Full text: Die Kesselarmaturen und Schmiervorrichtungen (Heft 82)

  
16 Vi&tor Novelly. 
lifchen Keffeln unter der Benennung „the Afhcroft Low-water Detedtur and 
Alarm“ ausgettellt. 
Derfelbe befteht aus einem circa 60 Centimeter hohen, verticalen, zwei 
Centimeter ftarken Rohre, das oben auf einer hohlen Kugel die Dampfpfeife hat, 
die durch einen eingefchraubten, bei 212 Grad Fahrenheit (Siedepunkt des 
Waffers unter dem gewöhnlichen Luftdruck) fchmelzenden Metallpfropfen abge- 
fperrt ift. 
Die untere Oeffnung des Rohres befindet fich im Niveau des Tiefwaffers ; 
bei dem Fallen des Wafferfpiegels im Keffel bis zu diefer Höhe fällt das 
bis dahin in der Röhre befindliche Waffer herunter und es dringt nun Dampf in 
diefelbe, die den Pfropfen fchmilzt und die Pfeife ertönen läfst. 
In England, fagt der Profpedt, find 10.000 folche Apparate in Verwendung. 
In der deutfchen Abtheilung waren die Apparate diefes Syftems noch 
nach der Art der bekannten Black’fchen Conftrudttion, mit einer Kupferrohr- 
Spirale. (Ausgeftellt von Watremetz und Kloth, welche bis 1871 laut Profpect 
über 6000 Stück erzeugten.) 
III Die Sicherheitsventile. 
Von diefen waren zwar ziemlich alle Syfteme vertreten, jedoch durchwegs 
nach ihren urfprünglichen Conftrudtionen ohne jedwede Aenderung; blos in 
der amerikanifchen Abtheilung fanden wir ein ganz eigenthümlich conftruirtes 
Sicherheitsventil, benannt „Afhcroft’s Patent Nickelseat Pop (fchnell 
öffnendes) Safety valve“. 
Der Ventilfitz ift aus Nickel; der Profpedt fagt, fo hart wie Stahl, unoxydir- 
bar wie Gold, fo dafs jede Corrosion unmöglich wird. 
Die eigenthümliche Conftrudtion des eigentlichen Ventils ift die, dafs das 
felbe über der konifchen Sitzfläche in der Peripherie nach abwärts geftülpt ift 
und fo eine halbkreisförmige Hohlkehle bildet. 
Der untere Sitz des Ventils jedoch hat in feiner äufseren Peripherie eben- 
talls eine kreisförmige Hohlkehle, die jedoch nach aufwärts geftülpt und einen 
gröfseren Durchmeffer, als die obere hat. Beim Auffitzen des Ventils greift nun 
die obere Stulpe in jene der unteren ein. 
Hebt fich nun der Konus nur um ein Geringes, fo ftaut fich der ausftrö 
mende Dampfin diefen Mulden und vergröfsertmomentan den Druck aufdas Ventil, 
hebt dasfelbe höher, als es der im Keffel befindlichen Dampffpannung ent- 
fpricht: ein Vortheil, welcher befonderen Werth bei plötzlich grofsen Dampf- 
entwicklungen (Siedeverzug etc.) hat. 
Aufserdem ift die Ventilfläche demzufolge bedeutend kleiner, und leichtere 
Dichtung ermöglicht. 
Das Ventil wird auf feinen Sitz durch eine verticale Spiralfeder (quadra- 
tifchen Querfchnittes) niedergehalten und kann auch durch einen Hebel mit 
der Hand leicht geöffnet werden. 
Blos in England waren die Ventile direct mit Gufseifenplatten belaftet, 
alle anderen Keffel hatten Sicherheitsventile mittelft indiredter Hebelbelaftung. 
An den Locomotiven waren blos an einer belgifchen,, zwei deutfchen und 
einer öfterreichifchen die Meggenhofer’fche Federwage mit verftellbaren Gegen- 
lenkern, alle übrigen Locomotiven hatten die gewöhnlichen Federwagen mit 
Schraubenftellung. 
IV. Dampthähne und Ventile. 
Im Allgemeinen fanden wir weder zur Dampfentnahme, noch zur Ab- 
fperrung von Dampfleitungen Hähne in Thätigkeit, und fcheint die riehtige 
  
  
 
	        
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