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gefchaltet werden mufs. Man hat auch Spindeln mit cylindrifchen Lagern in der
Weife ausgeführt, dafs der vordere Bund, gegen welchen fich die Planfcheibe
lehnt, allen Achfendruck auf die Flantfche des vordern Lagers überträgt und
die Spindel durch Ring und Stellmutter von rückwärts her angezogen und in
ihrer Lage gehalten wird. So fehr diefes einfache Syftem, welches alle auftreten-
den Spannungen in eine Richtung bringt, für ganz grofse Drehbänke, wie z. B.
Räderdrehbänke und grofse Plandrehbänke, pafst, fo wenig ift es für kleine und
mittlere Drehbänke geeignet, mufs vielmehr für diefe geradezu verworfen werden.
Nach diefer allgemeinen Befchreibung der cylindrifch gelagerten Spindeln
erübrigt uns noch der combinirten Spindelftöcke zu erwähnen, welche in den
vordern Lagern cylindrifche, im rückwärtigen konifche Bohrungen haben. Diefe
treten nur felten auf. Ein Beifpiel bietet der Spindelftock von Sellers, Fig. 25
und 27, Tafel IV, auf den wir hiermit verweifen.
Suportdrehbank.
Kehren wir nun zu unferem Ausfteller zurück, und betrachten die Suport:-
drehbank zum Egalifren und Schraubenfchneiden, Fig. 67, Taf. XIX. Die Spitzen-
höhe beträgt 178 Mm. und ift die ganze Drehbank entfprechend ftark ausgeführt
Der Spindelftock ift der gewöhnliche mit konifchen Lagern. Die Druckfchraube
ift in einem ziemlich entfernt liegenden Querftück gehalten, deffen Stützen weit
genug auseinanderliegen, um auch gröfsere Wechfelräder pafliren zu laffen. Für
Gewinde, welche eine fehr grofse Ueberfetzung verlangen, ift durch einen übrigen
Wechfelbolzen in der Scheere vorgeforgt. Die Achfe für das Rädervorgelege
wird durch Excenterbewegung aus- und eingerückt.
Der Reitftock ift nicht zum Konifchdrehen verftellbar, das Anziehen des
Stofses erfolgt durch Zufammenpreffen der einfeitig aufgefchlitzten Hülfe.
Aufser der Leitfpindel zum Schraubenfchneiden ift auch noch eine felbtt-
thätige Bewegung des Suports durch Schnecke und Zahnftange angebracht,
welche vorwärts und rückwärts gebraucht werden kann. Schlitten, Suport, Bett
etc. find gut ausgebildet, aber von den gewöhnlichften Typen. Die Ausführung
entfpricht dem eingangs Gefagten.
Horizontalbohrmafchine.
Die Horizontalbohrmafchine, Fig. 68, 69 und 70, war eine ganz
gefchickte Modification der bekannten und viel angewandten Horizontalbohr
mafchinen. Während diefe gewöhnlich etwas gröfser und auf niedrig liegenden
Fundamentplatten angeordnet find, hatte Hind, wie wir aus unfern Zeichnungen
erfehen, feine Fundament- oder Auffpannplatte etwas über den Fufsboden
erhoben. Er konnte diefs thun, weil feine Mafchine nicht univerfell, (ondern nur
zum Bohren kleinerer Stücke wie: Dampfcylinder, Lager etc., beftimmt war. Die
Mafchine bohrt bis zu 410 Millimeter Durchmeffer und ift mit einer Vorrichtung
verfehen, um Flangen von Cylindern, Lagern etc. abzudrehen.
Die Bohrfpindel hat eine horizontale Verfchiebung von ,750 Millimeter,
kann auf alle Höhen von ı80 bis zu 730 Millimeter von der Auffpannplatte ein-
geftellt und feitlich um 460 Millimeter verfchoben werden. Die Auffpannplatte
ift 2134 Millimeter lang und 915 Millimeter breit.
Auf derfelben werden die Arbeitsftücke diredt und ohne Unterlagen auf-
gefpannt und die Verfchiebbarkeit der Bohrfpindel wird benützt, um diefelbe in
das Mittel der zu machenden Bohrung richtig einzuftellen. Sind mehrere
Bohrungen parallel zu einander in einem Arbeitsftücke auszuführen, fo wird die
Bohripindel nach und nach in alle eingeftellt und der Vortheil des Syftemes tritt