofphärenfcala zu bringen, hat
derfelbe eine Differenzröhre berechnet und conftruirt, deren Dimenfionen aus
der Figur erfichtlich sind.
Nach Volk’s Angaben find für diefes Manometer, das bis ı2 Atmofphären
indicirt, 1492 Gramm Queckfilber nöthig.
Die ganze Scala hat eine Länge von ı80 Millimeter, das konifche Rohr
jene von 198 Millimeter, der mittlere Durchmeffer derfelben 2°9 Millimeter.
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