Full text: Webereimaschinen (Heft 87)

Webereimafchinen. u 
eichende Ref fultate bei wefentlich gefteigerter Leiftungsfähickeit gewährt. Das 
ee te Mafchinenfyftem beftand aus: 
einem Bobinoirauf4o Fäden, um von Kötzern, Spulen (100 Milli- 
meter hoch und ebenfo dick) zu fpulen; 
2) einer Schermafchine., in welcher die Kette vom Spulengeftelle 
ıbgezogen und bandweife auf einen Garnbaum, welcher mittel Scheiben in 
inzelne Abtl reilungen von der Breite des Sche 'ganges eingetheilt ift, aufge- 
w ide n wird. Zur Erzielung genau übereinfiimmender Bene und durchaus gleich- 
mäfsiger Spannung der Kettenfäden ift zwifchen Garnbaum und Spulengeftelle 
ein der englifchen Ketten-Schermafchine für Baumwolle ganz ähnlicher Apparat 
(nicht dergrofseSchönherr’fche Ban) eingefchaltet, und esgeht daher Scheren 
und Auf fwinden eines Kettenh yandes nach dem anderen ununterbrochen vor fich. 
It der Garnbaum voll, fo gelangt derfelbe, indem gleichzeitig eine frifche Walze 
eingelegt wird, auf die 
3) Leim: und Trockenmafchine, auf welcher die Kette in ganzer 
Breite auf einmal on und durch Anw endung ; von Windflügel und ei öhren 
getrocknet und unmittelbar darauf auf den Kebenb yaum, der nunmehr nur mit 
zwei Randfcheiben en ift, definitiv aufgewickelt wird. * 
Der Bobinoir (Spulmafchine) zeichnet fich durch eine höchft zwe ckmäfsige 
onftrudtion aus, welche einen rafchen Lauf bei verhältnifsmä äfsig fehr wenig 
Fadenbruch zuläfst 
Eine von der bekannten, wefentlich abweichende Dispofition hat das 
Spulengeftelle der Schermafchine. Dasfelbe erhielt Re Rückficht auf möglichfte 
Platzerfparnifs eine keilförmige Anordnung in mehreren Etagen übereinander, 
die immer fchmäler werden und im Grundriffe Dreiecke bilden, deren abge- 
ftumpfte Spitze Eee n den Garnbaum zugewendet ift; die oberite Etage gibt im 
Grundriffe ein gleichfchenkeliges Dreieck mit nicht abgeftumpfter Spitze. Auf jeder 
der . Etagen werden 60 Spulen vertical aufgefteckt, und um die erforderliche 
  
Ue fichtlichkeit über alle Fäden zu erlangen, find in jeder Etage der Länge 
nn infdorle Führungsftangen Deren gegen welche fenkrecht zwifchen je 
4 bis 6 Spulen Stängelchen von oben herablaufend eingelegt find. Die Fäden 
di ichen über die horizontalen Leitftangen, während die fchräg auffteigenden 
das Auffinden gebrochener Fäden aufserordentlich erleichtern. 
Die von dem Auffteckzeug abgehenden Fäden gelangen nun in den eigent- 
lichen Scherapparat, beftehend aus drei in einem Niveau liegenden Walzen, von 
welchen die beiden äufseren eine glatte, die mittlere dagegen eine rauhe Schmir- 
gel-Oberfläche befitzt. Die Kettenfäden gehen, durch einen Reihekamm (Lefe- 
blatt) eingezogen, : die hintere Walze, dann unter die Schmirgelwalze und 
endlich wieder über die vordere glatte Walze, hierauf abermals durch einen 
Kamm zum opera, welcher in einigem Abftand feft aufgeftellt itt. 
Unmittelbar hinter dem vorderen Lefeblatt findet fich eine Anordnung, 
welche auch bei den Baumwoll-Schermafchinen zur Verhinderung des Schlaff- 
werdens der rückgängig abgerollten Kette vorhanden ift, hier abe mehr zu 
dem Zwecke eingefchaltet w urde, um durch beliebiges Auflegen von eifernen 
Stängelchen eine gröfsere oder geringere Reibung, beziehungsweife Spannung 
der Fäden hervorzubringen. 
Um gebrochene Fäden leicht auffinden zu können, müffen die Fäden auf 
der Behamiafe chine ins Kreuz gefchlagen werden. Aus diefem Grunde haben die 
beiden vertical aufgehängten und ve erfke llbaren Kämme eine befondere (für uns 
Soviel uns bekannt wurde, hat auch die Sächfifche Webftuhlfabrik (vormals 
L.Schönhe rr) in Chemnitzim Jahre 197re ein Patentaufeine Leimmafchine für Hohane Ketten 
erworben, wobei die Kette in derfelben Breite, in welcher diefelbe gefchert oder aufgebäumt ift, 
geleimt, dann aber noch nafs oder feucht auf einen Baum aufgewickelt wird, um eine gleich- 
Vertheilung des Leimes in den Kettenfäden durch Auffaugen zu erzielen. Das Trocknen 
der von der Leimmafchine abzuwickelnden Kette gefchieht in beliebiger Weife. 
  
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