Full text: Holzbearbeitungs-Maschinen (Heft 78)

  
  
Holzbearbeitungsmafchinen. 41 
mit dem Stemmeifenträger auf Drehung durch Feder und Nuth verbundenen 
Scheibe läuft und von diefer wieder zur erften Schnurfcheibe auf der Antriebswelle 
mittelft entfprechender Uebertragung zurückkehrt. Die Schnur ohne Ende fucht 
alfo von der Triebwelle aus die rotirende Bewegung auf jene zuletzt genannte 
Scheibe zu übertragen, welche mit der Stemmeifenftange in Verbindung ift. (Diefe 
Scheibe ift auch in der Mitte der Figur 24 ganz oben zu fehen.) Der Schaft, mit 
welchem das Stemmeifen verbunden, fich auf und ab bewegt, ift wie erwähnt, 
durch Feder und Nuth mit der oberen Scheibe vereinigt und follte fich defshalb in 
ärehender Bewegung befinden. Nun ift aber diefe Scheibe felbft durch einen fich 
an einen Arm der Scheibe anlehnenden Riegel an jeder Drehung gehindert, die 
Schnur gleitet daher fortwährend über Scheibe 2 und 3, ohne fie mitzunehmen, 
hat aber ununterbrochen die Tendenz, es zu thun. Der erwähnte Riegel ift mittelft 
einer fchraubenlinigen Feder in feiner Pofition erhalten. In der Figur 24 bemerkt 
man rechts von der Stemmeifenfpindel eine dünne Stange, welche unten einen 
rechtwinkelig gebogenen Handgriff trägt; auch fieht man die Büchfe, in welche 
die die Stange faffende Feder eingelegt ift. 
Zieht man den Handgriff und mit ihm die Stange abwärts, wobei die Feder 
zufammengedrückt wird, fo verläfst der Riegel oben das Schnurfcheibchen, diefes 
beginnt zu rotiren und wird mit der Stemmeifenfpindel fo lange rotiren, bis der 
Riegel wieder angelegt ift. Läfst man die Handhabe einfach los, fo fchnellt fie 
fofort zurück und erreicht die Scheibe, um fie an einer zweiten Speiche, welche 
die geradlinige Fortfetzung der erfteren bildet, feftzuhalten. Auf diefe Art macht 
die Scheibe nur eine ı8ogradige Drehung, das heifst, das Stemmeifen eine 
Wendung. 
Aus den Figuren 23 und 24 geht ferner hervor, dafs der rechts unten in 
Figur 23 fichtbare Fufstritt mittelft einer Gelenkftange und einer Schraubenfpindel, 
die in der Mitte ein Handrad trägt, den Tifch höher ftellen und dem auf- und 
abgehenden Stemmeifen entgegenführen kann, wenn erfterer abwärts ge- 
drückt wird. 
If der Fufstritt am Boden angelangt, feine jetzt rechts oben frei liegende 
abgerundete Endkante auf den Fufsboden gedrückt, fo kann man noch immer die 
Lage des Tifches und mit ihr jene des Arbeitsftückes verändern, indem man 
mittelft des Handrades die Schraubenftange dreht. Diefe hat oben ein rechtes, 
unten einlinkesGewinde, welche durch die entfprechenden Muttern laufen, diefe 
alfo entweder nähert oder entfernt, das heifst, den Tifch gegen das Fufstrittgelenk 
rückt oder ihn höher ttellt. 
In der Figur 24 ift das Stemmeifen von der Seite fichtbar, und man bemerkt 
wohl den Widerhaken, welcher dazu dient, um die Spähne herauszuwerfen 
Die Stemmmafchine ift mit einer Bohrmafchine bei dem in der Ausftellung 
exponirten Exemplar vereinigt gewefen, was aber nicht etwa zu bedeuten hat, 
dafs auch bei diefer Stemmmafchine zuerft ein rundes Loch vorgebohrt werden 
mufs. Diefs ift im Gegentheile gerade bei der Richards’fchen Anordnung nicht 
der Fall. Ranfome hat es eben beliebt, die Stemmmafchine in einem mit einer 
Bohrmafchine combinirten Exemplare vorzuführen, der Grund davon folgt unten. 
Der Ausftellungskatalog von Ranfome enthält über die Mafchine folgende 
Angaben, die wir hier wiedergeben: 
„Diefe Mafchine kann mit vollem Rechte als die befte zum Stemmen von 
Zapfenlöchern für den Gebrauch von Tifchlern empfohlen werden: fie macht im 
weichen Holz drei vollkommene Zapfenlöcher in einer Minute okne Bohrung, 
und da der Meifsel die Späne herauszieht, fofort, nachdem fie gemacht find, ift 
man nicht genöthigt, den Kern auszutreiben, nachdem das Zapfenloch gebildet 
ift. Die Mafchine verarbeitet Holz bis zu ıı Zoll tief, und der Schlag des Meifsels 
ift 41/7, Zoll 
Der Hauptftänder ift ein hohles Gufsftück, und die Kurbel, welche die 
Meifselfpindel treibt und welche nahe an der Fundamentplatte angebracht ift, 
 
	        
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