Full text: Die Spinnereimaschinen (Heft 10)

Die Spinnereimafchinen. 9 
Drehen der Mutter eingefchloffen. Ift das Zuziehen der Kluppenmutter foweit 
vorgefchritten, dafs hier der Widerftand gröfser ift, als der Gröfse und Stellung 
des Belaftungsgewichtes unten am Steuerhebel entfpricht, fo öffnet fich die Kup- 
pelung und drückt den Steuerhebel mit dem Gewichthebel in die Mittelftellung 
zurück. Das feftere oder lofere Einfpannen des Flachfes hängt alfo unter übrigens 
gleichen Umftänden nur von der Gröfse des Gewichtes ab, welches einer Umlegung 
des Steuerhebels entgegenwirkt. 
An jener Seite der Hechelmafchine, wo der Flachs auf der einen Hälfte 
gehechelt ankommt und verkehrt in eine andere Kluppe eingefpannt wird, ha 
der befchriebene Apparat eine Anordnung, um das Umfpannen auf einma 
zu bewerkftelligen. Die beiden Kluppen, die zugekommene und die frifche, liegen 
hinter einander auf dem Tifche. Während die alte Kluppe fich öffnet und die noch 
auszuhechelnde Hälfte der Flachsrifte freiläfst, wird die frifche Kluppe mit dem 
[chon gekämmten Flachstheil gefchloffen. Die ganze Manipulation ift höchft ein- 
fach und rafch, ohne irgend eine Anftrengung auszuführen. 
Eine andere Verbefferung der Combe’fchen Hechelmafchine befteht in 
der Einrichtung, dafs die Kluppen mit Flachs durch eine zweite Schieberftange 
auf der Kluppenbahn über die letzten Felder hinweggefchoben werden können, 
wenn eine beflimmte Gattung weniger gehechelt werden, refpective nicht durch 
die letzten feinen Hechelfelder durchgehen foll. 
Zu der Auflegemafchine, dem Durchzug und der Vorfpinn- 
mafchine ift eine gemeinfchaftliche Bemerkung über die Lagerung der Führungs- 
[chrauben für die Hechelftäbe zu machen. 
Um die Lager der oberen Führungsfchrauben gegen den beim Durchgang 
der Flachsbänder nach rückwärts ausgeübten Druck zu fchützen, ftemmen fich 
die Enden diefer Schrauben gegen Stahlplättchen, welche feft am Geftelle 
befeftigt find. 
Die expanfible Seilfcheibe aus zwei in einander greifenden Kegelgerippen, 
welche bei Combe’fchen Vorfpinnmafchinen den fonft gebräuchliche: 
Riemenkegel erfetzt, hat ftatt gerader radialer, gekrümmte Rippen erhalten, 
wodurch beim Zufammengehen der beiden Kegelgerippe jedes Schneiden des 
Lederfeiles verhütet wird. 
Nebenbei müffen wir auch die für Flachsfpinner unentbehrliche Riffel- 
bank und Walzen-Drehbank erwähnen. *) 
Die Riffelbank hat einen Einftellapparat für das Meffer bekommen, um 
die zu riffelnde Walze auf genaue Stärke, d. h. den Walzendurchmeffer in ein 
genaues Verhältnifs zur Zahl der Riffelungen zu bringen. 
Ift die Walze vollendet, fo bleibt der Schlitten auf dem äufserften Punkt 
feines Hubes ftehen und macht hiedurch den Arbeiter auf die ftattzuhabende Aus- 
wechfelung der Walze aufmerkfam. Aufserdem werden durch diefe Selbftabftellung 
die rein ausgefchnittenen Riffeln nicht wieder durch einen zweiten Angriff des 
Meffers verdorben. 
Bei der Walzen-Drehbank fiel die bequeme und fichere Einfpann- 
vorrichtung für die Walzen auf. Die Spindel ift mit einem Schraubengewinde ver- 
fehen, längs welchem in zwei Nuthen zwei Mitnehmer vermittelft einer Mutter 
vor- oder zurückgefchoben werden können. Diefe Mitnehmer werden in die Walze 
eingedrückt, welche durch den Reitftock centrirt ift, und übertragen die Drehung 
der Spindel. Es entfällt durch diefe Anordnung die Nothwendigkeit des jedes- 
maligen Auffchraubens eines Mitnehmers und die hiedurch entftehenden Spuren 
auf der Walze. — 
Die Firma S. Lawson and Sons in Leeds brachte einen Satz Jute- 
Spinnereimafchinen und Mafchinen zum Ve rfpinnen von Hanfzu 
groben Garnen für Seilfabrication. 
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*) Die Spulmafchine für Schützenkötzer gehört als Vormafchine zur Weberei. 
  
 
	        
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