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Materiale in dem Röftfchachte vielfältig zu zerftreuen und mit dem ge
ftrömenden Sauerftoffe der Luft in Berührung zu bringen, befinden fich in den
Röftfchachte I7 Reihen dreieckiger Prismen aus feuerfeftem Thone angebracht
Gewöhnlich enthält je eine Reihe abwechfelnd 6 und 7 folcher Thonprismen,
welche derart angeordnet find, dafs gleichfam „voll“ auf „Fug“ zu liegen kommt,
fo dafs der Kiesftrom immer von einem entgegenftehenden Prisma gebrochen wird
und hiedurch oftmals feine Fallrichtung wechfeln mufs Jedem Thonprisma ent-
fprechend, find in der breiteren Wand des Ofens rechteckige Oefinungen ange-
bracht, die mit einer Büchfe verfchloffen find, in welcher ein kleines rundes L«
fich befindet, das mit einem Thonpfropf verfchloffen werden kann
Die gröfseren Oefinungen er dem Arbeiter, dafs 'derfelbe im
Falle der Sinterung des Röftgutes auf den Prismen die zufammengebackene Ma
mit einer eifernen Stange losbrechenkann. Die kleineren Oeffnungen in den Kapfeln
dienen als Luftzüge und Gucklöcher, um den Gang der Röftung beobachten zu
können. Durch diefe Einrichtung ift der Arbeiter im Stande,, den Procefs der
Röftung genau zu überwachen und die Temperatur des Ofens zu reguliren. In
der Regel foll die höchfte Temperutur (Weifs gluth) in der oberen Hälfte des
Ofens herrfchen, daher dort die energifchefte > Oxidation und der gröfste Sauerftoff-
Verbrauch ftattfindet.
Das weifsglühende Erz trifft nun bei feinem weiteren Falle immer fauer-
ftoffreichere Luft und wird daher auch weiter entfchwefelt, bis es endlich unter
den Thonprismen in einem gröfseren Sammelraume fich anhäuft und von dort dem
Ofen entnommen wird.
Die Zuführung der gefiebten Schliche gefchieht durch eine Art Rumj
werk, wobei die Sch dee gleichfam den Verfchlufs bildet, der dadurch
erleichtert wird, dafs das Erz durch zwei cannelirte Walzen, die durch ein Getriebe
und Riemenfchiebe nach entgegengefetzter Richtung bewegt werden, quantitativ
je nach der Schnelligkeit der Bewegung der Walzen — gehen mufs, die
unmittelbar über einem Schlitze fich befinden, der in den Ofenfchacht mündet.
Das Erz fällt zuerft auf den fogenannten Vertheiler, ein gröfseres T an von
hier in zwei Strahlen auf jee vier folcher Prismen zu jeder Seite des Vertheilers und
hierauf auf die früher ee, Prismen.
Die fchwefelige Säure zieht am oberften Theile des Ofens zuerft in eine
Flugftaub-Kammer und dann in die Bleikammern.
Wenn noch erwähnt wird, dafs gut zu verfchliefsende Oeffnungen vor-
handen find, um die Canäle und Flufsftaub-Kammern zu reinigen, fo ift im All-
gemeinen die Einrichtung eines Gerftenhöfer’fchen Ofens gegeben.
Das Durchfetzquantum in diefem Ofen kann ein fehr variables fein, je
nach Natur des zu verröftenden Productes. Und darin liegt ein g nn r Vortheil
dief s Ofens.
Im Mansfeld’fchen werden nach Bode in 24 Stunden 200
300 Centner Kupferrohftein geröftet und hiebei von 25 bis 29 Percent Schwefel
etwa 12 bis 14 Percent abgeröftet und zur Schwefelfäure-Fabrication nutzba
eh
Das Durchfetzquantum vonSchwefelkieskann auf 40 bis 60 Centner in
24 Stunden gebracht werden und ift der Grad der Entfchwefelung ein verfchiede-
ner, je nach der Natur des Kiefes. Auf dem fürftlich Auersperg’fchen Werke in
eve in Böhmen beträgt das Durchfetzquantum in 24 Stunde n 35 Centner
und werden die Kiefe bis a zwei bis drei Percent Schwefel in den Rückftänden
abgeröftet.
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Die zur Erläuterung der Ausftellung des befagten Werkes auf der Welt.
ausftellung aufliegende Brofchüre befprach den Ger h
ftenhöfer’fchen Ofen fehr
günftig, der im Jahre 1868 am 18. Auguft dafelbft in Betrieb gefetzt und wo im
Jahre 1871 ein zweiter erbaut wurde, {o dafs die Schwefelfäure-Produdtion aus
Kies von 15.000 Centnern im Jahre 1860 auf 29.500 Centner im Jahre 1872 ftieg