nn = =
Mafchinen zur Bearbeitung der Metalle. 39
Mit dem gewöhnlichen Fraifer verglichen, hat der befchriebene viel
weniger Zähne oder fchneidende Kanten. Diefelben können aber ftets in guter
Ordnung erhalten werden, ohne den Querfchnitt zu verändern, während der
gewöhnliche Fraifer beim geringften Stumpfwerden fchon feine Form verändert
und dann nur durch Ausglühen, Nachdrehen, Nachfraifen und Wiederhärten
corrigirt werden kann.
Wir wollen die Befprechung der amerikanifchen Ausftellung mit dem
Schraubftock von Thomas Hallaus Florence, Mass,, befchliefsen.
Derfelbe verdient infofern den Namen Schraubftock nicht, als keine
Schraube zum Zufpannen verwendet wird, fondern eine Combination von Keil
und Kniehebel; allein wir wären in Verlegenheit, um einen Namen, welcher die-
fer Thatfache entfpräche und dennoch das Werkzeug charakterifirte, und fo
mag es denn bei dem Alten bleiben. Wie Figur 51 zeigt, haben wir es mit einem
Parallelfchraubftock zu thun. Derfelbe ift an der Bank durch eine zweitheilige,
mit kreisförmigem Prisma verfehene Scheibe befeftigt, welche in den ent-
fprechend ausgedrehten feften Theil eingreift. Zweitheilig ift die Scheibe, um
überhaupt in den feften Theil eingeführt zu werden und um ftets einen dichten
Gang zu ermöglichen. Zu diefem Ende ift der Mittelfpalt durch einen fchlan-
ken Keil ausgefüllt.
Der ganze Schraubftock kann fich auf der Scheibe drehen, alfo die
dem Arbeiter bequemfte Stellung annehmen, fo lange er nicht zugefpannt ift
Mit dem Feftfpannen des Gegenftandes ift aber ein ftarker Druck auf die Befe-
ftigungsfcheibe verbunden, woraus ein Klemmen im Prisma und eine Feftitel-
lung des Schraubftockes folgt.
In unferer Zeichnung ift der Schraubftock zugefpannt. Wird aber der
herabftehende Handhebel aufgezogen und horizontal geftellt, fo ift die beweg-
liche Backe frei und kann mit der Hand hin- und hergefchoben werden. Das
Führungsftück ift, wie bei den gewöhnlichen Parallelfchraubftöcken, prismatifch
mit halbrundem Rücken und gleitet in dem entfprechend ausgearbeiteten feften
Theil. Es ift hohl und hat nahe am rückwärtigen Ende einen feften Steg, gegen
den fich ein kurzes ftarkes Druckftück anlegt, welches mit einem zweiten den
Kniehebel bildet und auf eine gezahnte Schiene wirkt. Diefe drei Beftandtheile
werden durch eine Feder in beftändiger Berührung erhalten. Der beweglichen
gezahnten Schiene entfprechend, ift eine fefte an dem feftftehenden Theile an-
gebracht. Ift nun der Schraubftock geöffnet, fo drückt der im Handhebel
fitzende kleine Stift auf den Zwifchenhebel und diefer hält die bewegliche
gezahnte Schiene in der Höhe, aufser Eingriff mit der feften Zahnftange.
In der horizontalen Stellung wird der Handhebel durch eine Art Brems-
band erhalten, welches ihn mit fchwacher Reibung umfafst und zugleich fein |
Lager nach aufsen bildet. Wird nun ein Gegenftand zwifchen die Backen
gebracht, der Schraubftock entfprechend zufammengefchoben und der Hand-
hebel herabgedrückt, fo zieht er die in einen Keil auslaufende Stange nach
vorwärts, läfst die bewegliche Zahnftange in die fefte einfallen und prefst
fie im Weitergehen durch die vereinigte Wirkung von Keil und Kniehebel mit |
ftarkem Drucke an. Diefer Druck findet feinen Stützpunkt im beweglichen Theile
und wirkt faft ganz parallel auf dasfelbe, fo dafs der eingefpannte Gegenftand
fehr feft gehalten itt.
An ein felbftthätiges Aufgehen des Schraubftockes oder Nachlaffen des
Druckes ift bei der angewandten Conftrudtion nicht zu denken. Wir bemerken
nur noch, dafs die Theilung der Zahnftangen in Wirklichkeit feiner ift, als in der
Zeichnung der Deutlichkeit halber angenommen wurde.
2a Wie