Holzbearbeitungsmafchinen. 15
Zur Federfpannung ift eine Art W aggonfeder benützt, welche
entweder im Mittelpunkte oder an den beiden Enden fix unterftützt wird.
Bei einer diefer Bandfägen ift aufser der Verftellbarkeit des Tifches die
Säge felbft fo eingerichtet, dafs das Lager deroberen Sägblattfcheibe
in einer gekrümmten Couliffe verfchoben werden kann, deren
Form einem Kreisbogen, befchrieben vom unteren Sä gerollen-Mittel-
punkte aus, entfpricht.
Diefelbe Firma fabrieirt auch Bandfägen mit Handbetrieb mit der
Eigenthümlichkeit, dafs das Sägeband nicht über zwe i, fondern über
drei Rollen läuft, von denen die zwei kleineren von gleichem Durch-
meffer jeüber und unter dem Arbeitstifche ftehen, die dritte, bedeutend
gröfsere, feitwärts liegt.
Derartige dreirollige Bandfägen waren auch von Heckner in Braun-
[chweig ausgeftelit, deffen raftlofes Streben, dem Klein gewerbe allerlei
billige Formen von Sägen zu liefern, volle Anerkenn ung und Ermun-
terung verdient.
Unter den Ranfome’fchen Bandfägen mit Feder fpannung Ze. g
erfchien eine neue Modification, welche darin befteht, dafs eine felbtt-
thätige Bewegung des Tifches in vier verfchiedenen Gefchwindigkeiten
ermöglicht ift, welche durch eine bogenförmige Scala controlirt werden kann.
Worffam baut feine Bandfägen mit Balancir gewicht.
Robinfon excellirt in der Erbauung grofser Block- und Bretter-
Bandfägen mit Spannung durch Gewicht und felbftthätigem Zuführungs-
mechanismus.
Baxter D. Whitney, Winchendon, Maffachufets , producirte in der
amerikanifchen Abtheilung eine Bandfäge mit Feder fpannung und höchtt
intereffanter Sägeführung durch zwei Holzklötzchen, die unter
einander einen Winkel bilden, der durch das Sägeblatt halbirt wird.
Die Klötzchen find durchbohrt und werden mit Mafchinenöl
gefpeift, das Oel fickert mittelft eines Tuchlappens auf das am Rücken des
Sägeblattes anliegende, rotirende Führungswälzchen und auf jenes felbtt.
Eine weitere Eigenthümlichkeit der Whitney’fchen Bandfäge, die übrigens
auch eine intereffante Vorrichtung zum Adjuftiren der oberen Sägeblattrolle
befitzt, befteht darin, dafs die Speichen der Sägerolle nicht in der Ebene des
Umfanges liegen, fondern einer krummen, hohlen Rotationsfläche angehören,
deren Achfe mit der Welle der Sägeblattrolle zufammenfällt. Die Stellung der
Speichen erinnert an die eine Kegelfläche bildende Lage der Radfpeichen bei
unferen Fuhrwerken.* Preis der Mafchine 400 Dollars.
Nebft Whitney haben auch Robinfon & Son und Richard s, London
& Kelley aus Philadelphia Bandfägen exponirt, wo die Führung des Sägeblatt-
rückens durch rotirende Stahlwalzen, und zwar entweder an der Mantelfläche
der letzteren oder an der ebenen Stirnfläche bewerkttelligt wird.
Von den deutfchen Mafchinenfabrikanten waren nur noch zwei Firmen
aufser Heckner, den wir weiter oben erwähnten, Ausfteller von Bandfägen.
Schmaltz conftruirt Ban dfägen, beiwelchen dieRollen mitKautfchuk-
oder Lederbandagen verfehen find, durch Anwendung von Kautfchukpuffern
elaftifch aufgehängt.
Dem Uebelftande, dafs die Säge dadurch leidet, wenn nur die Trieb-
rolle gebremft wird, fucht Schmaltz dadurch zu begegnen, dafs er
eine beide Rollen gleichzeitig erfaffende Doppelbremfe an-
wendet.
* Die erfte conftrudtiive Darftellung der Whitney’fchen Bandfäge ift im „Engeneering“
erfchienen, leider ift fie in Wort und Bild höchft undeutlich.
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