Full text: Die Spinnereimaschinen (Heft 10)

| 34 Carl Kohn. 
Die erwähnte Vereinfachung der Be ging dahin, dafs fieer 
Individuum handfam gemacht wurde, zweitens, dafs die arbeitenden Beftandtheile 
unverändert blieben und drittens, dafs die Preife derart geftellt wurden, dafs die 
Mafchinen auch dem Mindeı en zugänglicl t wurden. Das erreicht, 
war die Bafıs der rafchen Nutzverwerthung der Nähmafchinen im Haufe und im 
II Gewerbe. 
I Die gröfste Nähmafchinen-Fabrik der Welt ift jene von Wheeler &Wil- 
[on in New-York, welche allein fchon über 900.000 N ee in den Handel 
gebracht hat. Die Maffenfabrication in getheilter Arbeit mittelft Mafchinen if 
| derart eingerichtet, dafs jede einzelne im Handel vorkommende Nähmafchine als 
I | Ausftellungsobjed 1 enützt werden könnte. Die genannte Firma erzeugt heute 
il fehon 600 adjuftirte Nähmafchinen per Tag, hat die Errichtung einer eigenen 
Ni Näh-Garnfpinnerei für den Verbrauch ihrer Mafchine en ins Leben gerufen und über 
IN 100 Nähfchulen errichtet, wo das Mafchinnähen unente geltlich gelehrt wurde, nur 
um die Mafchinnäherei in allen Kreifen der Be völkerung und in allen Ländern 
rafch zu verbreiten. 
IN) Auch hat diefe Firma die Knopfloch-Nä ihapparate erfunden, die heute 
Il} allgemeine Verwendung finden. 
| Die neuefte Erfindung diefer Firma, welche die Wiener W eltausftellt RE 
bewundern konnte, befteht in der Nähmafchine Nr. 6, an welcher fchon feit fechs 
Jahren mit einem experimentellen Aufwand von 200.000 Dollars gearl a 
I wurde. Diefe Univerfalmafchine näht nämlich die ftärkften Leder- Pferdegelchirre 
und die feinften Vapeurs mit einem kaum bemerkbaren Perlftich. 
Wheeler &Wilfon wurde bei allen Weltausftellungen mit den höchften 
I | Preifen betheilt und wurde auch in Wien ausgezeichnet. Ge ® gentien befinden 
Ki fich in allen Hauptftädten Europas, ebenfo wie in allen Staaten von Amerika. 
Die amerikanifchen Firmen Howe Diner, a und mehrere 
| Andere liefern heute Mafchinen nach den beiden oben angeführten Syftemen, 
ı ebenfo wie heute englifche, franzöfifche und deutfche Mafchinenfabri iken 
Nähmafchinen erzeugen. 
Die von der Firma Henrikfen in Kopenhagen exponirten Hand- 
fchuh-Nähmafchinen, ebenfo die Mafchinen von Nörholm »Beromann 
und Hüttenmeier ee fich durch befonders f leifsige Arbeit aus. 
| Deutfchland, Frankreich und England haben ihre herv orragenden Leiftun- 
gen in dem Fach der Nähmafchinen - Induftrie exponirt, ohne” jedoch, alle 
| Schönheit und Tüchtigkeit der Leiftung wohl gewürdigt, etwas Neues gefchaffen zu 
haben. Deutfchland imponirte in Wie en zumeift durch feine Maik nfabrieauinn, 
  
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In Oefterreich wurde die erfte Fabrik für Nähmafchinen nach Grover 
& Baker (Kettenftich- Mafchine) in den fünfziger Jahre en von Louis Bollmann 
errichtet. Später gründete er eine neue Fabrik für Greifern nafchinen, nach Whee- 
ler & Wilfon eingerichtet, die eine Leiftungsfähigkeit von 60.000 Mafchinen 
per Jahr hat. 
Die Firma Anger in Hernals bei . producirt ausfchliefslich Schiffchen- 
mafchinen für fchwere Arbeiten, für Schuhwaaren und Kleider. 
Nachdem heute bereits alle a heile gegen die Nähmafchinen gefchwun- 
den und diefe fchon fich allerorts eingebürgert haben, ift es nicht fchwer. die Fort- 
fchritte in den einzelnen Kreifen der Tesilindurie zu erkennen, die Sicherheit 
des Erwerbes für Frfauen und Mädchen. die = ums der Gefundheitsverhältniffe 
ganzer Arbeitskreife, die nicht mehr gezwunge 
ge für die Naht eines Hemdes 
ihre Gefundheit hinzugeben. 
  
Ein weiterer Verfuch. der gemacht wurde, < Mädchen auch 
n Stricknadel aus den Händen zu a und ihre Strickarbeiten ebenfalls mit- 
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eltStrickmafchinen verrichten zulaffen, hat namentlich in Amerika zu einigen 
  
 
	        
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