Full text: Die Spinnereimaschinen (Heft 10)

  
Die Spinnereimafchinen. 7) 
zunehmen, aus welchem der Staub und der Flug durch einen Ventilator in den 
Staubcanal abgeführt wird. Es ift diefe Operation keine neue; aber wie oft noch 
wird in Krempelfälen gerade in diefer Beziehung gegen alle a der Reinlich- 
keit gefündigt und ohne Rückficht auf die Gefundheit der dabei befchäftigten 
Arbeiter vorgegangen. Will man fchon keine eigene Ausputzmafchine aufftellen, 
fo werde die Schleifmafchine felbft mit einem Gehäufe umfchloffen, welches den 
im Beginne des Schleifens aufwirbelnden Staub unmittelbar ins Freie abführt. — 
„Gute, fcharfe Kratzenbefchläge und genau runde Walzen, das find die 
Grundl edingungen einer guten Arbeit auf den Krempeln“ für Baumwoll- wie für 
Schafwoll-Spinnerei. Wir befprechen daher hier fchon die von Cöleftin Martinin 
Verviers — eine RN für Wollbearb ausgeltellte neue 
Mafchine mit zwei Schmirgelfcheibe (Dronsfield’s Patent), welche ein Spitz- 
fchleifen der Befchläge ermö: 5elicl ıen. 
Die an beiden Enden einer horizontalen Achfe aufgefteckten, alfo in ver- 
ticalen Ebenen fich drehenden Schmir: ee erhalten nicht blofs eine roti- 
rende Bewegung, fondern gleichzeitig eine Hin- und Herbewe egung in der Längen- 
a der zu fchleifenden Walze. Be ide Bewegungen gehen von einer Nuth- 
velle aus: die rotirende durch Schranße engetriebe, und die hin- und] hergehende 
Bewegung, in Folge Eingriff einer auf « der Welle gleitenden Schraube oe Ende, 
in eine im Sch leifgehäufe eingelegte Zahnftange. Diefes Gehäufe bildet die Füh- 
rung für den Support, in welchem die Schmirgelfcheiben mit ihren Getrieben 
ge elagert find. 
Damit die Enden der Walzen gut gefchliffen werden, darf die Umkehr nicht 
zu fchnell erfolgen. Daher ift die Zahnftange nicht feft, fondern innerhalb gewiffer 
Grenzen verfchiebbar eingelaffen. Komint die Schle iffcheibe an das Ende des 
Weges und wird dadurch die Riemenumftellung, hiemit auch die entgegengefetzte 
Drehung der Nuthwelle und der Getriebe für die Schmirgelfcheiben bewerkttelligt, 
fo mufs die Zahnftange vorerft, bei dem ununterbrochenen Eingriff der Sehne 
in die entgegengefetzte Stellung rücken. In der Zwifchenzeit fleht der Support mit 
den uı ingekehtt Tourendeh Sc Rlefehäiben feft, tritt aber nach beendeter Verfchie- 
bung der Zahnftange feine Rückbewegung an. 
Es zeigt diefe Conftruction eine wefentliche Vereinfachung im Bewegungs- 
mechanismus diefer Schleifmafchine, nn fie zuerft auf der Londoner Special- 
ausftellung im Jahre 1871 bekannt wurde. 
Auf die übrigen zur Wollbranche gehörigen MafchinenvonC.Martin kom- 
men wiran geeigneter Stelle mit der ihnen gebührenden Ausführlichkeit zurück. — 
Hier mufs auch noch die Platt’fche Schleifmafchine mit Schmirgelwalze Erwäh- 
nung finden, da diefelbe wegen der verbefferten Ste llung derzu lie. Walze 
Sn für Baumwoll-Spinner intereffant ift. Die beiden Stelllager laffen fich nur 
gemeinfchaftlich, Be parallel zur Achfe der Schleifwalze verftellen durch Drehung 
einer (Querwelle, welche durch Kegelrädchen und Schraubenfpindeln mit den 
Stelllagern in Verbindung gebracht ift. — 
Wir fetzen nach diefer Unterbrechung mit den Rieter’fchen Spinnerei- 
mafchinen fort. 
Die ausgeftellte Doublirmafchine, welche 24 Bänder der Grobkarde 
zu einem Wickel für die Feinkrempel vereinigt, ift dadurch erwähnenswerth, dafs 
diefelbe fammt Kannen nicht mehr Platz wie eine Karde beanfprucht, daher ohne 
Weiteres in eine Krempelreihe eingeftellt werden kann, was in Hinficht auf den 
fonft läftigen Transport der Kannen gewiffe Vortheile bieten kann. 
Die Streckmafchinen waren mitfechs Reihen cannellirter Cylinder ver- 
fehen, um den Verzug zwifchen den einzelnen Walzenpaaren zu ermäfsigen, hier- 
durch aber eine gröfsere Gleichförmigkeit im Band und gröfsere Schonung der 
Fafern zu erzielen. Bei kleinerem V erzug ift auch die Belaftung we was der 
Dauerhaftigkeit der Mafchinen zu Statten kommt. Abfte Ilung bei Bandbrüchen 
am Ein- und Auslauf. Belaftung der Druckcylinder, ftatt dürch diredt angehängte 
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