Full text: Webereimaschinen (Heft 87)

   
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22 Johann Zeman. 
gegen die fogenannte Bufferfeder foweit zurückgeworfen, dafs man die Schütze 
aus dem Fache nehmen und in den Kaften ftecken kann. Dasfelbe gefchieht bei 
Fadenbruch oder Ausgehen des Schufsfadens, wenn die neue Schütze mit Schußs- 
wächter in Anwendung ift, worüber weiter unten das Nähere angeführt wird. 
Der Schützenfchlag erfolgt bekanntlich durch Schlagdaumen auf der 
unteren Stuhlwelle, welche verftellbar gemacht find, um die Schütze fchneller odeı 
langfamer laufen laffen zu können. 
Durch die Schützen-Fangvorrichtung wird der Treiber durch den Schlag- 
hebel der ankommenden Schütze entgegengeführt, um deren Anprall zu mildern, 
beziehentlich jede Störung des Wechfels durch die Schütze und den Treiber 
hintanzuhalten. Auch das doppelte Abfchiefsen der Schützen, wenn zwei fich 
gegenüber ftehen und zufammenlaufen würden, ift zufolge der Dispofition des 
ganzen Schlagmechanismus verhütet. 
Die Ladenbewegung gefchieht bei den neueren Stühlen durch Kreis- 
excenter, wodurch mehr Platz im Stuhle gewonnen und der Lade mehr Stillftand 
gegeben wurde, während die Schütze durch das Fach hindurchgeht. 
Die Schaftmafchine wird nicht mehr durch eine Querweile von der Kurbel- 
welle, fondern mittelft Excenter von der unteren Stuhlwelle aus angetrieben. Im 
höchften Punkte bleibt die Mafchine kurze Zeit ftehen, folange nämlich die 
Schütze durch das Fach geht; dann fällt fie rafch zufammen, noch bevor der 
Zufchlag erfolgt. Die Regulirung des Einfallens der Schaftmafchine gefchieht 
durch a oder Rückwärtsftellen des Excenters auf der Stuhlwelle. 
Mit der neuen Wechfelvorrichtung kann der Schützenkaften geftellt san 
wie man nur immer will, mit Ueberfpringung des mittleren Ken fo dafs ma 
alle Schufsmufter innerhalb 5 Schützen mit drei Käften auf jeder Seite der I 
beliebig ausführen kann. 
Die Wechfelkarte befindet fich nun auf dem Schafteylinder, und fomit 
drehen fich Schufsmufter und Schaftmufter ftets gemeinfchaftlich, was insbefon- 
dere beim Retourweben grofse Erleichterung bietet. 
Bei der ganzen Durchführung IE Rückficht darauf genommen, den 
Sefammimechänisuius aufserhalb Br Kettenfäden und der Waare zu legen, um 
alle fchädiichen Flecken durch herabtröpfelndes, eifenhaltiges Schmieröl zu ve 
meiden. 
Nach diefer Aufzählung der verfchiedenen Verbefferungen und Aenderun- 
gen an den weiteftverbreiteten Buckskinftühlen müffen wir zum Schlufs die 
Schufswächter, welche von allen Fortfchritten diefer Stühle die intereffanteften 
find, etwas näher ins Auge faffen, da gerade folche Sicherheitsvorrichtungen 
einen erhöhten Impuls zur Entwicklung der mechanifchen Weberei gewähren — 
und da es wohl auch des Referenten Pflicht ift, unter den gerade hiche: zahlreichen 
Novitäten, welche wir als Fortfchritte auf der „Wiener Weltausftellung 1373° zu 
rechnen fanden, das wirklich originelle und durchfchlagend Neu ee 
anerkennend hervor 
Die Gabel-Schufswächter, d. i. der Mechanismus zum felbftthätigen Abittel- 
len des Stuhles, im Falle der Schnisfäden abläuft oder reifst, können bekane 
mafsen bei Wechfelftühlen mit zweifeitigem Wechfelkaften (alfo bei Buckskin- 
fü! hlen), wenn von einer Seite zwei oder mehr Schüffe hintereinander abgehen, 
nicht in Anwendung gebracht werden. 
Um nun das die Webftühle bedienende Perfonal beffer auszunützen, und 
um auch die Leiftungsfähigkeit diefer Stühle zu erhöhen, war man feit länger 
fchon auf die Erfindung eines geeigneten Schufswächters bedacht. 
Vor ‚etwa vier Tahr en Ke des in einer für die Praxis befriedigenden Weife 
zuerft der Sächfifchen Mafchinenfabrik (vormals Richard H artmann) 
durch Einführung einer Schütze mit Schufswächter gelungen — eine 
Einrichtung, Ra welcher der Mechanismus zur Einleitung des Schade in der 
Schütze felbft angebracht ift, daher der Name Schützen-Schufswächter 
      
  
   
    
   
  
  
   
  
   
   
   
  
   
   
   
   
  
   
  
  
   
  
   
  
  
   
  
  
  
  
   
  
   
  
  
      
   
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
  
	        
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