Die Mafchinen und Werksvorrichtungen in der Thonwaaren-Induftrie. od
fabrik in Nienburg an der Saale und an jener von L. Henrici in Wien fanden
wir ein einfaches Walzenpaar dem Thonfchneider vorgelegt.
Bei Befprechung der Ziegelpreffen, welche als Mafchinen zur Formgebung
im zweiten Theile unferes Berichtes zu behandeln fein werden, müffen wir ein-
sehender noch desZufammhanges von Thonfchneider mit dem Walzwerke einer-
feits und dem Abfchneideapparate anderfeits handeln.
Schon oben gefchah der verfchiedenen Stellung der Thonfchneider-Welle
Erwähnung. Wir finden fowohl die horizontale als auch die verticale Anordnung
derfelben. Die letztere bietet gewiffe, nicht zu unterfchätzende Vortheile bei Lage
rung der Welle, die fchwächer gehalten und ftabiler montirt werden kann und es
ac diefe “oh nur zum Theil aufgewogen durch das erfchwerte Aufgeben des
Thones bei gröfserer Höhe des Mantels, der zudem oftgerade dort, wo das Einfüllen
es sohuateniales nee dem Antrieb der Welle durch ein ftark überfetztes
Kegelrad-Vorgelege einen Stützpunkt gewähren mufs, wodurch eine unbequeme
Verengung der Füllöffnung und eine Gefal hr für die Verunreinigung des Getriebes
eitteht.
Um diefem Uebelftande zu entgehen, treibt Schlickeyfen in Berlin feine
verticale Thonfchneider-Welle an den Ziegelmafchinen von unten an. Es macht
diefs natürlich eine Lagerung derfelben oben und ein Stopfzeug unten notl
wendig, das den Austritt des unter Preffung befindlichen Thones hinder
Schlickeyfen’s Mafchinen arbeiten gut, und haben überhaupt die verticalen Thon-
fchneider-Wellen den Vortheil einer längeren Dauer und Haltbarkeit als die
horizontalen.
Um das Einkarren auf fo bedeutende Höhe zu umgehen,
Anordnung eines Transporteurs, meift in Form eines, über zwei grofse Latten
Ben. mehreren kleineren unter ftützten, endlofen Bandes. Keiner
Bu auf der Ausftellung befindlich gewefenen Transporteure bot irgend eine
efentliche Neuerung.
Durch die horizontale Stellung der Thonfchneider-Welle hat befonders die
Firma Gebrüder Sachfenberg in Rofslau an der Elbe eine zweckmäfsige
Thonknete erhalten, deren Rälltrichte r fich nur wenige Zolle über den Fufsbode
erhebt. Die ganze Anordnung ift zweckentfprech end und einfach. Angenehm i
e Möglichkeit, durch Lüften einiger Schrauben die obere Hälfte des gufseifernen
Mantels abheben zu können, wodurch fich der Vortheil einer, beimanchen anderen
Conftrudtionen leider nicht erreichten, Zugänglichkeit der Mefferwelle ergibt.
Die befprochene Knete dient zur v erarbeitung eines fchon gefchlämmten
ter riales, zur Mengung verfchiedener Thonforten ud Beifätze für die Zwecke
der Lerracotta und De olabe cation etc. und ift mit keinem Walzwerke
I
S
t
finden wir die
walzen
a
Kollergänge. Weniger in Deutfchland und Oefterreich als in England
werden als Thonvorbereitungs-Mafchinen, namentlich in der Fabrication von
feuerfeften nn die Kollergänge e verwendet, welche ebenfo die Verkleinerung
der aufgegebenen, fehr dichten, feue rfeften Thone, Chamotten und Quarze, fondern
auch die Mifehung aller diter Stoffe im feuchten Zuftande fehr zweckmäfsig Vor-
nehmen. Die neueren Kollergänge mit ftabilen Walzen und rotirender Tifchplatte
bieten den Vortheil leichteren Antriebes und gröfserer Bequemlichkeit der Mani-
pulation, dieanjeder Stelle des Tifches ungeftört von den gewöhnlich umlaufenden
Steinen vor fich gehen kann. Der Kraftaufwand beim Antriebe ift ein geringerer, die
Centrifugalkraft r rotirenden Steine ift aufgehoben und hindert mehr dem
ap nn. eine gröfsere Gefchwindigkeit als bei den alten Conftrudtionen zu
eben, daher auch die Leiftungsfäh higkeit der neueren eine viel gröfsere wurde.
Gute Lagerung und Unterftützung Be rotirenden Platte durch, Gleitrollen ift
ebei Hauptfache. Die Austftellung _ıs ich brachte faft g garnichts von folchen Koller-
gängen, wenigftens keine für die Zwecke der na welchen