Holzbearbeitungsmafchinen. 45
beitsffücke von einer Mafchine zur andern etc. etc. Dagegen ift die
Leiftungsfähigkeit eines „Univerfal-Tifchlers“ im Vergleiche mit einer Suite felbft-
ftändiger Mafchinen von gleicher Beftimmung wie die Beftandtheile der combinir-
ten eine ungleich geringere. Ein „General Joiner“ iftimmer nur ein Surrogat. Die
einzelnen Theile eines „Univerfal-Tifchlers* können nie fämmtlich gleichzeitig
arbeiten, und wenn nur einige Theile befchäftigt find, fo behindern fich die
Arbeiten häufig gegenfeitig. Arbeitet aber nur ein Theil, oder find felbft zwei
Werkzeuge in Fundtion, fo lauft doch die eine oder andere Welle unnütz.
Wird auf dem „Univerfal-Tifchler“ regelmäfsig nur ein Beftandtheil in Fundtion
erhalten, während man doch mehrere Mafchinen befchäftigen könnte, fo ftellt
der „Univerfal-Tifchler* eine unökonomifche Anordnung dar.
Fafst man das Gefagte zufammen, fo geht daraus hervor, dafs der „Univer-
fal-Tifchler* unter gewiffen Verhältniffen, aber auch nur unter gewiffen
Verhältniffen Vortheile gewährt, z. B. in grofsen Städten, bei hoher Miethe und
einem vorhandenen Motor, oder als Aushilfsmafchine in einer Werkftätte, wo
nebftbei allerlei Holzarbeiten, einmal diefe, einmal jene vorkommen, ohne dafs
alle diefe Arbeiten continuirlich gemacht werden müffen, und fo weiter.
Abgefehen von diefer generellen Beurtheilung des „General Joiner“ ift er
felbft fehr mannigfaltig in feiner Anordnung und daher fehr verfchieden in feinem
Werth. Je mehr er fich von feiner Bedeutung als billige, compendiöfe Aushilfs-
mafchine entfernt, defto minder empfehlenswerth wird er.
Jede Werkzeug-Mafchinenfabrik baut einen „General Joiner“ und die
Wiener W eltausftellung enthielt nicht weniger als fechs folche Mafchinen (W orf-
fam, Raufome, Robinfon, Ch. Powis, Powis Weftern & Comp. und
Schmaltz).
Die Mafchine von Worffam fchien uns einer folchen Beachtung werth,
dafs wir eine Specialaufnahme von derfelisen machten, und diefe auf Tafel ı und 2
im Auf- und Grundrifs wiedergeben. Diefe Mafchine bekundet zugleich einen
Fortfchritt in der Anlage des von der genannten Firma früher gebauten „General
Joiner“, fo dafs ein näheres Eingehen willkommen fein dürfte.
Die „Patent-Univerfal- Tifchlerbank“ ift geeignet, die meiften in der Tifchler-
werkftätte vorkommenden Handarbeiten auf mechanifchem Wege zu vollführen,
man kann auf ihr längs- und querfchneiden, plan- und kehlhobeln, spunden,
nuthen und federn, abvieren, ftemmen, Rund- und Langlöcher bohren, Zapfen
formen etc.
Mehrere der Arbeiten können ftets gleichzeitig vorgenommen werden und
überdiefs ift der Uebergang von einer derfelben zur anderen fehr erleichtert. Die
Mafchine wird von einem Arbeiter bedient, wenn nur eineProcedur vorgenom-
men wird, fonft verwendet der Arbeiter einen oder mehrere Gehilfen. Die Ein-
richtung wird durch folgende Befchreibung hinreichend klar werden
Die fämmtlichen Vorrichtungen find auf einem gufseifernen durch Rippen-
profile fehr verftärkten und mäfsig fchweren Tifch A montirt. (Das Gewicht der
ganzen Mafchine beträgt 35 Centner.) Eine Hauptwe elle a trägt den Schneidkopf 2,
Auf welchen 3 nn Kehlhobeleifen c aufgefchraubt find, der aber ebenfo
gut geradfchneidige Planhobeleifen, oder Nuth-, Zapfen- oder endlich beliebige
F raifemeffer tragen kann. Das Holz wird unter dem Schneidkopfe auf einem
Zuführungstifch d zugefchoben, mittelft derRiffelwalze / vor und den Backen g
(Grundrifs) nach der Bearbeitung niedergehalten.
Die Riffelwalzenwelle % wird durch einen Hebel : nıit dem Laufgewichte £
nach abwärts geprefst. Eine geneigte Platte, welche fich mit einer Seitenkante auf
die Oberfläche des Holzes fest, und in diefer Pofition durch einen anderen Druck-
hebel 7’ %' erhalten wird, Areif t die Späne von der Oberfläche des Holzes weg,
bevor dasfelbe unter den Schneidkopf gelangt. Die Hobel- und Kehlvorrichtung
läfst Dimerfionen bis 240 Millimeter Breite und 8o Millimeter Dicke des zu bear-
beitenden Holzes zu.