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DS Peter Zwiauer.
Schwungrad. Für die beiden Riemenfcheiben war eine einfache Ausrückevorrich-
tung angebracht.
Die Pumpen gingen ziemlich ruhig, und wurden mittelft Riemen von den
Calorimotoren derfelben Firma getrieben.
Eine ähnliche Specialität war von Buffaud freres in Lyon gebracht. Kleine
Speifepumpen für Dampfkeffel, an die Wand anzufchrauben. Der Pumpencylinder
lag hinter dem Dampfeylinder. Die zweite Führung der Kolbenftange gefchah
durch einen Kreuzkopf, der einfeitig conftruirt auf einer Gleitfläche an dem Wand-
bette lief. Excenter und Schwungrad, mit Kurbelzapfen, fafsen freitragend vor dem
Lager auf der Achfe. Die Pumpe, als Kolbenpumpe conftruirt, hatte für Speifungen
von kaltem Waffer Lederklappen, welche geneigt angebracht waren, und zwar
die Druckventile über die Saugventile unter dem Cylinder. Ein Nachtheil
der Conftrudtion befteht darin, dafs der Schieber fchwer zugänglich ift, denn man
kann nur von oben oder von unten den Schieberkaften öffnen. Die Kolbenftange
ift mit der Gabel zur Aufnahme der Triebftange aus einem Stücke gefchmiedet;
hiedurch wird das Demontiren ziemlich erfchwert. Jeder einzelne Theil ift für fich
an die Fundamentplatte gefchraubt und diefe wieder mit ftarken Schrauben
an die Wand gehängt. Die Pumpe hat als Speifepumpe keinen Windkeffel und
Saug- und Druckrohr fetzen fich unten und oben von den Ventilkaften fort
Solldie Speifepumpe in warmem Waffer arbeiten, fo wird man wohl metallene
Sitzventile ftatt der Lederklappen anwenden. Die ausgeftellten Pumpen zeichneten
fich durch grofse Sorgfalt in der Ausführung aus und ift auch die Conftrucdtion
wohl durchdacht.
Alex. Wilfon & Co. haben einfachwirkende Keffelfpeifepumpen, welche
unter dem Namen Vauxhall-Donkey-Pumpen fehr bekannt find, und doppeltwirkende
Pumpen ausgeftellt, deren Conftrudtionsprincip hier Erwähnung finden foll. Die
Pumpen find fehr ingeniös conftruirt und in der Regel fo eingerichtet, dafs fie ver-
tical oder horizontal an einer Wand zu befeftigen find. Die beiden Cylinder liegen
in derfelben Achfe und ift der Pumpenplunger die Fortfetzung der Kolbenftange
des Dampfkolbens. An der Kolbenftange ift durch einen kräftigen Bolzen ein
Querftück befeftigt, welches in einem Auge fich an einer (an beiden Cylindern
befeftigten) Stange führt, und trägt aufsen den Zapfen zur Aufnahme einer Trieb-
ftange. Ueber dem Dampfeylinder liegt eine kleine Welle, an welche aufsen eine
Schwungfcheibe befeftigt ift, die auch den Kurbelzapfen trägt. Die D ampfvertheilung
erfolgt durch einen Schieber, welcher von einer kleinen Kurbel am anderen Ende
der Welle feine Bewegung erhält. Der Pumpencylinder liegt unten und die Ventile
find metallene Sitzventile, fo angeordnet, dafs Nachfehen und Ausnehmen fehr
leicht ift. Bemerkenswerth ift aufser der wirklich compendiöfen Anordnung noch
der Umftand, dafs die beiden Cylinder fammt dem kräftigen Bettftück, welches die
gefammten Drucke aufzunehmen hat, aus einem Guffe find, fo dafs das Ausbohren
der Cylinder auf einmal gefchieht und diefelben mathematifch in einer Achfe find.
Diefe wichtige Conftrudtion haben wir nirgends mehr gefunden, und müffen
wir die Verwunderung ausfprechen, dafs man die vortheilhafte Neuerung fonft nicht
angewendet hat. Bei den einfachwirkenden, den Donkey-Pumpen, haben die Con-
firudteure den Dampfkolben und den Tlungerkolben, welcher die Kolbenftange
bildet, aus einem Stück Bronze hergeftellt. Bei den doppeltwirkenden Pumpen
haben fie die Kolbenftange aus Stahl gefertigt.
Unter den Pumpen bekannter Conftrudtion befanden fich die von der
Firma Hermann Lachapelle in Paris ausgeftellten Mafchinen für Wafferver-
forgungen, welche mit dem Ehrendiplom ausgezeichnet wurden. Die Anord-