8 Carl Pfafr.
erfafst wird, fo dafs das Stellradgetriebe auf der Achfe verfchoben wer
den kann. Die Achfe ihrerfeits hat in einer kleinen Diftanz einen Stellring
Die zwifchen Getriebe und Stellring freigelaffene Stelle ift mit einer
Spiralfeder umwunden, welche beftrebt ift, das letztgenannte Getriebe gegen
das Treibradgetriebe fanft anzupreffen. Das Stellradgetriebe wird alfo durch
Reibung mitgenommen, und da es gröfser als das des Treibrades ift, das
Stellrad aber kleiner als letzteres, fo ift das Stellrad genöthigt, fo weit vor-
zulaufen als es kann. Durch das Vorlaufen wird aber den Schneidbacken
eine Verfchiebung nach dem Centrum zu mitgetheilt, wodurch fie die zum
Schneiden erforderliche Stellung erhalten. Es ift nun nothwendig, die Backen
in diefer Stellung zu erhalten, unabhängig von dem Beftreben des Stellrades
weiter vorzueilen. Diefs gefchieht durch einen Einfchnitt in der Nabe des Stell-
rades, gegen den fich ein Vorfprung an der des Treibrades anlegt. Damit aber
für verfchiedene Gewinde - Durchmeffer, fowie auch für verfchiedene Backen-
längen die richtigen Stellungen gegeben werden können, obwohl das Voreilen
des Stellrades immer von ein und demfelben Punkte begrenzt wird, ift das
Treibrad nicht feft auf feiner Spindel aufgekeilt, fondern nimmt diefelbe nur
mitHilfe eines zweiarmigen Stellhebels mit, der feft aufgekeilt ift und kreisförmige
Schlitzehat. Diefe correfpondiren mit ähnlichen des Tre biades und laffen Schrau
ben paffıren, durch deren Anziehen beide Theile feft verbunden werden. Der
Stellhebel hat einen Zeiger und das Rad einen getheilten Bogen. Wenn nun
Schneidbacken für irgend einen Durchmeffer eingefetzt werden, fo findet fich
in einer von Sellers beigegebenen Tabelle die Stellung angegeben, welche Rad
und Stellhebel gegen einander haben müffen. Durch die hiernach gemachte
Einftellung werden die excentrifchen Theile des Schneidkopfes die paffende
Stellung den Schneidbacken gegenüber annehmen, und da das Stellrad ftets an
derfelben Stelle arretirt wird, ift auch ein immer gleicher Durchmeffer der
Gewinde gefichert. Der Arbeiter braucht nicht nachzumel Ten.
Aus dem gefchilderten Arrangement geht auch noch der Vortheil hervor,
dafs mittels einer kleinen Abweichung von der normalen Einftellung Bolzen-
gewinde naeh Belieben ftreng oder er gehend gefchnitten w ee können.
Denken wir uns nun Basken, eingefetzt, die Treibfpindel richtig eingeftellt und
die Mafchine in Bewegung gefetzt, fo wird das Stellrad fofort Srmanlen, bis es
an den Anfatz an der Nabe es Treibrades kommt. Nun kann eine weitere Ver-
drehung der beiden Räder und Spindeln gegen einander nicht mehr ftattfinden
und Eire Backen werden ihre zum Arbeiten richtige Stellung haben. Die beiden
Getriebe reiben fich an einander. Wird nun der onibehdr angezogen, der mit
der Hülfe des Stellradgetriebes verbunden ift, fo entfernt fich es vom Treib-
radgetriebe und der Beh abgedrehte Flantfch tritt in die Bohrung des Fufses
ein. Die Reibung zwifchen beiden Getrieben wird aufgehoben und: eine neue
zwifchen Stellradgetriebe und Fufs erzeugt, fomit erfteres gebremft. Wollte vor-
hin das Stellrad voreilen, fo ift es nun zum Stillftand geneigt und das Treibrad
eilt vor. Hierdurch en die Schneidbacken geöffnet. ae die anderen Sei-
ten der erwähnten Einfchnitte und Vorfprünge in den Radnaben fich an einander
anlegen, wird die W irkung der Bremfe abermals begrenzt und die Backen blei-
ben geöffnet, fo lange der Handhebel angezogen wird. Sowie er losgelaffen
wird, tritt die Spiral] fair in Wirkfamkeit, prefst das Stellradgetriebe gegen fein
Beinehbaties und die Backen fchliefsen fich wieder.
Früher hatte Sellers feine Mafchinen nach demfelben Principe, aber
derart umgekehrt eingerichtet, dafs der Arbeiter gezwungen war, den Handhebel
fo lange anzuziehen, als die Backen fchneiden ollken Sie öffneten fich beim
en des Hebels, dem ftatt der Feder ein Gegengewicht angehängt war.
Die befchriebene neue Einrichtung kann wohl mit Recht eine Ye befferung
genannt werden.
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