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Victor Novelly.
dem Dampfraum des Schieberkaftens oder Cylinders in Verbindung fteht, dient
zur diredten Dampfeinftrömung einerfeits in die flexible Manometerröhre, anderer-
feits in die Bohrung der Kolbenführung.
Die Communicationsröhre für den Dampf zur Kolbenbohrung hat ein
kleines Schraubenventil zur Regulirung der Dampfeinftröm-, refpective Oelaus
flufsmenge.
Durch die entftehenden Dampffpannungswechfel wird der ftets mit
Schmiermaterial umgebene Kolben durch die Bewegungen der Bourdonfeder
auf- und abbewegt und bringt fo ein beftimmtes Fettquantum vor die mit dem
Dampfe communicirende Röhre, von wo der nachftrömende Dampf dasfelbe mit
fich in den Schieberkaften, refpedtive Dampfcylinder reifst.
Die diefen Schmierapparat ausftellende Eifenbahnverwaltung hebt eine
befonders günftige Oelökonomie, bei diefen dort im Gebrauche ftehenden Appa-
raten, in ihren Berichten hervor,
In der deutfchen Abtheilung hatte J. Sufenbeth in Frankfurt a/M. eine
„regulirbare felbftthätige Oelpumpe“ in Zeichnung und Modell aus-
geftellt, welche ihrer Conftrudtiion und Anordnung nach von allen anderen
Schmiervorrichtungen gänzlich abweicht.
Der eigentliche Oelbehälter mit feinem felbftthätigen Pumpenmechanismus
ift abfeits von dem zu fchmierenden Cylinder, Schieber oder Dampfrohr an
der Mauer des Mafchinenhaufes oder an fonft einem fixen kalten Mafchinentheile
angebracht und durch ein einen Wafferfack bildendes, die Oelabgabe beforgendes
dünnes Kupferrohr, von diefem durch ein Schraubenventil abfchliefsbar, ver-
bunden.
Es ift demnach der Oelapparat nie vom Dampfe berührt und kommt deffen
Wirkung auf den Pumpenmechanismus blos durch das denfelben von diefem
abfchliefsende, mitOel gemengte Condenfationswaffer zur Geltung.
Der im Oelbehälter befindliche, mit „Lederliederungen“ verfehene Kolben
ift durchbohrt und durch ein ebenfalls mit Lederdichtung verfehenes Druck-
ventil, mittelft einer Spiralfeder an diefen angedrückt, abgefchloffen. Der Kolben
wird ebenfo durch eine ftarke Spiralfeder ftets herabgedrückt gehalten.
Drückt nun der Dampf die Flüffigkeit im Bogenrohr (Wafferfack) auf den
Kolben, fo fteigt derfelbe in eine nach Bedarf regulirbare (durch die Spirale)
Höhe, um dann beim nächften Spannungswechfel durch die Feder herabgedrückt
zu werden; hiebei faugt derfelbe ein gewiffes, durch die Hubhöhe bedingtes
Quantum Oel nach und drückt diefes in das zu dem zu fchmierenden Mafchinen-
theil führende Bogenrohr, aus deffen in den Dampfraum mündendem Ende eine
eben folche Menge abfliefst. An diefer Stelle befindet fich auch das früher
erwähnte Abfperrventil.
Die Oelfüllung gefchieht nach Löfung einer am oberen Ende der Oelvafe
angebrachten Schraube.
Die Vafe ift fchliefslich durch einen die ganze Oberfläche derfelben ver-
fchallenden Kelchdeckel, der auf diefe Weife die Doppelwandung bildet, fehr
folid abgefchloffen.
Die Schmierdofe bildet daher in ihrer äufseren Form einen eine ganz
glatte Oberfläche befitzenden, obenundunten durch Halbkugelflächen abgefchlof-
fenen Cylinder ohne Hähne, Ventile oder fonftige Schrauben.
So complicirt der Apparat zu fein fcheint, ift derfelbe doch einfacher als
mancher andere und in der That blos aus dem Saugkolben, dem Druckventil
und den refpectiven Spiralfedern beftehend.
Die Oelbüchfe ift fehr grofs gehalten und aus fehr dünnflüffgem Roth-
guffe hergeftellt; die fehr zweckmäfsige Gröfse hat neben dem, dafs ein oftmali-
ges Nachfüllen vermieden wird, noch den Vortheil, dafs man von einem folchen
Apparate mehrere Mafchinentheile (Zwillingsmafchinen oder Schieber und Kolben
je für fich) mit Schmiere verfehen kann.