Full text: Maschinen zur Bearbeitung der Metalle (Heft 94)

Sfakine I: x : 
Mafchinen zur Bearbeitung der Metalle. 24 
bunden, wenn er die gewünfchte Zahnform genau wiedergeben foll, und eslaufen 
hierbei von vornherein kleine Fehler mit unter. Beim Härten verzieht er fich, 
auf die Spindel gebracht, fchlägt er und producirt eine Lücke, die von der vor- 
gefchriebenen abweicht. Wenn es aber auch endlich geglückt ift, den Fraifer 
richtig herzuftellen, fo kann er auf einer Seite fchärfer fein als auf der anderen, 
oder auf härtere Stellen im Materiale treffen, wodurch fowohl die richtige Form 
als auch die genaue Theilung der Zähne beeinträchtigt wird. Endlich tritt nach 
einer gewiffen Anzahl von Schnitten Abftumpfung und Abnützung des Fraifers 
ein, welche wieder ihr Theil zur Ungenauigkeit beitragen, 
Auch neue Fraifer haben keineswegs fehr günftige Schnittwinkel und 
können nur unter einem ftarken Drucke arbeiten, der am allerwenigften vermin- 
dert werden kann, wenn es fich um die Herftellung zahlreicher Räder handelt. 
Als weiterer Uebelftand mufs erwähnt werden, dafs es faft unmöglich ift, die zu 
fchneidenden Räder feft genug auf der Mafchine einzufpannen und fie vor dem 
Nachgeben und Federn zu fchützen. 
Allen diefen Umftänden gegenüber befindet fich das Formen und Giefsen 
der Räder nach genauen Modellen entfchieden im Vortheile, fobald nur einige 
einfache Vorfichtsmafsregeln getroffen find. 
Das Modell mufs aufser feiner Richtigkeit auch noch.die Eigenfchaft haben, 
dafs es leicht aus dem Sande geht, und mufs, wenn es öfters benützt werdenfoll, 
von Metall oder Gufseifen fein. Es mufs ferner als Regel gelten, dafs umgewor- 
fene oder lofe gewordene Zähne nicht geflickt werden dürfen. In folchem Falle 
mufs die Form frifch gemacht werden. Man kann zur Erleichterung auch Ringe 
anwenden, welche genau an die Zahnflanken anfchliefsend, die verkehrte Zah- 
nung haben und um das Modell herum den Sand niederhalten, Ueberhaupt mufs 
mit Vorficht verfahren werden. Dann ift aber das Refultat ficher, denn es findet 
auf die Form kein bedeutender, am allerwenigften ein einfeitiger Druck ftatt, 
Wir find daher der Anfıcht, dafs alle öfters vorkommenden Räder nach 
guten Modellen mit Sorgfalt gegoffen, und die Mafchinen nur zum Schneiden der 
Modelle und der ungewöhnlichen, einzeln vorkommenden Räder verwendet wer- 
den follten. 
Die Pratt & Whitney Companyin Hartford, Connecticut 
Durch vorftehende Firma wurde eine Collection echt amerikanifcher 
Werkzeugmafchinen zur Anfchauung gebracht. Diefelben find ausfchliefslich zur 
Fabrication von Nähmafchinen und Handfeuerwaffen beftimmt, es ift alfo nicht 
nur ihre Conftrudtion, fondern auch ihre Beftimmung, welche ihnen diefen Namen 
fichert. Von Amerika kamen in der That folche und ähnliche Mafchinen in die 
ganze übrige Welt, nachdem die Nähmafchine und das neuere Hinterladungs- 
gewehr vorher angenommen worden waren. 
Die Ausführungen der genannten Firma find von tadellofer Schönheit und 
Genauigkeit. Die angewandten Formen originell und die Conftrudtionen den 
verlangten Leiftungen bewunderungswürdig angepafst. 
Die Collection war fehr reichhaltig, fie umfafste 14 Stück kleine Werk- 
zeugmafchinen, und zwar zwei kleine Drehbänke, eine verticale Bohrmafchine, 
eine kleine Hobelmafchine, eine fechsfpindelige Revolver-Bohrbank, eine vier- 
fpindelige verticale Bohrmafchine, zwei Gefenkfraismafchinen, eine Copir- 
mafchine, zwei Fraismafchinen, zwei Revolverbänke und eine Fraifenfchleif- 
mafchine. 
Es würde uns zu weit führen, wenn wir alle diefe Mafchinen ausführlich 
befchreiben wollten. Wir führen als charakteriftifch an, dafs fie alle auf das 
Princip der ftrengften Arbeitstheilung bafıren und fo eingerichtet find, um immer 
eine beftimmte Bearbeitung an einer grofsen Anzahl gleicher Stücke vorzu- 
 
	        
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