Full text: Holzbearbeitungs-Maschinen (Heft 78)

nn BREI. N 
Holzbearbeitungsmafchinen. 19 
I. Hobel- und Fraismafchinen. 
ı. Hobelmafchinen mit geradlinig-reciproker Bewegung. 
Wie alle anderen Mafchinen fo waren auch die erften Hobelmafchinen 
nichts weiter als Copien der Handarbeit. Wie der mit der Hand geführte Hobel 
bei dem nach einer geraden Linie erfolgenden Hingang einen Sie wegnimmt, 
und dann ohne zu arbeiten zurückg ihr! wird, fol ben urfprünglich die Hobel- 
mafchine aus einem Hobel mit Ah air en egung der im Hinwege arbeitete und 
im Rückwege leerging. Diefe Art von Hohelmeehanrnr ift bei de Buchen- und 
Fichtenfpahnerzeugung und bei einigen älteren Jaloufiebrettchen- und Schindel- 
hobelmafchinen noch Heute in Verwendung. Eine Modification befteht darin, 
dafs ftatt des Hobels, das Holz die Alternativbew egung vollbringt, während der 
Hobel feftfteht. 
In neuefter Zeit hat man auf diefes Syftem von Hobelmafchinen mit reci- 
pr oker Bewegung zurückgegriffen, bei der Erzeugung von gehobelten Four- 
nieren. 
Zimmermann hat in der Wiener Weltausftellung feine bekannte 
Fournier-Hobelmafchine exponirt. Sie it eine gefchickte Nachahmung 
der Mafchine von Bernier & Arbey (Dingler’s polytschnifches Journal, 
Band 192, Seite 22), welche die Einführung der gehobelten Fourniere fo fehr 
begünftigt hat. 
Die höchfte, uns bekannt gewordene, Leiftung in der Fournierfchneiderei 
mit Sägemafchinen, war in der Wiener W eltausftellung durch ein Ham- 
burger Haus (G. C. Bartels & Söhne) repräfentirt. Es waren nämlich mit 
der Säge gefchnittene Fourniere von Be Feinheit exponirt, dafs z. B. aus 
einem 20 Millimeter dicken Mahagonibrett 25 Fourniere gefchnitten erfchienen. 
Und doch ift felbft ein folch exorbitantes Refultat durch die Fournier- 
hobelmafchine noch zu überbieten, da man aus einer Dicke von 2o Milli- 
meter bis 100 Fournierblätter hobeln kann, wobei felbftverfländlich kein 
Abfall in Spähnen vorkommt. Das Hobeln der Fourniere aus gedämpftem 
Holz ift noch relativ jung aber bei den ftetig fteigenden Preifen edier Hölzer von 
grofser Wichtigkeit. Für Oefterreich mit feinen, noch immer beachtenswerthen 
V orräthen an werthvollen Fournierhölzern (Nufs, Efche, Ahorn) ift die Angelegen- 
heit von Bedeutung, wir bemerken alfo nochmals ausdrücklich, dafs die exact aus 
geführte Zimmermand fche Mafchine ökonomifch und technifch vorzüglich 
arbeitet. 1o bis ı5 Blätter von 1°50 bis 3 Meter Breite werden in einer Minute 
hergeftellt. Die Mafchine ift nichts weiter als ein durch eine Zahnftange getrie- 
bener Doppeleifen-Schlichthobel, welcher eben fo breit, als das Holz it. Die 
Mefferklinge fteht nicht fenkrecht, fondern geneigt zur Bewegungsrichtung, fo wie 
bei den gewälnlichäi Handfalzhobeln. Die Hauptichwicnske: befteht i in dem 
accuraten Schliff der langen Hobeleifenklinge und find hiezu gewandte Arbeiter 
unerläfslich. Der Kraftbedarf beträgt 3 bis 4 Pferde 
2. Parallel-Hobelmafchinen. 
Die Parallel-Hobelmafchinen find trotz der mannigfaltigen Ver- 
befferungen, die fie feit ihrer Erfindung erfahren haben, verhältnifsmäfsig wenig 
in Anwendung. Trotz der eigentlich ungünftigen Angriffsweife auf die Hotzlafer 
haben diefe T ransverfal- Hobelmäfchinen döch zum Abrichten der 
Parqueten-Blindböden, zum Abgleichen verfchieden dicker 
  
 
	        
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