Keffelarmaturen. 21
Die Eifenblech-Röhren der im Betriebe befindlichen Dampfleitung waren
theils mit Filz, theils mit Wollvliefsen umhüllt, theils lagen fie ganz frei.
VOII. Apparate zur Verminderung und Regulirung der Dampf-
fpannungen.
Den Gegenstand der Vorführung und Befprechung diefer Apparate, ftrenge
genommen nicht zu den eigentlichen Keffelarmaturen gehörig, bilden doch jene
integrirenden, bei gewiflen Fabricationszweigen unentbehrlichen Theile derfelben,
deren Aufnahme in den Rahmen diefes Berichtes umfomehr gerechtfertigt erfcheint,
Is eben diefe Apparate feit der Parifer Ausftellung vielfache Verbefferungen und
Neugeftaltungen erlitten, welche uns auf diefer Ausftellung vorgeführt wurden.
3 Es find wieder 'meit jene Firmen,
Erzeuger und Ausfteller diefer Artikel,
welche fchon bei den bereits genannten
Armaturen Erwähnung fanden.
Schäffer-Budenberghatte feine
ältere Conftrudtion mit Doppelfitzventil,
deffen Stange in der Verlängerang nach
unten einen Kolben hat, der durch eine
'egulirbare Spiralfeder dem Dampfdrucke
entgegenwirkt und demfelben das Gleich-
gewicht hält. Die Feder ift durch eine
Membrane vom Dampfraume abgefchloffen.
Die Höhe der reducirten Dampf
fpannung zeigt ein oberhalb des Ventiles
angebrachtes Manometer.
Das Reducirventil von Crofsley &
Hanfon in Halifax, in der englifchen
AbtheilungvonWhitley-Partnersaus-
geftelit, ift ebenfalls ein Doppelfitz-Ventil.
Nebenftehende Figur zeigt dasfelbe
im Verticalfchnitte. Die Dampfdurchtftrö-
mung gefchieht von links nach rechts.
Auf das eigentliche Ventilgehäufe ift eine
oben mit kleinen Oeffnungen verfehsne
Hülfe gefchraubt, in welche das innerfte
kurze Rohrftück reicht; innerhalb desfel-
ben bewegt fich die mit diredt wirkendem
Gegengewichte verfehene Ventilftange, mit
welcher ein oben gefchloffenes Rohrftück
feft und dampfdicht, innerhalb des Gehäu-
fes verbunden if.
Zwischen der äufseren Hülf: und
dem innerften Rohrftücke befindet fich
das durch das Krummrohr eingebrachte
Queckfilber, in welchem das ander Venti-
ftange hefeftigte Rohr fchwimmt und da-
durch auch unten abgefchloffen wird.
Tritt nun durch das im normalen Zu-
8
==
a
ftande durch das Gegengewicht offen ge-
haltene Ventil Dampf von höherer Span-
ıng, als benöthigt, fo wird der Schwim-
mer gehoben, das Ventil im Ve:hältniffe
gefchloffen
nu