Full text: Maschinen zur Bearbeitung der Metalle (Heft 94)

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Mafchinen zur Bearbeitung der Metalle 5l 
dann befonders klar zu Tage. Die Einrichtung der Mafchine ift, wie aus den ange- 
führten Figuren erfichtlich, folgende: 
An einem rechteckigen Rahmen findet fich feitwärts der Antrieb mit 
Räderüberfetzung in der Art eines Drehbanksfpindelftockes angebracht. Die 
Antriebsachfe hat in der für die Verfchiebung des Bohrftänders erforderlichen 
Entfernung ein drittes Lager und ift mit einer Nuth verfehen. 
Auf dem Rahmen fteht verfchiebbar der Bohrftänder und erfafst mit 
herabgehendem Arme die Hülfe eines Schrägrades, welches mit der Antriebs- 
achfe verfchiebbar verbunden ift. Ein zweites Schrägrad ift im horizontalen 
Arme des Bohrfländers gelagert und überträgt durch eine verticale genuhete 
Welle die Bewegung nach oben. Am Bohrftänder felbft ift der Bohrzeugträger 
vertical verftellbar angebracht und empfängt die Bewegung mittels zweier 
Schrägräder, welche ähnlich wie die unteren eingerichtet find, 
Zwifchen den letztgenannten Schrägrädern und der Hülfe der Bohrfpindel 
vermitteln eine kurze horizontale Achfe und ein Paar Stirnräder, die im Verhält- 
niffe von etwa 1:3 ftehen, die letzte Ueberfetzung. 
Die Hülfe liegt in anziehbaren cylindrifchen Lagern und nimmt die Bohr- 
fpindel durch diametral gegenüberftehende Nuthen und Federn mit. Die Ver- 
fchiebung der Bohrfpindel kann mittels der feft mit ihr verbundenen Druck- 
fchraube und der drehbaren Mutter von Hand oder durch Differenzialräderwerk 
felbftthätig erfolgen. Die beiden Getriebe des letzteren find durch excen- 
trifchen Bolzen ausrückbar. Das Differenzialräderwerk gibt zwar einen fehr 
gleichmäfsigen kontinuirlichen Vorfchub, geftattet aber keine Variation des 
felben. 
In Verbindung mit dem Rahmen oder Geftell des Bohrftänders fteht die 
Auffpannplatte dadurch, dafs beide an den Ecken verfchraubt find. Entfprechend 
dem Bohrftänder ift auf derfelben ein verftellbares Lager angebracht, welches 
leicht in die mit der Bohrfpindel correfpondirende Stellung gebracht werden 
kann, und ihr dann als Stütze dient. Die Arbeitsftücke werden meift zwifchen 
dem Bohrftänder und dem Lager aufgefpannt, es kann jedoch auch das letztere 
zur Verfteifung der Bohrfpindel vor dem zu bohrenden Gegenftande aufgettellt 
und dann mit dem freien Spindelende gebohrt werden. 
Zum Abdrehen von Flangen ift auf der Bohrfpindel ein Doppelarm ver- 
fchiebbar aufgefteckt, deffen Nabe im Lager geführt ift. Steuerfterne und ein 
unterhalb vorgefehener verftellbarer Anfchlag bewirken den radialen Vorfchub 
der in die Mefferhalter eingefpannten Werkzeuge; für den horizontalen Verfchub 
kann die nur auf Fig. 68 fichtbare, am Fufse des Lagers angebrachte Stell- 
fchraube dienen. 
Wandbohrmafchine. 
Die Wandbohrmafchine, Fig. 71, Taf. XX ift ein ftarkes und einfaches Werk- 
zeug, intereffant durch die Anwendung befonderer Füfse. Die Ausladung der Bohr- 
fpindel von der Wand wird in der Praxis oft ganz verfchieden grofs verlangt 
und es ift für den Conftrudteur die leichtefte Art, diefen mannigfachen An- 
forderungen dadurch zu entfprechen, dafs er derartige Füfse oder Zwifchenftücke 
einfchaltet, deren Veränderung von Fall zu Fall fchnell und billig möglich ift, 
während die Abänderung eines ganzen Bohrmafchinenmodelles unverhältnifs- 
mäfsigen Aufenthalt und Koften verurfacht. 
Wir glauben bei der Einfachheit des Gegenftandes und der Deutlichkeit 
unferer Zeichnung der fpeciellen Befchreibung enthoben zu fein ; erwähnen noch- 
mals, dafs die Ausführung aller Mafchinen eine mittelgute war, und gehen zu 
unferem nächften Austteller über. 
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4 
Br. 
 
	        
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