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Mäfchinen zur Bearbeitung der Metalle. 29
werden. Die neuerdings bei uns eingeführte Methode, konifche Formen durch
gleichzeitige felbftthätige Steuerung des Suports in Länge und Quere zu bilden,
hat nur den Vorzug, dafs der Konus genau durch die aufgefteckten Wechfelräder
präcifirt ift und es zur Reproduction nur deren Notirung und Wiederanwen-
dung bedarf.
Bohrmafchinen.
Die in Fig. 37, Taf. IX fkizzirte vierfpindelige Bohrmafchine hat den
Zweck, das Auswechfeln der Bohrer zu vermeiden, wenn nach einander verfchie-
dene Bohrungen ausgeführt werden follen. Es werden zu diefem Ende die ver-
fchieden geformten Bohrer gleichzeitig in den Spindeln befeftigt und betrieben.
Durch Riemenfcheiben von verfchiedener Gröfse ift für die den Bohrerftärken
entfprechenden Gefchwindigkeiten nach Möglichkeit geforgt.
Der Antrieb erfolgt ausfchliefslich durch Riemen und ift die Anordnung
aus der Zeichnung erlichtlich.
Zur Erzielung gröfserer Genauigkeit find die Bohrfpindeln feft und forg-
fältig gelagert, der Vorfchub wird durch den unterhalb gut geführten ausbalan-
cirten und fowohl von Hand als auch durch Fufstritt verftellbaren Tifch beforgt.
Die zu bohrenden Gegenftände find in eigenen Vorrichtungen, welche
gute Auflage auf den Tiich bieten, fo befeftigt, dafs fie die Bohrung in der vorge-
fchriebenen Richtung empfangen, und, wo es möglich ift, finden fich an der
Vorrichtung Führungen für den Bohrer angebracht, welche gleich die Stelle
angeben, 'n welche das Bohrloch treffen foll und gegen Verlaufen des Bohrers
fchützen. An der Führung des Tifches ift eine Platte mit vorftehendem Rande
angebracht, welche die bei der Arbeit verwendeten und überfliefsenden Schmier-
mittel, Späne u dgl. aufnimmt.
Die ganze Mafchine ift nur für die Maffenproduction kleiner Gegenftände
nach dem Interchangeable-Syftem, aber hiefür ganz ausgezeichnet geeignet und
mit hervorragender Präcifion ausgeführt.
Auch bei einer einfpindeligen gröfseren Bohrmafchine, welche unfere
Firma ausftellte, war das Princip durchgeführt, die Lagerung der Bohrfpindel
möglichft nahe am Bohrer zu behalten. Wir geben auch diefe Mafchine, weil
wir jenes Princip für vollkommen richtig halten und in ihm die Richtung finden,
in welcher unfere Bohrmafchinen zu verbeffern wären.
Die lange Bohrfpindel (Fig. 38) wird von oben durch ein Winkelrad
angetrieben, in welchem fie fich verfchieben kann. Sie ift unten in einem
Arme gelägert, welcher an der hohlen Säule höher oder tiefer feftgeftellt werden
kann, und zu diefem Zwecke mit breitem Fufse Geradführung und Gegengewicht
(in der Säule) verfehen ift. Somit kann die Mafchine leicht für mehr oder weniger
hohe Arbeitsftücke hergerichtet werden und bietet darin fogar mehr Spielraum
als unfere gewöhnlichen, während doch das Lager ftets nahe beim Arbeits-
ftücke bleibt.
Die Bohrfpindel dreht fich aber nicht direct im unteren Lager, fondern
in einer Hülfe von mäfsiger Länge, die fich im unteren Arme durch angefetzte
Zahnftange verfchiebt. In diefer Hülfe kann fich die Bohrfpindel nur drehen,
aber nicht verfchieben, fie empfängt von ihr die Vorfchubbewegung und den
zum Bohren nöthigen Druck.
Auf die Zahnftange wirkt das kleine Getriebe einer quer durch den Arm
gehenden kurzen Achfe, welche durch doppelte Schneckenüberfetzung langfam
angetrieben wird. Die horizontale Schnecke ift mit dem Handrade feft, mit dem
erften Schneckenrade aber durch Frietionskuppelung lösbar verbunden, fo dafs
fowohl die fchnelle Aufwärtsbewegung, als auch das Anftellen zum Bohren durch
das Handrad bewirkt werden können. An der dem 2ten Schneckenrade entgegen-
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