Full text: Spritzen und Pumpen (Heft 80)

Spritzen und Pumpen. al 
Die Prunier’fche Pumpe. 
Als die neueften und wichtig- 
ften find wohl die beiden Pumpen 
fürNiederdruckleitungen zu nennen, 
welche PrunierinLyonausgeftellt 
hatte. Die Pumpen ftanden an dem 
öftlichen Ende der Mafchinenhalle 
in einem eigenen Gebäude, welches 
zugleich das franzöfifche Keffelhaus 
bildete, und verforgte die Speifung 
desNiederdruck-Refervoirs, welches 
in nächfter Nähe ftand. 
Auf einem thurmartigen, oben 
fich verjüngenden Gerüfte, welches 
fich auf ein Steinfundament ftützte, 
lagerte die Kurbelwelle mit zwei 
Schwungrädern. DerBrunnenfchacht 
waraus einem gufseifernen Rohre ge- 
bildet und mit dem Mafchinengerüfte 
feft verbunden. Der Dampfeylinder, 
fowie ein Querhaupt befinden fich 
in der unteren Hälfte derSäule; ein 
anderes Querhaupt über dem Cy- 
linder führt die Triebftange. 
In demfelben fteckte ein zwei- 
tes, unten offenes Rohr, der Pum- 
pencylinder. Die Urfache nun, warum 
der Brunnenfchacht durch diefes 
Rohr erfetzt it und der Pumpen- 
cylinder alfo ganz im Waffer fteht, 
geht klar aus der Befchreibung von 
Herrn Prunier hervor. Er betrachtet 
nämlich das Sauggebiet der Pumpe 
als einen Kegel, deffen Spitze eben 
das untere Ende des Brunnen- 
fchachtes, deffen Bafıs durch einen 
Kreis auf der Oberfläche der waffer- 
führenden Schichte gebildet wird. 
Mehr wird fich die Wirkungsfphäre 
der Pumpe einer Kugel nähern, 
deren Centrum das offene Ende des 
Brunnenfchachtes ift, Selbftverftänd- 
lich legt der Ingenieur diefe Kegei- 
fpitze möglichft tief in die waffer- 
führende Schichte und gewinnt hie- 
durch ftets Waffer von gleicher Tem- 
peratur,welches weiters keine fchäd- 
lichen oder unfchädlichen Subftan- 
zen enthält, als diejenigen, welche 
das Grundwaffer jener Schichte eben 
führt. Dadurch nun, dafs die Pumpe 
in jenem Schachte arbeitet, der mit 
feinem unteren Ende in die Waffer- 
  
  
  
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