Mafchinen zur Bearbeitung der Metalle. 85
einzelnen Schlägen benützt werden. Der Fallbär wird durch einen Riemen auf-
gezogen, welcher fich um eine oberhalb umlaufende Spule wickelt, und die
Einrichtung ift fo getroffen, dafs er gleich nach dem Schlage wieder emporge-
zogen und dadurch verhindert wird, einen fogenannten Rückfchlag zu machen.
Der Rückfchlag entfteht durch die Elafticität von Hammer, Ambos und Zwifchen-
lage, d. i. Arbeitsftück, und ift beim kalten Stanzen von Gegenftänden: wie
Löffel, Gabeln etc. am bedeutendften, Er wird defshalb gefürchtet, weil die Ge-
fenke, welche niemals abfolut genau gegen einander geführt werden können,
beim zweiten Schlage die Arbeit des erften verderben.
Das Geftell des Fallhammers befteht aus dem Ambofsftocke und 2
fchmiedeifernen, aus ftarken Winkeleifen gebildeten Ständern oder Säulen,
zwifchen welchen der Fallklotz geführt ift. Oberhalb find diefe Säulen durch
einen gufseifernen Rahmen verbunden, welcher die’ Antriebsachfe und den
Steuerungsmechanismus trägt. Die Antriebsachfe fteht hier ftill und die Riemen-
[cheiben, fowie die Spule, auf welche fich der Zugriemen windet, drehen fich auf
derfelben. Die eine Riemenfcheibe empfängt einen gekreuzten, die andere einen
offenen Riemen, fie laufen alfo in entgegengefetzter Richtung um, haben aber
gleiche Gefchwindigkeit, Zwifchen beiden Riemenfcheiben liegt die Spule für
den Aufzugriemen. Sie kann für fich feftgehalten, losgelaffen oder mit einer der
beiden Riemenfcheiben verkuppelt werden. Wird fie feftgehalten, fo fchwebt der
Fallklotz in entfprechender Höhe, losgelaffen, wickelt fich der Riemen rafch
ab, und der Fallklotz fällt. Mit einer der beiden Riemenfcheiben verkuppelt,
nimmt die Spule an der Drehung derfelben nach links oder rechts Theil und
der Fallklotz wird aufgewunden. Beim Herabfallen des Fallklotzes dreht
fich die Spule rafch um, und zwar mit befchleunigter Gefchwindigkeit. Es
würde alfo ein gewiffer Stofs entftehen, wenn die Spule behufs Wiederaufwin-
dung des Riemens fchnell in der entgegengefetzten Richtung in Bewegung
gefetzt werden müfste. Hierzu käme noch das Moment des zu hebenden Fall-
klotzes.
Bei unferem Hammer wird aber der Spule die Richtung der Bewegung
gelaffen, welche fie durch Abwicklung des Riemens erhielt und fie wird nur in
derfelben weiter getrieben. Es wird alfo die lebendige Kraft, welche in der
Spule angefammelt ift, nicht nur nicht vernichtet, fondern fie wird noch gegen
die Trägheit des Fallklotzes benützt. Die mechanifche Einrichtung ift folgende:
Zwifchen den beiden Riemenfcheiben, welche drehbar, aber nicht ver-
(chiebbar auf der Achfe angebracht find, liegt die Spule, welche fich frei drehen
und auch etwas in der Achfenrichtung verfchieben kann. Sie hat an ihren beiden
Enden Kuppelungseinfchnitte, welche mit Zapfen in den Riemenfcheiben corre-
[pondiren. Aufserdem hat fie auf einer Seite Einfchnitte, welche zu dem Vor-
[prung eines horizontalen Hebels paffen, der durch eine Zugftange mit dem
Fufstritt verbunden ift. Auf der entgegengefetzten Seite ift eine Nuth einge-
dreht, in welche der Zapfen des Führungshebels eingreift, welcher die feitliche
Stellung der Spule regelt. In der Mitte ift die Spur für den Aufzugriemen gelaf-
fen. Der Führungs- oder Steuerhebel liegt horizontal unter der Spule und biegt
fich vor derfelben in die Höhe, fo dafs fein Endzapfen in die Nuth der Steue-
rungs- oder Wechfelplatte eingreift, deren Form ganz eigenthümlich aus Bogen-
dreiecken zufammengefetzt if. Der Amerikaner nennt diefelbe „switch“. Ihr
Drehpunkt liegt links, während rechts die Steuerftange herabgeht, welche durch
einen Arm am Fallklotz paffirt und entweder von diefem mitgenommen oder
auch von Hand bewegt wird.
Wenn der Fallklotz aufgewunden ift und an den verftellbaren Anfchlag
der Steuerftange ftöfst, fo hebt er diefe und mit ihr die Wechfelplatte, wie in
Pofition Iund Ia der Figur 45 zu fehen. Der Zahn a erlaubt dem Arretirungs-
hebel einzufallen, der Zapfen des Steuerhebels fteht in der Mitte der Nuth und
die Spule befindet fich in ihrer mittleren Stellung feftgehalten und frei von beiden
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