Full text: Webereimaschinen (Heft 87)

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Webereimafchinen. 25 
bietet die Befprechung der Revolver-Schaftmafchine von Gebrüder 
Gminder in Reutlingen, welche eine originelle und glücklich conftruirte 
Gefchirrbewegung repräfentirt, bei welcher weder die Jacquardmafchine noch 
eine Stiften- oder Löcherwalze mit Platinen oder ähnlichen Theilen benützt wird. 
Wenn wir fchon die Revolver-Schaftmafchine mit etwas Bekanntem annähernd 
vergleichen follen, fo wäre es mit dem Mechanismus,zum Heben und Senken der 
Wechfelkäften mittels einer fich drehenden Mufterkette; doch erfolgt bei 
Gminder die unmittelbare Wirkung auf; die Schafthebel felbft ohne alle Zwi- 
fchentheile und Zwifchenbewegungen, wie denn auch die Deffinkette eine ruhige 
und continuirliche Kreisbewegung macht, ferner ein be equemes Umftecken der 
Trittrollen, daher eine beliebige Ae nderung im Rapport ermöglicht itt. 
Zunächft gehört Gminder’s Revei lve er-Schaftmafchine zu jener Claffe 
von Gefchi on bei denen mit dem Aufzug der Hochfchäfte nicht 
en a... es Niederziehen der Tieffchäfte un ift; letztere werden 
a Federn fo weit niedergehalten, dafs sincheedh ein volles Fach 
: Flügel hängen an je zwei ungleicharmigen Doppelhebeln, deren ein- 
ander zugewe endete kürzere Arme in einander greifende verzahnte Sedoren 
efitzen. Wird der eine der zufammenarbeitenden Schafthebel gedreht, fo bewegt 
fi ich der andere im gleichen Sinne, um nämlich gleichmäfsig den Flügel zu een 
oder dem Zuge feiner Feder entfprechend den Uebergang ins Tieffach zu 
geftatten. 
Eine ganze Reihe folcher Schafthebel ftecken nebeneinander auf zwei 
über den Fe gsfteg der beiden Stuhlwände in einem Rahmen gelagerten 
in Denkt man Et nun oben auf dem kürzeren Ende eines der ae 
eifenden Heb ER einen paffend gekrümmten Anfatz (nennen wir denfelben 
’f des Schafthebels), fo werden bei jedesmaligem Niederdrücken desfelben die 
be en en nach us u rechts fich ausftreckenden Schafthebel und mit ihnen 
direct der angehängte Flügel gehoben. 
Der Lagerrahmen der Schafthebel ift nun in die Höhe beliebig fortgefetzt, 
um eine endlofe eiferne Doppelkette über zwei Kettenrollen aufnehmen zu 
können, von denen die untere durch Kegelräder und ftehende Achfe von der 
unteren Stuhlwelle continuirlich umgedreht wird. Es paffiren in Folge deffen 
die einzelnen Kettenbolzen in regelmäfsiger Aufeinanderfolge die Köpfe an den 
Schafthebeln, während die Glieder felbft, ohne anderen Zweck als jenen der 
Verbindung, aufserhaib der Schafthebel fich fortbewegen. 
Um nun eine Gefchirrbewegung zu erzielen, hat man nur auf die Ketten- 
bolzen in regelrechter Vertheilung Helfen aufzufchieben, welche bei der Drehung 
der Kette auf die Köpfe der Schakkbehel einwirken und die betreffenden Flügel 
der Reihe nach ins Oberfach heben. 
Da nun die Bewegungsübertragung derart erfolgt, dafs bei jeder Umdre- 
ıung der Kurbelwelle (entfprechend alfo einer halben Umdrehung der unteren 
Stuhlweile) die Rollenkette um eine Theilung forfchreitet und eine beftimmte 
Partie der Schafthebel ins Hochfach verfetzt, fo ftellt fich in leicht begreiflicher 
Weife die erwünfchte Gefchirrbewegung nach Mafsgabe des in die Rollenkette 
iedergelegten Rapportes von felbtt ein. 
Um einen richtigen Eingriff zu fichern, find die Köpfe an den Schafthebeln 
genuthet und die ehenfe breiten Rollen am runden Rand entfprechend V-förmig 
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a Ire ht, daher auch die Schafthebel vor allen Seitenfchwankungen bewahrt 
bleiben. Auch kann die Bewegung der Flügel durch fchickliche Wahl der Curven 
des Schafthebel-Kopfes mit fanftem Anhub und ebenfolchem Nachlaffen erfolgen. 
Der Lagerrahmen ift durch eingegoffene Querftege in den Seitenwänden 
fo eingerichtet, dafs die Rollenkette je nach dem Rapport verlängert oder 
verkürzt werden kann, wie denn auch das Umftecken der Rollen felbft rafch 
und ohne befondere Gefchicklichkeit vorzunehmen ift. 
 
	        
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