Apparate der Leuchtgasfabrication. U
kann, je nachdem an ihrer inneren Oberfläche der Gasdruck gröfser oder
geringer wird. Im Mittelpunkte der oberen Wälbung der Glocke ift ein Kegel-
ventil befeftigt, deffen Bafıs nach unten und die Spitze nach oben gekehrt ift.
Mit der Bewegung der Glocke fpielt alfo auclı diefes Ventil. Dasfelbe befindet fich
nun in dem Endftücke des Gaszuftrömungsrohres, welches das Gas aus dem
Gafometer entnimmt und unter der Glocke ausmündet. Parallel mit diefem Rohre
geht nach abwärts ein zweites Rohr, deffen Oeffnung vollkommen frei und das
ebenfalls noch unter der Glocke fich befindet und welches dazu beftimmt ift, die
regulirte Gasmenge in das Röhrennetz zu führen. Die Glocke ift unter hydrauli-
[chem Verfchluffe. Steigt nun der Gasconfum im Röhrennetze, fo tritt eine Art
Verdünnung unter der Glocke ein, diefelbe finkt und mit ihr das Kegelventil; es
kommt hie durch ein kleinerer Querfchnitt in die horizontale Endfläche der Aus-
ftrömungsröhre, wodurch die Ausftrömungsöffnung vergröfsert wird. Dadurch
kann mehr Gas aus dem Gafometer unter die Glocke und von hier in das Röhren-
netz. Im entgegengefetzten Falle fteigt die Glocke, verengert die Aus-
firömungsöffnung des Gafes und verringert fomit die Gasmenge, die in das
Röhrennetz geht. Wir fehen alfo, dafs diefer Clegg’fche Regulator eine der wich-
tigften Fundtionen der Gasbeleuchtung ausübt.
Diefer Regulator hat nun nach Giroud folgende Fehlerquellen:
1) ift derfelbe in Folge der Reibung an den Führungsrollen nicht empfind-
lich genug;
2) entfteht ein Fehler ‘dadurch, dafs der Gasdruck von unten auf die breite
Fläche des Kegelventils drückt, fo dafs bei verfchiedenem Gasdruck im Gafometer
eine Ungenauigkeit entfteht;
3) wird die Glocke beim Steigen fchwerer und beim Sinken leichter, indem
fie hiebei verfchieden tief in das Waffer taucht;
4) dadurch, dafs der Gasdruck von unten auf die breite Fläche des Kegel-
ventils drückt und fo den Druck vergröfsert, mufs dem entfprechend das Ein-
ftrömungsrohr unter der Glocke einen gröfseren Querfchnitt haben, als das
Gasausftrömungsrohr.
Alle diefe Fehler follen nun durch Giroud’s Regulator auf folgende
Art behoben werden:
1) Diefchwimmende Glocke hat keine Gleitrollenführung, fondern ift durch
mit Luft gefüllte blecherne Schwimmer vollkommen leicht beweglich erhalten
und ift der Schwerpunkt des ganzen beweglichen Theiles unter die Glocke ver-
legt, wodurch eine grofse Empfindlichkeit derfelben bedingt wird.
2) Der Gasdruck wirkt imentgegengefetzten Sinne gleichzeitig auf
denKegel und eine entfprechende gleich grofse Fläche des fchwimmenden Syftems.
3) Um das verfchiedene Gewicht der Glocke je nach der Tiefe der
Eintauchung derfelben auszugleichen, find mit derfelben zwei fyphonartige Ge-
fäfse verbunden, derart, dafs deren äufserer Wafferftand mit dem des Waffer-
behälters, in welchem die Glocke fchwimmt, communicirt.
Wird die Glocke aus dem Waffer gehoben und hiedurch fchwerer, fo finkt
das Waffer im inneren Gefäfse und hiemit auch in der äufseren weiteren Syphon-
röhre, wodurch diefelbe leichter wird und fo den Ueberfchufs des Gewichtes der
Glocke compenfirt. Der Querfchnitt der äufseren Syphonröhre . mufs dafür
genau berechnet fein. Sinkt die Glocke, fo fteigt das Waffer in der Syphonröhre
und diefelbe wird fchwerer, und fo die Gewichtsdifferenz ausgeglichen.
4) Dadurch, dais der Druck auf die untere Fläche des Kegelventiles durch
einen gleichgrofsen Gegendruck aufgehoben wird, der in entgegengefetzter Rich-
tung zur Wirkung gelangt, ift Giroud in der Lage, der Bafıs des Kegel-
ventiles denfelben Durchmeffer zu geben, wie der des Einftrömungs- und des Aus
ftrömungsrohres ift.
Giroud verfertigt Regulatoren in verfchiedener Gröfse und unter-
fcheidet folche für Confumenten (Regulateurs de conlommation) für 5 Brenner