Full text: Maschinen zur Bearbeitung der Metalle (Heft 94)

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Mafchinen zur Bearbeitung der Metalle. 
dann unterbrochen, worauf beide Riemengabeln ebenfalls verfchloffen, das heifst 
an jeder Bewegung gehindert find, welche fie aus fich felbft oder vom Riemen 
her machen möchten. 
Die Vortheile diefer aufserordentlich netten Anordnung find felbtt- 
redend. 
Hier dürfen wir noch auf die Conftrudtion der Antriebsriemenfcheiben 
felbft aufmerkfam machen, welche überrafchend leicht und elegant find. 
Obwohl diefs nicht ganz fpeciell zu unferer Aufgabe gehört, können wir 
nicht umhin, daran zu erinnern, dafs Sellers’ ein fehr fchön und eingehend 
ausgearbeitetes Syftem von Riemenfcheiben, Kuppelungen, Lagern etc. zur Schau 
ftellte, worüber wir in einem Anhange Bericht eıftatten und dadurch wieder 
auf die Riemenfcheiben zurückkommen werden. 
Zum Antriebe der Mafchine wird ein Deckenvorgelege gebraucht, welches 
eine kleine und eine grofse Riemenfcheibe neben der Feft- und Losfcheibe 
befitzt. Von der kleinen Scheibe geht der gekreuzte Riemen herab und treibt 
die Mafchine vorwärts, von der grofsen kommt der offene und bewirkt den Rück- 
gang. Da die Durchmeffer diefer Scheiben fich wie ı: 2 verhalten, erfolgt der 
Rückgang des Tifches mit der doppelten Gefchwindigkeit des Schnittganges. Das 
Deckenvorgelege hat einen ganz beftimmten Platz, indem es fo geftellt werden 
mufs, dafs die Riemen richtig in die Augen der Riemenführer treffen. 
Die Nothwendigkeit zweier Riemen und des Deckenvorgeleges, der 
ganz beftimmt gegebene, Platz für das letztere und die befchränkte Befchleu- 
nigung des Rückganges find wohl nicht als Vortheile des Syftemes zu nennen. 
Von der Achfe der Antriebsfcheiben wird die Bewegung auf die fchräg liegende 
Schneckenwelle durch ein paar Kegelräder übertragen, die durch ein Gehäufe 
gedeckt find. Das Ueberfetzungsverhältnifs ift fo gewählt, dafs die Antriebs- 
fcheiben eine grofse Tourenzahl erhalten und nur fchmale einfache Riemen 
erforderlich find. In unferem Falle hat das kleine Rad ı6, das grofse 55 Zähne 
und die viergängige Schnecke 164 Millimeter Steigung in der Schneckenachfe 
gemeffen. 
Der Winkel «, welchen die Schneckenachfe mit der Bewegungsrichtung 
der Zahnftange und des Tifches einfchliefst, beträgt 261,°. Es kommt nun von 
der Steigung der Schnecke s nur ein Theil e zur Wirkung auf den Tifch, und 
war ift e=scos«. Aus Figur 15 ift die Lage der Schnecke zu erfehen und wird 
bei Betrachtung diefer Figur fogleich erfichtlich, dafs hier keine reine Schnecke 
vorhanden. Damit diefs der Fall wäre, müfste die Achfe derfelben parallel zar 
Bewegungsrichtung liegen. Dann würden die Schneckengänge an den Zähnen 
der Zahnftange vorbeigleiten, indem fie diefelbe gleichzeitig verfchieben. Nun 
liegt aber unfere Schneckenachfe in einem Winkel zur Mittellinie der Zahnftange. 
Denken wir uns diefen gleich 90°, fo ift klar, dafs wir dann ein Stirnradgetriebe 
hätten, deffen Zähne fich an denen der Zahnftange abwälzen, ohne die mindefte 
feitliche Bewegung gegen diefelben zu machen. 
  
Schon bei einer ganz kleinen Verfchiebung der Achfe aus dem rechten 
Winkel wird aber eine proportionale feitliche Gleitung der Getriebszähne zu 
der Wälzung hinzutreten und die Eigenfchaften der Schnecke werden fich mit 
denen des Getriebes combiniren. Diefs wird in allen Lagen der Achfe der Fall 
fein, welche innerhalb des rechten Winkels, alfo zwifchen dem reinen Stirnrad- 
getriebe und der reinen Schnecke gedacht werden können, wobei immer die 
vorherrfchenden Eigenfchaften von demjenigen Organe entlehnt fein werden, 
deffen Lage fich die Achfe am meiften nähert. 
In unferem Falle wurde fich der Schnecke genähert, und. wenn wir die 
Wirkungsweife verfolgen, fo fehen wir, dafs irgend ein Punkt der Zahnftange 
bei feinem Vorfchreiten allmälig in die Schnecke feitlich eintritt, diefelbe über- 
fchreitet und fie wieder verläfst, mit anderen Worten: die Zahnftangenzähne 
 
	        
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