Full text: Spritzen und Pumpen (Heft 80)

   
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20 Peter Zwiauer. 
find über den Vorderrädern und die Rohrftutzen vorne nach auswärts gebogen. 
Die Druckrohrftutzen liegen in derMitte beider Pumpencylinder. Der grofse Wind- 
keffel ift gleichfalls im Mittel der Pumpen aufgeftellt und über demfelben ift der 
Kutfchbock. Hinter dem Kutfchbocke find Sitze für Mannfchaften und die 
Mafchinen find durch Fufsbretter vor Befchädigung gefchützt. Der Rahmen des 
Wagens ift von Blattfedern getragen, aus kräftigem Fagoneifen hergettellt. 
Gegen die Pumpen ift er nach abwärts gebogen, aber die Enden find wieder 
horizontal. 
Als Verbindungen zwifchen den Rahmen find die beiden Cylinderpaare zu 
betrachten. 
Was die Leiftung der Mafchine betrifft, fo kann der Berichterftatter nur 
die Angaben der Conftrudteure anführen. Die Mafchine hat in 7 bis 8 Minuten 
Dampf von 100 Pfund englifch Preffung von kaltem Waffer erzeugt. Der Strahl 
von 2! Zoll englifch (56 Millimeter) Durchmeifer wurde 320 englifche Fuls 
(97'5 Meter) weit horizontal geworfen und die Saugleitung war ungefähr 1000 Fufs 
(305 Meter) lang. 
Bei diefer Gelegenheit kann die principielle Anordnung der Prefs- 
pumpe der hydraulifchen Schmiedepreffen von John Haswell, Director der 
Mafchinenfabrik der k. k. öfterreichifchen Staatseifenbahn - Gefellfchaft in 
Wien, nicht unerwähnt bleiben. — Leider war die erwähnte Anlage bei der 
Ausftellung nur durch die damit erzeugten Producte vertreten. — Die dort 
aufgeftellte grofse Schmiedepreffe übt auf das eingelegte Schmiedeftück einen 
effedtiven Druck von 24.000 Wiener Centner aus; die Wafferfpannung ift bei 
einem Plungerdurchmeffer von 24 Wiener Zoll circa 420 bis 430 Atmofphären. 
Der zum Betriebe der Prefle gehörige feitwärts aufgeftellte Dampfcylinder hateinen 
Durchmeffer von 60o WienerZoll und arbeitet mit 5 Atmofphären Dampfüberdruck. 
Die Pumpenkolben rechts und links haben 61/, Zoll Durchmeffer, der Dampfeylinder 
ift mit jedem Pumpencylinder durch 2 flache Schmiedeifenftangen von 20 Qua- 
dratzoll Querfchnitt verbunden, welche die axialen Drücke aufzunehmen haben. 
Zugleich bilden diefe Lineale eine Gleitbahn, auf welcher ein Kreuzkopf (zur 
Verbindung von Kolbenftange und Plunger) läuft. Dadurch find alle in der 
Mafchine entftehenden Drücke aufgehoben und das fchwache gufseiferne aus 
2 getrennten Balken beftehende Bett, deffen Querverbindung die 3 darauf ruhen- 
den Cylinder bilden, ift auf 2 Eichenpfoften gelegt und nur ganz leicht an ein 
circa 3 bis 4 Schuh tiefes Fundament gefchraubt, welches mehr dazu dient, eine 
unveränderliche Unterlage für die darauf ruhenden Theile zu bilden, als irgend 
welche ftörende Kräfte durch feine Maffe aufzunehmen. 
Die Pumpe geht zur Bedienung der Preffe nur kurze Zeit; 2 bis 3 Hübe 
hintereinander ift fchon die gröfste Leiftung. — Defshalb ift fie mit Ventilfteue- 
rung verfehen und zur Bewegung der Ventile dient ein kleiner Steuercylinder, 
deffen Schieber der Mafchinenwärter entweder von Hand aus bewegt, oder der 
durch Anfchläge von dem Kreuzkopf des Pumpenkolbens aus bewegt wird. 
Die eigentliche Preffe befteht aus einem Gerüfte, welches den oberen und 
den unteren Theil des Apparates bildet; diefe beiden Theile, mächtige Gufsftücke, 
find durch vier 9 Zoll flarke fchmiedeiferne Schrauben miteinander verbunden. 
— In dem oberen Kopfe ift der Plunger, welcher den Druck auf das unten einge- 
legte Schmiedeflück ausübt, eingefetzt. Um den Plunger und die an denfeiben 
befeftigten Gefenke wieder aufzuheben ift auf dem oberen Kopfe noch ein kleiner 
Cylinder geftellt, deffen Plunger ein Querftück trägt, an welchem mittel Zug- 
ftangen der Prefsplunger aufgehängt ift. 
Da nun die als neu erfchienenen Pumpenfyfteme ohne rotirende Bewegung 
im Vorftehenden fo weit dargeftellt find, als es die Umftände erlaubt haben, fo 
reiht fich die grofse und fehr reiche Claffe der Pumpen mit rotirender Bewegung 
folgerichtig hier an. 
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