Full text: Spritzen und Pumpen (Heft 80)

  
Spritzen und Pumpen. 1 
oO 
Die Dampffpritze von Merryweather and Comp. 
Die von Mesrs Merryweather and Comp. ausgeftellten Dampf -Feuer- 
{pritzen (zwei in der Mafchinenhalle und eine im englifchen Tranfept des 
Induftriepalaftes) hatten eine von den übrigen Dampffpritzen vollftändig abwei- 
chende Einrichtung. 
Die Mafchine, welche hier befonders befprochen werden foll, der Conque- 
ror, ift zwe icylindrig, und die beiden Cylinder find horizontal zwifchen den Rah- 
men der Mafchinen angebracht. In derfelben Achfe liegen die Pumpencylinder, 
welche mit den Dampfcylindern durch ftarke fchmiedeeiferne Zugftangen verbun- 
den find. Die Mafchinen hatten keine rotirende Bewegung, welche den Hub des 
Dampfkolbens begrenzen würde; es war defshalb eine andere von Mr. Field 
conftruirte Einrichtung angewendet, welche bei Verfuchen die zufrieden- 
ftellendften Refultate gegeben haben foll. Die leitenden Gedanken: mögen unge- 
fähr folgende gewefen fein: Jede Mafchine ift mit einem Mufchelfchieber verfchen, 
welcher aber eigentlich ein kleiner Cylinder ift. Die Bewegung desfelben erfolgt 
von einer etwa um 90 Grad verdrehten flachen Stahlftange, die von einem an der 
K.olbenftange feften Auge umfafst wird, und alfo während des ganzen Kolbenhubes 
continuirlich eine D use um weniger als 90 Grad machen mufs. 
Der Mufchel fchieber ift a durch Hebel und Stange von diefer Stahl- 
ftange aus bewegt, welche durch den Kolbenhub eingeleitet wird; jeder der 
beiden Mulehelfchieber ift alfo in Rapport mit feiner Mafchine nd hat noch 
einen kleinen Kolben, welcher von der Drehftange der anderen Mafchine in 
Bewegung gefetzt wird. Die Kolbenftange diefes kleinen Kolbens ift in der 
halben Länge hohl und hat zwei eingebohrte Löcher, welche dem Dampf 
rlauben, zu jedem Ende des cylindrifchen Schiebers zu gelangen, um den 
tub desfelben zu vervollftändigen. Der Dampfzutritt zu dem kleinen letztbefpro- 
henen Kolben ift durch einen dritten Schieber regulirt, welcher von derfelben 
Dr ehftange bewegt wird. 
Die Öeinungen in der hohlen Kolbenftange find fo angebracht, dafs die 
Communication awilchen dem dritten Schieber und der hohlen a I 
geftellt ifl, noch bevor jeder der Kolben der Mafchinen die Mitte des Hube 
erreicht hat. Nun beginnt alfo die rechte Mafchine den linken Schieber u 
zuziehen zu dem Zwecke, um den linken Kolben in dem Augenblicke des 
Kolbenwechfels aufzuhalten, noch ehe der rechte Kolben die Mitte feines 
Weges erreicht hat, fo dafs zur Zeit, wo die rechte Mafchine in der Mitte des 
en 
Hubes angekommen ift, der Schieber von der linken Mafchine fchon wieder lang- 
fam aufgezogen wird und der Kolben gerade wechfelt. Die linke Mafchine beein- 
Au die rechte Mafchine auf ganz diefell be Weife. Durch diefe wirklich finnreiche 
sinrichtung ift der Do swechtel ohne irgend welchen Zeitaufwand ermöglicht 
ae die Mafchine | kann eine beliebige Anzahl von Hüben per Minute machen. 
Diefe Einrichtung foll nach den Angaben der Conftrudteure fowohl die 
Leiftungsfähigkeit, als auch die effective Leiftung im Vergleiche zu den alten 
Mafchinen derfelben Firma bedeutend erhöht haben. 
Ein weiterer Vortheil ift in der Möglichkeit zu finden, dafs man jeden der 
beiden Cylinder für fich arbeiten laffen kann, wenn der andere vielleicht betriebs- 
unfähig fein follte. Man ftellt dann den Kolben des nicht arbeitenden Cylinders 
auf Mitte Hub und fixirt feinen Schieber durch einen Stahlzapfen. Diefer Vortheil 
ift von nicht unbeträchtlichem Werthe und kann unter Umftänden für die Mafchine 
an Ausfchlag geben. Die übrige Mafchine hat ungefähr folgende Anordnung: 
Keffel, ein Field’fcher Patentkeffel, ruht auf der Einterachfe welcher um 
denfelben vorne herumgebogen ift. Der Wafferkaften ift über den beiden Dampf- 
cylindern an der Verk leidung des Keffels befeftigt. Die Saugöffnungen der Pumpen 
  
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