Full text: Die Spinnereimaschinen (Heft 10)

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J)ie Spinnereimafchinen. 13 
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wobei jedoch die Conftrudteure über die befte Selbftabftellung bei Fadenbruch 
noch nicht einig geworden zu fein fcheinen. 
Mit patriotifcher Befriedigung erwähnen wir hier, dafs endlich auch in 
Oefterreich der Selfactorbau mit gefchickten Händen in Angriff genommen 
wurde. Wohl konnte die betreffende Mafchinenfabrik mit einem neuen Syfteme 
auf der Wiener Weltausftellung nicht erfcheinen; aber der Conftrudteur bewies 
durch die zweckmäfsige Wahl feiner Vorbilder und durch eigenartige Verein- 
fachungen im Mechanismus, dafs er mit Verftändnifs an die fchwierige Unter- 
nehmung gefchritten, dem einheimifchen Spinner, neben den englifchen und 
deutfchen altrenommirten Selfactor-Werkftätten, eine gute Mulemafchine zu bieten. 
An Schwierigkeiten, den Selfactorbau in Oefterreich dauernd einzubürgern, 
wird es nicht fehlen; aber wir hoffen, dafs es auch der feften Ausdauer und des 
lohnenden Erfolges für diefe Bemühungen nicht ermangeln werde. 
Bei der zahlreichen Befchickung, mehr noch bei der hohen Entwicklung, 
welche die öfterreichifche Streichgarn-Induftrie im Vereine mit der Tuchmanufadtur 
erreicht hat, glaubt Referent — felbft auf die Gefahr hin, weitfchweifig zu erfchei- 
nen — die zur Bearbeitung der Streichwolle ausgeftellten Mafchinen mit aller 
Ausführlichkeit befprechen zu müffen. Es empfiehlt fich hiebei wegen des 
bequemeren Studiums jeder Eigenthümlichkeit, alle Mafchinen eines Ausftellers im 
Zufammenhange zu befprechen. 
Die Petriefche Wollwafch-Mafchine und Trockenmalfchine, 
welchevon J. undW.Mc.Naught in Rochdale (England) ausgeftellt wurden, haben 
verfchiedene zweckmäfsige Verbefferungen aufzuweifen. 
Die Rührgabeln der Wafchmafchine find ausbalancirt und mit einem 
bequem ftellbaren Antrieb für die oscillatorifche Bewegung verfehen. Die Abzugs- 
vorrichtung für die gewafchene Wolle befteht aus einem geneigt liegenden Tifch, auf 
welchem die Wolle durch die letzte doppelte Aushebegabel aufgelegt und mittelft 
eines Rechens fortgefchoben wird. Diefer Rechen erhält feine Bewegung durch 
Kurbel und Hebedaumen in der Art, dafs derfelbe nur beim Vorfchub mit der 
Wolle felbft in Berührung tritt, dann fenkrecht auffteigt, um den Rückweg zurück- 
zulegen, und endlich unten wieder in die neu aufgelegte Wolle einfällt. 
Damit die im Abzug begriffene Wolle während des Rückganges des Rechens 
von demfchrägen Abführtifch nicht zurückrutfcht, fteigen aus dem Boden desfelben 
Zinken auf, welche jedoch, vor Beginn eines jeden Vorfchubes des Abzugrechens, 
rafch wieder herabfinken. 
Stehen mehrere einfache Mafchinen unter einander in Verbindung und 
rückt die Wolle fucceffive aus dem einen Wafchtrog in den nächften zum weiteren 
Auswafchen, fo kann die Wafchflüffigkeit aus einem Baffin in die vorhergehende, 
mit noch nicht fo rein gewafchener Wolle gefüllte Abtheilung durch einen Dampf- 
ftrahl-Apparat (Steam Jet Transmittor) befördert werden. 
Die obere Quetfchwalze beim Abzug wird mittelft Stirnrad und Zahn- 
kuppelung angetrieben; letztere öffnet fich im Falle des Vorlaufes der Druck- 
walze und verhütet dadurch einen etwaigen Bruch im Rad oder eine Befchädigung 
der Wolle. 
Bei der Trockenmafchine zum Trocknen der Wolle mit erwärmter 
Luft find die Windflügel im Innern des Kaftens angebracht und erfolgt die Luft- 
zuführung durch je eine Oeffnung an beiden Seitenwänden um die Flügelachfe 
herum, ferner durch Löcher, welche in den drei Lagerfüfsen jeder Flügelwelle 
angebracht find, im Ganzen alfo, da die Mafchine aus zwei völlig gefchiedenen 
[ymmetrifchen Hälften befteht, durch 10 Luftöffnungen. Die Dampfrohre zur Erwär- 
mung der vorbeiftreichenden Luft liegen nahe unter den Drahtnetzen, auf welchen 
die Wolle ausgebreitet wird. — 
Zum Entwäffern der gewafchenen oder gefärbten Wolle dienen auch Cen- 
trifugal-Trockenmafchinen, welche in grofser Zahlvon Appretur-Mafchinenfabriken 
zur Ausftellung gekommen find. — 
 
	        
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