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Mafchinen zur Bearbeitung der Metalle 5l
dann befonders klar zu Tage. Die Einrichtung der Mafchine ift, wie aus den ange-
führten Figuren erfichtlich, folgende:
An einem rechteckigen Rahmen findet fich feitwärts der Antrieb mit
Räderüberfetzung in der Art eines Drehbanksfpindelftockes angebracht. Die
Antriebsachfe hat in der für die Verfchiebung des Bohrftänders erforderlichen
Entfernung ein drittes Lager und ift mit einer Nuth verfehen.
Auf dem Rahmen fteht verfchiebbar der Bohrftänder und erfafst mit
herabgehendem Arme die Hülfe eines Schrägrades, welches mit der Antriebs-
achfe verfchiebbar verbunden ift. Ein zweites Schrägrad ift im horizontalen
Arme des Bohrfländers gelagert und überträgt durch eine verticale genuhete
Welle die Bewegung nach oben. Am Bohrftänder felbft ift der Bohrzeugträger
vertical verftellbar angebracht und empfängt die Bewegung mittels zweier
Schrägräder, welche ähnlich wie die unteren eingerichtet find,
Zwifchen den letztgenannten Schrägrädern und der Hülfe der Bohrfpindel
vermitteln eine kurze horizontale Achfe und ein Paar Stirnräder, die im Verhält-
niffe von etwa 1:3 ftehen, die letzte Ueberfetzung.
Die Hülfe liegt in anziehbaren cylindrifchen Lagern und nimmt die Bohr-
fpindel durch diametral gegenüberftehende Nuthen und Federn mit. Die Ver-
fchiebung der Bohrfpindel kann mittels der feft mit ihr verbundenen Druck-
fchraube und der drehbaren Mutter von Hand oder durch Differenzialräderwerk
felbftthätig erfolgen. Die beiden Getriebe des letzteren find durch excen-
trifchen Bolzen ausrückbar. Das Differenzialräderwerk gibt zwar einen fehr
gleichmäfsigen kontinuirlichen Vorfchub, geftattet aber keine Variation des
felben.
In Verbindung mit dem Rahmen oder Geftell des Bohrftänders fteht die
Auffpannplatte dadurch, dafs beide an den Ecken verfchraubt find. Entfprechend
dem Bohrftänder ift auf derfelben ein verftellbares Lager angebracht, welches
leicht in die mit der Bohrfpindel correfpondirende Stellung gebracht werden
kann, und ihr dann als Stütze dient. Die Arbeitsftücke werden meift zwifchen
dem Bohrftänder und dem Lager aufgefpannt, es kann jedoch auch das letztere
zur Verfteifung der Bohrfpindel vor dem zu bohrenden Gegenftande aufgettellt
und dann mit dem freien Spindelende gebohrt werden.
Zum Abdrehen von Flangen ift auf der Bohrfpindel ein Doppelarm ver-
fchiebbar aufgefteckt, deffen Nabe im Lager geführt ift. Steuerfterne und ein
unterhalb vorgefehener verftellbarer Anfchlag bewirken den radialen Vorfchub
der in die Mefferhalter eingefpannten Werkzeuge; für den horizontalen Verfchub
kann die nur auf Fig. 68 fichtbare, am Fufse des Lagers angebrachte Stell-
fchraube dienen.
Wandbohrmafchine.
Die Wandbohrmafchine, Fig. 71, Taf. XX ift ein ftarkes und einfaches Werk-
zeug, intereffant durch die Anwendung befonderer Füfse. Die Ausladung der Bohr-
fpindel von der Wand wird in der Praxis oft ganz verfchieden grofs verlangt
und es ift für den Conftrudteur die leichtefte Art, diefen mannigfachen An-
forderungen dadurch zu entfprechen, dafs er derartige Füfse oder Zwifchenftücke
einfchaltet, deren Veränderung von Fall zu Fall fchnell und billig möglich ift,
während die Abänderung eines ganzen Bohrmafchinenmodelles unverhältnifs-
mäfsigen Aufenthalt und Koften verurfacht.
Wir glauben bei der Einfachheit des Gegenftandes und der Deutlichkeit
unferer Zeichnung der fpeciellen Befchreibung enthoben zu fein ; erwähnen noch-
mals, dafs die Ausführung aller Mafchinen eine mittelgute war, und gehen zu
unferem nächften Austteller über.
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Br.