Full text: Maschinen zur Bearbeitung der Metalle (Heft 94)

   
  
  
  
  
  
78 Carl Pfaff. 
angefchraubt find. In der Mitte ift vorn eine kleine Dampfmafchine mit einem 
Cylinder von 240 Millimeter Durchmeffer angebracht, von welcher die oberhalb 
gelagerte Welle mit Schwungrad von 2750 Millimeter Durchmeffer angetrieben 
wird. Durch einfache Räderüberfetzung pflanzt fich die Bewegung auf die tiefer 
unten gelagerte Achfe fort, welche mit zwei daumenartigen Hubfcheiben verfehen 
ift, und die Scheerenhebel bewegt. Letztere find entfprechend gekrümmt, und 
zwar einer von ihnen auch feitwärts, um an feinem Nachbar vorbei zu kommen. 
Sie find fo wie die Hubfcheiben von Gufseifen, aber fehr ftark und an ihren 
Berührungs- oder Arbeitsftellen mit Stahl belegt. Vor den Scheeren find ent- 
[prechende Sicherheitsftangen, hinter denfelben verftellbare Anfchläge ange- 
bracht, um eine Anzahl Stücke von gleicher Länge abfchneiden zu können. Alle 
Lager find leicht zugänglich und mit anziehbaren Metallfchalen ausgerüftet. 
Die Scheere ift geeignet, um Quadrateifen bis 65 Millimeter zu fchneiden. 
Richtmafchine. 
Die Richtmafchine, Fig ıız und ıı4 (Taf. XLV), dient zum Geraderichten 
von Eifenbahnfchienen und Facon- oder Trägereifen, welche zwar fchon nach 
dem Walzen im noch heifsen Zuftande auf Richtplatten mit hölzernen Hämmern 
gerichtet werden, fich jedoch meiftens beim Erkalten verziehen und abgefehen 
davon, fchon wegen der oberflächlichen Art der genannten Ausrichtung einer 
Nachhilfe im kalten Zuftande bedürfen. An dem flarken Bette der vorliegenden 
Mafchine find zwei Vorfprünge angegoffen, welche horizontale fchwalbenfchwanz- 
förmige Nuthen haben, die in unferer Zeichnung durch Deckel gefchloffen find. 
In diefen Nuthen bewegen fich Vorfprünge der beiden prismatifch geformten Auf- 
lageftücke, welche mit Handgriffen verfehen find und je nach Erfordernifs näher 
zufammen oder weiter aus einander gefchoben werden können. In der Mitte der 
Mafchine ift ein ftarker Stofs geführt, welcher durchbohrt und rückwärts mit 
einer Mutter, vorn mit einem ftählernen, ftumpf gefpitzten Druckftück verfehen 
ift. In die Mutter tritt eine 160 Millimeter ftarke Schraube mit einfachem Gewinde 
ein und ftemmt fich mit ihrem Bunde an das rückwärtige Lager. Sie ift mit 
einem Stirnrade verfehen, welches durch das Getriebe der oberhalb liegenden 
Achfe in Bewegung gefetzt werden kann. Je nachdem nun die Frictionskuppelung 
mit einer der beiden Riemenfcheiben verbunden ift, wird die Schraube nach rechts 
oder links gedreht, da die Scheiben mit gekreuztem und offenem Riemen laufen. 
Läfst man die Kuppelung in der Mitte ftehen, fo dafs fiein keine der beiden 
Riemenfcheiben eingreift, fo fteht die Schraube ftill. Durch die eine Drehungs- 
richtung der Schraube wird der Stofs nach vorwärts bewegt und kann einen bedeu- 
tenden Druck auf die zwifchen feinem Kopf und den Auflageftücken eingelegte 
Schiene ausüben, fo dafs diefe gezwungen wird, die gewünfchte Richtung anzuneh- 
men ; hiebei werden die Auflageftücke jenach der Länge des auszurichtenden Buges 
verftellt. Die andere Drehungsrichtung führt den Stofs zurück und erlaubt eine 
Verfchiebung der Schiene der Länge nach, welche durch, zu beiden Seiten ange- 
brachte Rollen erleichtert wird. Die Arbeit wird fo lange wiederholt, bis die Schiene 
aufihrer ganzen Länge und in beiden Ebenen vollkommen gerade ift. Die Mafchine 
kann aber eben fo gut benützt werden, um Schienen und Träger nach beftimmten 
Dimenfionen zu biegen. 
Schienenfäge. 
Die Schienenfäge, Fig. ı15 und 116 (Taf. XLV]), dient zum Abfchneiden der 
Schienen im kalten Zuftande und wir möchten fie eigentlich Schienenfraife 
nennen, um die langfame Arbeit beffer zu charakterifiren, Mit dıefem Namen 
werden aber gewohnheitsmäfsig folche Mafchinen bezeichnet, welche die Enden 
     
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
    
	        
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