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verurtheilt werden. Ueberhaupt bietet die Abnahme folcher feft aufgekeilter
Kuppelungen, zu denen meift nur auf fchwankenden Gerüften zu gelangen ift, fo
grofse Schwierigkeiten, dafs man in neuerer Zeit fyftematifch darauf verzichtet
und lieber alle Riemenfcheiben, Räder etc. aus zwei Theilen macht, um fie ohne
Weiteres auf die Wellen bringen oder abnehmen zu können.
Die Kuppelung von Sellershatkeinen
der eiwähnten Nachtheile, fiemacht auch keine
folchen Anfprüche an die Ausführung, fondern
verbindet fogar zwei Wellen, deren Enden
nicht genau gleiche Durchmeffer hab :n, voll-
kommen feft und concentrifch. Sie ift in den
Fig. 171 und 172 dargeftellt und befteht aus
einer äufserlich cylindrifchen Hülfe, welche innen von beiden Seiten her kegel-
förmig ausgedreht ift. In diefe Hülfe paffen zwei kegelförmig abgedrehte Büchfen,
die nach dem Wellendurchmeffer cylindrifch gebohrt find und deren jeder cin
Wellenende aufnimmt. ‘Durch die äufsere Hülfe und die kegelförmigen Büchfen
gehen drei rechteckige Nuthen, in denen ebenfolche Bolzen liegen, die auf der
einen Seite in einen Kopf, auf der anderen in ein Schraubengewinde auslaufen
und durch Muttern gezogen werden können. Eine der drei Nuthen in jeder
Büchfe ift vollends bis zum Grunde fortgefetzt und bildet einen offenen Schlitz,
durch deffen Vorhandenfein die Büchfe zu einer federnden wird. Ift nun in jede
Büchfe ein Wellenende gebracht und werden die Schraubenmuttern der Bolzen
angezogen, fo werden auch die Büchfen etwas zufammengeprefst und halten die
Wellen feft. Damit aber nicht die ganze Wirkung durch das Anpreffen erfolgen
mufs, ift noch auf jeder Seite ein Keil angebracht, der aber nur an den fchmalen
Seitenflächen und nicht an den breiten Flächen oben und unten anliegt.
Wie das Schliefsen,
fo erfolgt auch das Löfen
einer folchen Kuppelung
ohne jeden Hammerfchlag.
Nachdem die Muttern gelöft
und die Bolzen herausgenom-
men find, wird in der Mitte
eine Schraube in die äufsere
Hülfe eingeführt, deren
fchlank konifche Spitze zwi-
fchen die Büchfen eindringt
und fie aus einander fchiebt,
worauf alle Theile mit der Hand abgenommen werden können. Man kann eine
derartige Kuppelung beliebig oft löfen und wieder fchliefsen, immer wird fie
ihre urfprüngliche Bedingungen wieder erfüllen und die Wellen feft und concen-
trifch verbinden.
Aus diefem Grunde ift es auch nicht nöthig bei ihrer Anwendung die
Lager mit einfeitigen Armen zu machen, da man alle Wellen leicht durchziehen
kann; ebenfo ift es möglich, Riemenfcheiben oder Räder im Ganzen aufzubringen.
Letztere kommen nun allerdings in Amerika bei Transmiffionen faft gar nicht vor,
da alle Antriebe und Ueberfetzungen durch Riemen beforgt werden. Wir würden
auch für diejenigen Theile, welche durch Räderwerk betrieben werden müffen,
und welche ja doch nur an den beffer befeftigten Punkten vorkommen und als
Ausgangsftellen betrachtet werden können, nicht die Sellers’fchen Lager, fon-
dern gewöhnliche fefte anwenden, dagegen alle weiteren Fortfetzungen nur nach
Sellers’ Syftem ausführen.
Die Riemenfcheiben bringt Sellers im Ganzen auf und befeftigt fie nicht
mit Keilen, fondern mit Stellfchrauben. Ihre Kränze find fehr dünn, die Arme
gerade und von ovalem Querfchnitt, das Ganze, Fig. 173, fehr leicht und gefällig.
Pig: LIT
PS. Te