A8 Carl Pfaff
unverrückbare Lage der Spindel bei leichtem Gang derfelben, Ausgleichung oder
Verhinderung der Abnützung, gute Aufnahme des axialen Druckes. Wir wollen
nun die verfchiedenen gebräuchlichen Syfteme vergleichen, um zu fehen, wie fie
diefen Bedingungen entfprechen.
Wir kennen Spindelftöcke mit konifchen Lagern, folche mit cylindrifchen
und endlich combinirte, welche an einem Ende cylindrifche, am andern koni fe :he
Lager haben.
DaiftvorallemAnderenderSpindelftock vonWhitworth, Fig.604, Taf.XIX.
Derfelbe hat konifche Lager. Beide laufen nach der gleichen RE zu und haben
nur fo viel Anlauf, um eine Ausgleichung der Ayhitzing zu gefatten: Die Lager-
büchfen find feft in den Spindelftock eingefetzt und die koni ich en Laufflächen an
die Spindel felbft angedreht. Der axiale, Druck wird durch einen flachen Ring
welcher mittels zweier Muttern verftellbar ift, auf die Flantfche der rückwärtigen
Lagerbüchfe übertragen. Angezogen wird die Spindel durch einen ähnlichen
Ring, der fich gegen die andere Seite genannter Lagerbüchfe anlegt und eben-
falls durch Muttern regulirt und feftgeftellt wird. Mittels diefer Ringe wird die
Lage der Spindel, Sa auch ihr mehr oder weniger dichter Gang in den Lagern
und der vordere hat aufserdem noch a Zweck, den ara Druck auf-
zunehmen. Das rückwärtige Ende der Spindel bleibt frei für das Aufftecken der
Wechfelräder. Bei der berühmt exadten Ausführung Whitworth’s, welcher alle
diefe Lagerbüchfen, Spindeln und Muttern glashart und mathematiich en rund
herftellt, haben feine Spindelftöcke erfahrungsmäfsig eine Dauer von noch nicht
bekannter Begrenzung. Sie veranlaffen keine Reparaturen und bleiben ftets
richtig.
Der einzige Fehler, der ihnen anhaftet, liegt in dem flachen Druckringe,
der fich, wie wir bei Gelegenheit der Befprechung von Seller’s Drehbank gezeigt
haben, Br verreibt.
Aber trotzdem laufen Whitworth’s Spindeln mit verriebenen Druckri
noch immer gut, und es ift nur die fchwierige Anfertigung und der hohe Pı
welche der allgemeinen Anwendung im Wege ftehen.
Weit weniger Sorgfalt erfordern die allgemein üblichen Lagerungen nach
Fig. 65. Die Conicität derLager ift bedeutend gröfser als bei Whithworth, weil,
wie wir gleich fehen w erden; die Lage der Spindel zum Theil durch die konifchen
Taskheile felbft regulirt wird und bi gröfserem Anlaufe nicht fo leicht ein Fest-
fetzen der Spindel eintritt. Die Kegel, deren Theile beide La ager bilden, ftehen
einander mit den Spitzen gegenüber.
Der Lauftheil im ala ärtigen Lager ift als lofe Büchfe gebildet, welche
auf die Spindel aufgefchoben und durch eine Feder an der V &räre ehung dekinden
ift. Diefe konifche Büchfe wird durch Stell: und Gegenmuttern regulirt, und
abgefehen von dem vom vordern Ende der Spindel nach rückwärts gehenden
Achfendruck wird die Spindel durch die beiden konifchen Lauftheile in ihrer
Lage gehalten, der erwähnte Achfendruck aber wird durch eine Druckfcheibe
aufgenommen, welche meift in einem durch zwei Säulchen oder Stützen rück-
wärts am Spindelftock befeftigten Querftück angebracht ift.
Das a kann auch durch anders geformte Theile, Arme, Büchfen
etc. erfetzt werden. Allemal ift aber das Aufftecken der W sehleh 'äder gehindert
und man findet die verfchiedenften Conftrudtionen, um diefem Uebel ande abzu-
helfen, am meiften eine Reverfirvorrichtung oder Wechfelbolzen. Der axiale
Druck wird durch die Druckfchraube am be oh aufgenommen, indem er hier am
wenigften Reibung und Abnützung hervorruft. Bei der hier befchriebenen
Spindelonitfiräktion ift nn. nur Morficht beim Aufpaffen der lofen konifchen
Büchfe zu beobachten. Alles Andere daran ift leicht auszuführen und in Ordnung
zu halten. Gehärtete und genau rund gefchliffene Lager und Spindeln find nicht
nothwendig, indem fchmied eeiferne Spindela und Rothgufsbüchfen fchon fehr
gute Refultate geben, und fo ausgerührte Spindel föcke eine ganz refpectable
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