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26 Carl Pfaff.
welche ganz wie bei gewöhnlichen Mafchinen die Verfchiebung des zu fchnei-
denden Rades um eine Zahntheilung beforgen.
Die Mafchine kann Stirnräder bis zu 4 Schuh 6 Zoll engl. = 1371 Milli-
meter Durchmeffer und 9 Zoll = 228 Millimeter Breite fchneiden. Es können
auch mehrere gleiche Räder bis zur Erreichung diefer Breite zufammen aufge-
fpannt und gefchnitten werden. Der lange Dorn findet dann an feinem freien
Ende Unterftützung durch einen lünettenartigen Arm, welcher von der Winkel-
feite des Bettes herüberreicht,
Wie von allen Rädertheil- und Fraismafchinen wird auch von diefer gefagt,
dafs fie zum Schneiden von Winkelrädern geeignet fei. Es mag diefs wohl auch
unter Anweudung fpecieller Zahnformen und mehrmaligen Durchfraifens möglich
fein, eine praktifche Verwendung der Mafchine wird es aber nie bilden.
Schneckenräder können auf unferer Mafchine durch Schrägftellen der Fraifen-
fpindel, aber nicht felbftthätig gefchnitten werden. Man mufs vielmehr den
Spindelftock mit dem zu fchneidenden Rade bis zur Erreichung der erforder
lichen Zahntiefe vorrücken, ihn dann zurückziehen, die Verfchiebung um eine
Zahntheilung vornehmen und dann den Spindelftock wieder vorrücken. Alle
diefe Bewegungen müffen von Hand gemacht werden, der Fraiskopf verfchiebt
fich dabei nicht.
Sehr bemerkenswerth war auch der von Sellers verwendete Fraifer
felbft, welcher von unferen gewöhnlichen wefentlich abweicht. Wir kommen
auf denfelben bei einem anderen Ausfteller zurück, wiffen aber nicht, welchem
von Beiden die Ehre feiner Erfindung gebührt.
Zur Maffenfabrication gefchnittener Räder ift die befchriebene Mafchine
unftreitig ganz befonders geeignet, allein es drängt fich die Frage auf, ob es
denn überhaupt gut und richtig fei, gefchnittene Räder anzuwenden. Wir beant-
worten diefelbe mit „Nein“ und bekennen uns als Anhänger der gegoffenen. Die
Theil- und Fraismafchine halten wir allerdings für unentbehrlich, möchten fie
aber nur zur Herftellung der Modelle verwendet wiffen und da genügt die
gewöhnliche Conftrudtion vollkommen.
Wir halten die gefchnittenen Räder für nicht fo widerftandsfähig als die
gegoffenen und nicht fo genau als diefe. Den erften Vorwurf wird Jedermann
dadurch begründet finden, dafs die dichte Gufshaut auf der Oberfläche der Zähne
fehlt, dem zweiten wird wohl manches ungläubige Lächeln entgegengebracht
werden.
Ja wir machen uns wohl gar einer Inconfequenz fchuldig, da wir doch
die Räderfchneidmafchine zur Herftellung der Modelle benützen wollen!
Und dennoch, wohlgeneigter Lefer, hat die Sache nach allen Seiten ihre
Richtigkeit.
Modelle, welche von der Räderfchneidmafchine kommen, können nie
direct zum Abguffe verwendet werden. Sie find einmal zu rauh und bedürfen der
Politur. Vorher müffen fie aber eine Probe auf ihre Richtigkeit beftehen, und
zwar fo, dafs man zwei zufammengehörige Räder auf parallelen Achfen in
richtiger Diftanz gegen einander langfam umdreht und zufieht, ob alle Zähne
einander richtig berühren, keiner den anlern abhebt oder zu fpät kommt. Bei
folcher Probe kommt man auf die Fehler der Räderfchneidmafchinen, welche
gröfser und häufiger find, als nan allgemein glaubt. Unter Wiederholung diefer
Probe werden nun die Modellräder adjuftirt, indem auch Sorge getragen wird,
dafs immer neue Zähne zufammentreffen. Abgüffe fo hergeitellter Modelle find
richtiger, als gefchnittene Räder.
Bei näherer Betrachtung zeigt fich diefs auch als ganz natürlich, und wir
werden uns fogleich überzeugen, dafs auch die exactefte Mafchine nicht im
Stande ift, ganz genaue Räder zu produciren. Die Urfache liegt aber nicht in
der Mafchine felbft, fondern in der Natur des Fraifers und feiner Wirkungsweife.
Schon die erfte Herftellung eines Fraifers ift mit grofsen Schwierigkeiten ver