Full text: Maschinen zur Bearbeitung der Metalle (Heft 94)

Mafchinen zur Be arbeitung der Metalle 43 
Denken wir uns nun ein Rad fo aufgefpannt, dafs fein Mittel mit dem des 
drehbaren Tifches zufammenfällt und die Mitte feines Kranzes mit der Achs- 
mitte des Mefferhebels in einer Horizontalen liegt. Stellen wir dann den Stahl 
fo, dafs feine Schneide gegen die Bildfläche zugekehrt ift, und mit der Innen- 
fläche der erften Er ufaıme enfällt und fee en die Mafchine in Bewegung, 
fo befchreibt die Schneide in der Ebene der Speiche einen Bogen, und wenn fe 
etwas wegzune hnten hat, fo gefchieht diefs noch parallel zu diefer Ebene. 
Drehen wir nun durch das Handrad den Stahl langfam um, fo arbeitet er den 
Uebergang von der geraden Speiche zum convexen Badkranze fpanweife nach 
einem Viertelkreisbogen aus. Sobald die Drehung des Stahles fo weit gedie- 
en ift, dafs eine Linie durch feine Schneide und Drehungsachfe normal zur 
m belachfe fteht, ftellen wir fie ein und beginnen fofort mit der Drehung des 
Rades felbft, wodurch der zwifchen den Uel yergängen liegende Kranztheil bear- 
beitet wird. Am Beginn des zweiten Ueberganges wird die Drehung des Rades 
aufgegeben und die des Stahles analog dem erften Uebergange ee aufge- 
nommen. Nach Yollendasg des: zweiten Ueberganges wird das Rad um fo viel 
verdreht, dafs die inzwifchen zurückgeftellte Schneide des Stahles wieder auf 
die S eichenflüche trifft und die ganze Arbeit von neuem begonnen. Die Anord- 
nung der Mafchine ift aus unferer Skizze erfichtlich. Der Mefferhebel hat gegen- 
über dem Triebrade einen Schlitz und wird durch einen darin laufenden Schleif- 
klotz und den im Rade befeftigten Kurbelzapfen bewegt. Die Antriebswe lie liegt 
unterhalb im Geftell und die Riemenfcheiben befinden fich auf der in unfereı 
Anficht abgewandten Seite. 
So viel wir wiffen, wurde die Mafchine von unferen Ausftellern zuerft ein- 
geführt. Sie hat feither viele Nachahmung gefunden. 
o©- 
Nuthftofsmafchine. 
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Ein fchönes Werkzeug, deffen erften Urfprung wirauchin den gleichen Werk- 
ftätten fuchen müffen, wardie Nuthftofsmafchine (Fig. 55, Taf.XVI). Bei diefer 
Mafchine können wir es fehr gut entfchuldigen, dafs fie wenig Neues bietet, fie 
bedarf deffen nicht, fondern ift fchön und zweckmäfsig, wie fie ift. Wir brauchen 
nicht erft das Wefen einer Nuthftofsmafchine zu befchreiben, können uns viel- 
mehr auf Hervorhebung der Vorzüge unferer Mafchine befchränken. Da ift vor 
Allem der gut ausgebildete a zu nennen. Die Stufenfcheibe hat drei 
Abfätze und ift ungewöhnlich grofs. e bietet aber für die Gröfse der Mafchine 
fehr günftige Gefchwindigkeiten und a im Zufammenwirken mit der ftar- 
ken Räderüberfetzung und dem ausgiebigen Schwungrade die ftärkften Schnitte, 
ohne den Riemen übermäfsig in Ant fpruch zu nehmen. Die Kurbelfcheibe ift an 
ihrem äufseren Umfange ge lagert und dadurch der Ueberhang auf ein Minimum 
reducirt. Die Führung des Stofses ift lang, die Steuerung einfach und bequem, 
der Tifch grofs und mit reichlicher V sifehibhsun verfehen. Wir haben mit einem 
Worte ein recht vollkommenes und handliches Werkzeug vor uns. Der Hub 
beträgt 260 Millimeter, die Ausladung 650 Millimeter. 
Tyres-Bohrmafchine. 
Neuwarunsdie Tyres-Bohrmafchine (Fig.56, Taf.XV). Sie dient dazu, 
um jene Löcher zu bohren, in welche die Schrauben zur Befeftigung der Radreifen 
auf den Radfternen eingefetzt werden und verrichtet diefe Arbeit von derInnen- 
feite des Rades nach aufsen. Man wählt diefe Richtung defshalb, weil bei vie- 
len Rädern die ‚genannte n Schrauben nicht ganz durcht den Rache gehen, und 
wo diefs doch der Fall, find die Bohrungen von innen am leichteften zu treffen, 
fobald es fich darum handelt, für alte, im Radkranze befindliche Löcher die cor- 
refpondirenden im neuen Radreifen (Tyre) zu bohren. 
  
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