Mafchinen zur Bearbeitung der Metalle. 093
fie hat einen hohlen, zum Werkzeugkaften eingerichteten Fufs, welcher mit dem
oben etwas erweiterten Mafchinenbett zufammengegoffen ift. Das Werkzeug
traverfirt auf diefem mittels breit und kräftig entwickelten Schlittens und wird
von einer rückwärts liegenden Welle, auf der das Getriebe gleiten kann, durch
Räderüberfetzung und Kurbelfcheibe getrieben. Die Antriebsftufenfcheibe ift mit
Schwungring verfehen. Die Steuerung erfolgt durch eine Leitcurve, welche innen
an dem kleinen Stirnrade angegoffen ift, welches zur Rücküberfetzung dient, und
ebenfoviel Umdrehungen macht, wie die Kurbelfcheibe. Durch gefchlitzte Hebel,
in welchen die Zapfen der Verbindungsftangen verftellt werden können, ift ent-
fprechende Variation des Vorfchubes gegeben. Eine Rundhobelvorrichtung mit
innerhalb des Bettes gelagerter Spindel und Antrieb ebendafelbtt if vorhanden
und wird von der Hauptfteuerung durch Abzweigung mitbewegt. Der Tifch ift
nicht verfchiebbar, aber am Schlitzen vertical verftellbar. Arbeitsfticke können
auf demfelben direct oder mit Hilfe eines Schraubftockes aufgefpannt werden,
deffen eine Backe zum Einfpannen von Keilen drehbar gemacht ift. Der gröfste
Hub des Werkzeuges beträgt 100 Millimeter.
Radialbohrmafchinen.
Die kleine Radialbohrmafchine mit circa 1200 Millimeter Ausladung,
Fig 140, Taf. LVIII, ift nach dem bekannten Mufter von Fairbairn gebaut. Sie
beftizt eın kaftenförmiges Untergeftell mit Schlitzen zum Auffpannen von Gegen-
ftänden. deffen hohler Raum als Werkzeugkaften benützt und durch eine Thüre
von rückwärts zugänglich ift. Der radiale Arm ift mit der Hülfe in einem Stücke
gegoffen und dreht fich um eine feftftehende Säule, kann aber nicht gehoben und
gefenkt werden, was bei der Kleinheit der Mafchine und dem Vorhandenfein des
hohen Unterfatzes auch gar nicht nothwendig wäre. Der Bohrzeugträger wird
längs des radialen Armes durch Schraube und aufsen angebrachtes Handrad ver-
{choben und befitzt vortreffliche Lagerung für die Hülfe, welche oberhalb durch
Schrägräder angetrieben wird und die Bohrfpindel umfafst. Die Druckfpindel ift
durchbohrt und nimmt die fchwächere Fortfetzung der Bohrfpindel auf, welche
am oberen Ende mit Anzugmuttern verfehen ift, und fich gegen eine gehärtete
Druckfchraube im Bügel der Druckfpindel ftützt. Die Mutter der Druckfpindel
fitzt im oberen Anfatze des Bohrzeugträgers feft, in welchem fich auch das
Steuerrad dreht und durch Nuth und Feder die Druckfpindel mitnimmt. Die
Steuerung erfolgt durch eine verticale Welle mit auslösbarer Schneckenüber-
fetzung, die ihre Bewegung von zwei Stufenfcheiben empfängt, welche hinter dem
radialen Arme liegen, und deren erfte von einem dritten, oben angebrachten
Schrägrade Bewegung empfängt. Zum Einfpannen der Bohrer verwenden
Gfchwindt & Co. konifche anziehbare Büchfen, welche gefchlitzt find, und bei
ihrer Zufammenziehung den Bohrer feftklemmen.
Der Antrieb der Mafchine erfolgt durch eine Stufenfcheibe mit auslösbarer
Räderüberfetzung, welche an einer Seite der Stufenfcheibe angeordnet und deren
Ueberfetzungspaar auf einem freiftehenden Zapfen läuft und durch excentrifche
Büchfe auslösbar ift. Wir finden diefe Anordnung bei allen Bohrmafchinen
unferes Ausftellers und können ihr durchaus nichts Uebles nachfagen. Die Ver-
hältniffe der Räderüberfetzung find fo gewählt, dafs eine möglichft ftetig ver-
laufende Reihe von Gefchwindigkeiten, welche ohne Sprünge in einander über-
gehen, erreicht wird. Von der erften Antriebswelle wird die Bewegung im Innern
der hohlen Säule durch Schrägräder auf die verticale Welle übertragen, welche
oben mit einem Schrägrade hervortritt und durch diefes ein ähnliches Rad
betreibt, deffen Hülfe in angegoffenem Arme gehalten ift, und in welchem die
horizontale Welle gleiten kann, welche endlich die Bohrfpindel bewegt.
Gegenkonus und die Antriebsriemenfcheiben fammt Abitteller, Gegenftände,
welche gewöhnlich das Deckenvorgelege bilden, find hier diredt an der Mafchine