Holzbearbeitungsmafchinen. 41
mit dem Stemmeifenträger auf Drehung durch Feder und Nuth verbundenen
Scheibe läuft und von diefer wieder zur erften Schnurfcheibe auf der Antriebswelle
mittelft entfprechender Uebertragung zurückkehrt. Die Schnur ohne Ende fucht
alfo von der Triebwelle aus die rotirende Bewegung auf jene zuletzt genannte
Scheibe zu übertragen, welche mit der Stemmeifenftange in Verbindung ift. (Diefe
Scheibe ift auch in der Mitte der Figur 24 ganz oben zu fehen.) Der Schaft, mit
welchem das Stemmeifen verbunden, fich auf und ab bewegt, ift wie erwähnt,
durch Feder und Nuth mit der oberen Scheibe vereinigt und follte fich defshalb in
ärehender Bewegung befinden. Nun ift aber diefe Scheibe felbft durch einen fich
an einen Arm der Scheibe anlehnenden Riegel an jeder Drehung gehindert, die
Schnur gleitet daher fortwährend über Scheibe 2 und 3, ohne fie mitzunehmen,
hat aber ununterbrochen die Tendenz, es zu thun. Der erwähnte Riegel ift mittelft
einer fchraubenlinigen Feder in feiner Pofition erhalten. In der Figur 24 bemerkt
man rechts von der Stemmeifenfpindel eine dünne Stange, welche unten einen
rechtwinkelig gebogenen Handgriff trägt; auch fieht man die Büchfe, in welche
die die Stange faffende Feder eingelegt ift.
Zieht man den Handgriff und mit ihm die Stange abwärts, wobei die Feder
zufammengedrückt wird, fo verläfst der Riegel oben das Schnurfcheibchen, diefes
beginnt zu rotiren und wird mit der Stemmeifenfpindel fo lange rotiren, bis der
Riegel wieder angelegt ift. Läfst man die Handhabe einfach los, fo fchnellt fie
fofort zurück und erreicht die Scheibe, um fie an einer zweiten Speiche, welche
die geradlinige Fortfetzung der erfteren bildet, feftzuhalten. Auf diefe Art macht
die Scheibe nur eine ı8ogradige Drehung, das heifst, das Stemmeifen eine
Wendung.
Aus den Figuren 23 und 24 geht ferner hervor, dafs der rechts unten in
Figur 23 fichtbare Fufstritt mittelft einer Gelenkftange und einer Schraubenfpindel,
die in der Mitte ein Handrad trägt, den Tifch höher ftellen und dem auf- und
abgehenden Stemmeifen entgegenführen kann, wenn erfterer abwärts ge-
drückt wird.
If der Fufstritt am Boden angelangt, feine jetzt rechts oben frei liegende
abgerundete Endkante auf den Fufsboden gedrückt, fo kann man noch immer die
Lage des Tifches und mit ihr jene des Arbeitsftückes verändern, indem man
mittelft des Handrades die Schraubenftange dreht. Diefe hat oben ein rechtes,
unten einlinkesGewinde, welche durch die entfprechenden Muttern laufen, diefe
alfo entweder nähert oder entfernt, das heifst, den Tifch gegen das Fufstrittgelenk
rückt oder ihn höher ttellt.
In der Figur 24 ift das Stemmeifen von der Seite fichtbar, und man bemerkt
wohl den Widerhaken, welcher dazu dient, um die Spähne herauszuwerfen
Die Stemmmafchine ift mit einer Bohrmafchine bei dem in der Ausftellung
exponirten Exemplar vereinigt gewefen, was aber nicht etwa zu bedeuten hat,
dafs auch bei diefer Stemmmafchine zuerft ein rundes Loch vorgebohrt werden
mufs. Diefs ift im Gegentheile gerade bei der Richards’fchen Anordnung nicht
der Fall. Ranfome hat es eben beliebt, die Stemmmafchine in einem mit einer
Bohrmafchine combinirten Exemplare vorzuführen, der Grund davon folgt unten.
Der Ausftellungskatalog von Ranfome enthält über die Mafchine folgende
Angaben, die wir hier wiedergeben:
„Diefe Mafchine kann mit vollem Rechte als die befte zum Stemmen von
Zapfenlöchern für den Gebrauch von Tifchlern empfohlen werden: fie macht im
weichen Holz drei vollkommene Zapfenlöcher in einer Minute okne Bohrung,
und da der Meifsel die Späne herauszieht, fofort, nachdem fie gemacht find, ift
man nicht genöthigt, den Kern auszutreiben, nachdem das Zapfenloch gebildet
ift. Die Mafchine verarbeitet Holz bis zu ıı Zoll tief, und der Schlag des Meifsels
ift 41/7, Zoll
Der Hauptftänder ift ein hohles Gufsftück, und die Kurbel, welche die
Meifselfpindel treibt und welche nahe an der Fundamentplatte angebracht ift,