Die Spinnereimafchinen.
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Herabgang des Gillbox auf die Welle und weiterhin auf Kammftäbe und Einzugs-
cylinder übertragen wird.
Bei bedeutendere sn Aenderungen im Stapel der Wolle müffen, behufs
gröfserer oder geringerer Verrückung der Kammftäbe, Führungsfchrauben mit
flärkerer oder fchwächer rer Ganghöhe im Speifekopf eingefetzt warden
Die ausgeftellte Maf: ehihe, mit einem Nadelring von 5 englifchen Fufs Durch-
meffer, diente zum Kämmen von ı bis 6 Zoll langen Wollen
Stapellänge wird eine andere Mafchine geliefert.
Die Vorbereitung der zur Kämmmafchine kommenden Wolle gefchah auf
einer Schraubengill-Strecke mit Wickelapparat.
; ir 6- bis ı2zöllige
IV. Mafchinen für Seidenfpinnerei.
Einige Apparatezum AbhafpelnvonCoconsundzumZwirnenvon
Seide waren von Italien, Frankreich und der Schweiz zur Wiener Weltausftellung
eingefendet; darunter kaum etwas Neues, das Meifte aber in mangelhafter Aus-
führung. Eine rihmliche Ausnahme davon machten die fchönen Sei id enhafpe
relche Jouffray Cadet üils aus Vienne (Departement Isere, Frankreich) aus-
geftellt hatten.
Grofses Auffehen erregte die von Caspar Honeggerin Rüti bei Zürich,
einer insbefondere für Seidenftoff-Webmafchinen auf dem: ganzen Continente rühm-
licht bekannten Firma, ausgeftellte Seiden-Titrirmafchine, welche zu dem
Schönften in der Mafchinenhalle gerechnet werden konnte.
Zweck diefer Wägemafchine ift die Titrirung der Seide ohne Hilfe vieler
Perfonen und Wagen rafch und verläfslich zu ermöglichen, wie diefs in grofsen
Waarenhäufern, Spinnereien, Zwirnereien.und Webereien bei Uebernahme ganzer
Sendungen oft gewünfcht wird.
Die Nummerbeftimmung der Seide erfolgt bekanntermafsen durch Abwägung
eines Gebindes von 400 Stab Länge nach Gran. Die fich ergebende Zahl gibt
ohne Weiteres auch das Gewicht des Strähns — 9600 Stab — in Denier aus-
gedrückt, alfo den Titer der ı ınterfuchten Probe. Auf diefer Grundlage beruht
die Einrichtu ng der vorliegenden Mafchine.
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Die Titrirmafchine befteht aus einer Anzahl von Winkelhebeln, welche in
einem cylindrifchen Lagergehäufe radial aufgehängt find und die Stelle von
Wa: gebalken vertreten. Der äufsere, durch eine Oeffnung im Gehäufe hervor-
ragende, en u horizontale Arm des Wagebalkens dient zur Aufnahme der zu
wiegenden Probegebinde, welche bei der Drehung des Lagergehäufes von dem
Zuführapp arat hinter einander aufgelegt werden.
— er innere, nach abwärts gebogene Arm des Wagebalkens trägt ein fixes
Gewicht, welches unter dem Einf Aufs der aufgelegten Prob e gehoben wird.
ns vordere, mit der Probe belaftete Aı -m gleitet dabei mittelft eines Stiftes
auf der fucceffive abfallenden Oberkante eines Teftftehenden Cylinders und ver-
läfst diefelbe bei a continuirlichen Rotation des Lagergehäufes erft dann, wenn
der Wageba alken fo weit ausgefchlagen hat, dafs Gewicht und Belaftung im Gleich-
gewicht ftehen, während die Führungskante weiter herabfinkt.
Im felben Moment aber, wo der Gleitftift die Führungsbahn verläfst, alfo
der Gleichgewichtszuftand für den Wagebalken eingetreten it, kommt eine
Abftofsvorrichtung zur Wirkung, welche die Probe auf einen der Auffangftäbe
abfchnellt, die um das Lagergehäufe herum, jedem Abftofser gegenüber, ange-
ordnet find.
Indem diefe Stäbe nach den fucceffiven Höhen der Führungsbahn bezeichnet
find. fo it an dem betreffenden Stab, auf welchem das Probegebinde abgeworfen
wurde, fofort auch der Titer diefer Seidenprobe abzulefen. Der entlaftete Winkel-
hebel kehrt fogleich aufwärts in die urfprüngliche Lage zurück und ift aufs Neue