4 Johann Zeman.,
neue) Einrichtung. Die einzelnen Zwifchenräume der Kämme find nämlich in
regelmäfsiger Abwechslung einmal oben, einmal unten auf etwa 1/, der Blatthöhe
durch Lothziun verfchloffen. Der erfte, dritte, fünfte... Spalt 4 geht demnach voı
der oberen Blattleifte nur bis %, der Höhe frei herab; die zwifchenliegenden
Spalten Z find dagegen im oberen Viertel verlöthet.
Denkt man fich nun die Kette regelrecht eingezogen, fo werden beim
Heben des Kammes alle in den Zwifchenräumen A liegenden Fäden gleichfam in
ein Oberfach gebracht, während die Fäden 2 unten liegen bleiben können. Und
umgekehrt müffen beim Niederlaffen desfelben Kammes alle A-Fäden ins Unter-
fach herabtreten. Man kann fomit auf eine rafche und einfache Weife mit jedem
Kamm für fich (daher nicht zu verwechfeln mit der gleichen Operation bei An-
wendung zweier Lefekämme zugleich) die Kette ins Kreuz fchlagen und die
Kreuzftäbe oder Kreuzfchnuren einziehen.
Das vordere Lefeblatt hat eine Fächerform, das heifst, es ift oben breit
und unten fchmal. Bei gleicher Fadenzahl läfst fich daher, wie bekannt, durch
Verftellung des Blattes die Dichte der Kette entfprechend reguliren.
Mit der Schmirgelwalze ift ein Zählwerk in Verbindung gebracht. Da nun
die einzelnen Kettenfäden mit hinlänglicher Reibung gegen diefe Rauhwalze
anliegen und diefelbe beim Aufbäumen drehen, fo zeigt das Zählwerk die genaue
Länge des gefcherten Kettentheiles an, wie denn auch die Schmirgelwalze die
Möglichkeit bietet, dafs alle Fäden unter gleicher Spannung zur Aufbäumwalze
selangen, — eine glücklich überwundene Schwierigkeit bei der Conftrudtion
nechanifcher Schafwoll-Schermafchinen.
Zur Aufbäumung der gefcherten und ins Kreuz gefchlagenen Kette dient
ein getrennt gelagerter und von der Transmiffion aus betriebener Garnbaum,
welcher durch ftellbare Scheiben für die einzelnen Schergänge (bis zu 300 Fäden)
getheilt ift. Ein mit einem Gewichte befchwerter Winkelhebel, deffen oberes,
gegen die auflaufenden Fäden angedrücktes Ende mit einem Bremsklotz armirt
| ift, forgt für die gleichmäfsig dichte Aufbäumung aller Kettentheile. Das Aus- und
J Einrücken der Triebfcheibe kann von jedem Punkte des Apparates rafch bewerk-
ftelligt werden.
Damit die vom Spulengeftell abgehenden Fäden nicht in zu fchräger
Richtung durch die Kämme gehen und ftets fenkrecht zum Garnbaum, deffen
Lagergeftell feft auf dem Boden ruht, geleitet werden, ift der Scherapparat au
Querfchienen fahrbar eingerichtet und ebenfo das Spulengeftell — mit Rollen
verfehen — einer Querverftellung fähig.
In der Ketten-, Leim- und Trockenmafchine geht die Kette in ihrer
ganzen Breite vom Garnbaum, welcher vorne und ziemlich nahe dem Boden ein-
gelegt wurde, über eine hölzerne Leitrolle herab in den Leimtrog, dafelbft um
wei Führungswalzen herum nach aufwärts zwifchen zwei oberhalb des Leim-
roges übereinander gelagerten Quetfchwalzen hindurch, die mit Filz überkleidet
ind, worauf die Kette fofort getrocknet wird. Die Kettenfäden ftreichen zu diefem
Zwecke über eine Leitwalze zu einem grofsen, fich langfam drehenden Hafpel
(mit ziemlich fcharf zugefchrägten Latten an den radialen Armen der Speichen-
kränze), deffen Umfang die Kette nahezu vollkommen umfchliefst. Dicht oberhalb
der Zuführwalze vor dem Hafpel wendet fich die Kette über eine andere Leit-
walze ab und fteigt fchräg nach rückwärts gegen die Decke des Arbeitslocales,
unter welcher die Kette über zwei Leitwalzen frei ausgefpannt ift, kehrt dann
unter einem beiläufigen Winkel von 45 Grad von vorne nach rückwärts herab
zum Kettenbaum, welcher oberhalb des Garnbaumes — ein wenig vorhängend
gelagert ift.
Zur rafchen Beförderung der Trocknung liegt unter dem Führungshafp:sl
der Kette (am hinteren Ende der Mafchine) zwifchen diefem und dem Leimtrog
ein Schlangenrohr und an der Decke unter derfreifchwebenden Kette ein Syftem
von dampfgeheizten Röhren.
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