Full text: Webereimaschinen (Heft 87)

4 Johann Zeman., 
neue) Einrichtung. Die einzelnen Zwifchenräume der Kämme find nämlich in 
regelmäfsiger Abwechslung einmal oben, einmal unten auf etwa 1/, der Blatthöhe 
durch Lothziun verfchloffen. Der erfte, dritte, fünfte... Spalt 4 geht demnach voı 
der oberen Blattleifte nur bis %, der Höhe frei herab; die zwifchenliegenden 
Spalten Z find dagegen im oberen Viertel verlöthet. 
Denkt man fich nun die Kette regelrecht eingezogen, fo werden beim 
Heben des Kammes alle in den Zwifchenräumen A liegenden Fäden gleichfam in 
ein Oberfach gebracht, während die Fäden 2 unten liegen bleiben können. Und 
umgekehrt müffen beim Niederlaffen desfelben Kammes alle A-Fäden ins Unter- 
fach herabtreten. Man kann fomit auf eine rafche und einfache Weife mit jedem 
Kamm für fich (daher nicht zu verwechfeln mit der gleichen Operation bei An- 
wendung zweier Lefekämme zugleich) die Kette ins Kreuz fchlagen und die 
Kreuzftäbe oder Kreuzfchnuren einziehen. 
Das vordere Lefeblatt hat eine Fächerform, das heifst, es ift oben breit 
und unten fchmal. Bei gleicher Fadenzahl läfst fich daher, wie bekannt, durch 
Verftellung des Blattes die Dichte der Kette entfprechend reguliren. 
Mit der Schmirgelwalze ift ein Zählwerk in Verbindung gebracht. Da nun 
die einzelnen Kettenfäden mit hinlänglicher Reibung gegen diefe Rauhwalze 
anliegen und diefelbe beim Aufbäumen drehen, fo zeigt das Zählwerk die genaue 
Länge des gefcherten Kettentheiles an, wie denn auch die Schmirgelwalze die 
Möglichkeit bietet, dafs alle Fäden unter gleicher Spannung zur Aufbäumwalze 
selangen, — eine glücklich überwundene Schwierigkeit bei der Conftrudtion 
nechanifcher Schafwoll-Schermafchinen. 
Zur Aufbäumung der gefcherten und ins Kreuz gefchlagenen Kette dient 
ein getrennt gelagerter und von der Transmiffion aus betriebener Garnbaum, 
welcher durch ftellbare Scheiben für die einzelnen Schergänge (bis zu 300 Fäden) 
getheilt ift. Ein mit einem Gewichte befchwerter Winkelhebel, deffen oberes, 
gegen die auflaufenden Fäden angedrücktes Ende mit einem Bremsklotz armirt 
| ift, forgt für die gleichmäfsig dichte Aufbäumung aller Kettentheile. Das Aus- und 
J Einrücken der Triebfcheibe kann von jedem Punkte des Apparates rafch bewerk- 
ftelligt werden. 
Damit die vom Spulengeftell abgehenden Fäden nicht in zu fchräger 
Richtung durch die Kämme gehen und ftets fenkrecht zum Garnbaum, deffen 
Lagergeftell feft auf dem Boden ruht, geleitet werden, ift der Scherapparat au 
Querfchienen fahrbar eingerichtet und ebenfo das Spulengeftell — mit Rollen 
verfehen — einer Querverftellung fähig. 
In der Ketten-, Leim- und Trockenmafchine geht die Kette in ihrer 
ganzen Breite vom Garnbaum, welcher vorne und ziemlich nahe dem Boden ein- 
gelegt wurde, über eine hölzerne Leitrolle herab in den Leimtrog, dafelbft um 
wei Führungswalzen herum nach aufwärts zwifchen zwei oberhalb des Leim- 
roges übereinander gelagerten Quetfchwalzen hindurch, die mit Filz überkleidet 
ind, worauf die Kette fofort getrocknet wird. Die Kettenfäden ftreichen zu diefem 
Zwecke über eine Leitwalze zu einem grofsen, fich langfam drehenden Hafpel 
(mit ziemlich fcharf zugefchrägten Latten an den radialen Armen der Speichen- 
kränze), deffen Umfang die Kette nahezu vollkommen umfchliefst. Dicht oberhalb 
der Zuführwalze vor dem Hafpel wendet fich die Kette über eine andere Leit- 
walze ab und fteigt fchräg nach rückwärts gegen die Decke des Arbeitslocales, 
unter welcher die Kette über zwei Leitwalzen frei ausgefpannt ift, kehrt dann 
unter einem beiläufigen Winkel von 45 Grad von vorne nach rückwärts herab 
zum Kettenbaum, welcher oberhalb des Garnbaumes — ein wenig vorhängend 
gelagert ift. 
Zur rafchen Beförderung der Trocknung liegt unter dem Führungshafp:sl 
der Kette (am hinteren Ende der Mafchine) zwifchen diefem und dem Leimtrog 
ein Schlangenrohr und an der Decke unter derfreifchwebenden Kette ein Syftem 
von dampfgeheizten Röhren. 
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