Full text: Spritzen und Pumpen (Heft 80)

Spritzen und Pumpen. 39 
Pumpengehäufe ift durch eine zur Achfe fenkrechten Ebene getheilt, wodurch 
auch die Flanfchen des Ein- und Ausftröm-Rohrftutzens getheilt wurden. Ueber 
die Conftruction der Pumpen ift weiters nichts Befonderes zu fagen. Die ganze 
Mafchine fah äufserft kräftig aus, es war augenfcheinlich vermieden an den ein 
zelnen Theilen viele Linien zu haben, und das Bett glich einem maffiven Blocke. 
Um die lebendige Kraft, welche bei den vorkommenden Gefchwindig- 
keiten jedenfalls grofs wird, auf ein Minimum zu reduciren, waren alle 
bewegten Theile, als Trieb- und Kolbenftangen, Wellen etc., von Stahl. 
Die hauptfächlichfte Verwendung finden diefe Pumpen bei Oberflächen- 
Condenfatoren aller Art, wo es gilt, grofse Waffermengen auf geringe Höhen 
zu fchaffen, was übrigens eine charakteriftifche Eigenfchaft der fämmtlichen 
Centrifugalpumpen ift. Die vorerwähnten Schwingpumpen, welche auf einem 
zweirädrigen Geftelle angebracht find, haben den Zweck, durch Pferde leicht 
transportirt zu werden, und wenn dann die Röhren angefchraubt find, in jeder 
beliebigen Lage und Neigung fofort arbeiten zu können. Der Antrieb erfolgt 
von einem Locomobil durch Riemen. Diefe Conftrudtion hat einen grofsen 
Werth für landwirthfchaftliche Anlagen, wo es fich um rafche Befchaffung 
gröfserer Waffermengen handelt, für Brückenbauten und zum Trockenlegen naffer 
Grundftücke etc. Diefelbe Firma baut auch fahrbare Dampf-Centrifugalpumpen 
auf eifernen Wagen mit Keffel etc. Leider war eine folche Mafchine bei der 
Ausftellung nicht vorhanden. 
Die Centrifugalpumpen mit Fridtionsantrieb, welche von der Chem- 
nitzer Mafchinen-Baugefellfchaft, vormals A. Münnich, ausgeftellt wur- 
den, verdienten Beachtung, infoferne diefelben fehr gut gearbeitet waren. Der 
Zweck der Pumpen ift, Bier oder Maifchen in einem Sudwerke zu heben, und es 
war eine Pumpe auch in Verbindung mit einem folchen ausgeftellt. Der Antrieb 
gefchah durch conifche Frictionsräder. Dadurch ift der Gang derfelben aufser- 
ordentlich ruhig. Die beiden Frictionsrollen find von Gufseifen, mit Lederfcheiben 
bezogen, welche gegen einander gedrückt werden. Die Pumpe ift auf einem gufs- 
eifernen Bett befeftigt, welches die Lage für die Achfen der Frictionsrollen bildet. 
Die Flügel haben die gewöhnliche Spiralenform, und mufs nur bemerkt werden, 
dafs die Wafferzuführung nur auf einer Seite des Rades gefchieht, wodurch der 
Deckel, welcher in der Mitte vertieft ift, genau kreisrund ift, ohne an den Flan- 
fchen der Rohre zu participiren. Dadurch ift die Demontirung {ehr erleichtert; 
man braucht an den Rohren, um nachzufehen, nichts wegzunehmen. 
Ein fehr intereffantes Detail der Centrifugalpumpen, welches zu befprechen 
nothwendig erfcheint, find die Zapfen der Pumpe von J. Bernay, ausgeftellt an 
einer Pumpe von Owens and Comp. 
Der leitende Gedanke dabei ift folgender: Die Einftrömung in das Rad ift 
{ymetrifch, der Saugraum liegt alfo zu beiden Seiten desfelben. Die Achfe ift 
dreimal gelagert. Auf einer Seite aufserhalb ift die Riemenfcheibe aufgekeilt, 
durch welche das Rad in Drehung verfetzt wird, während das andere Zapfen- 
ende in einem Lager läuft. Von dem Druckraume des Rades führt nun ein einge- 
goffener Canal in die Lagerbüchfe und von diefer eine kleine Nuth wiederin 
den Saugraum. 
Durch die Bewegung des Rades felbft wird wegen der Druckdifferenz 
von Saug- und Druckraum Waffer durch die Lagerbüchfe hindurchgetrieben. Es 
ift ein continuirlicher kleiner Wafferftrom, fo dafs ein Feftfetzen der Zapfen 
unmöglich ift. Früher waren anftatt der eingegoffenen Canäle Röhrchen ange- 
bracht, welche den Wafferzuflufs zu dem Achslager bewirkten, doch zeigte fich 
fchon damals der Vortheil dieferConftrudion. Die ganze Einrichtung ift doppelt 
vorhanden, für die beiden Lagerbüchfen in dem Gehäufe. Die dritte ift an einem 
feparaten Arme angebracht, alfo vollftändig aufser dem Waffer. Das Gehäufe der 
Pumpe ift durch die Mitte getheilt, Saug- und Druckrohr-Flanfche ift zweitheilig. 
 
	        
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