Transportmittel und anderes Betriebsmaterial für Eifenbahnen. o
Oefterreich fchon 1850 erprobt), dann noch zwei faft congruente Syfteme der
diredten Erwärmung der Luft, dann mittelft eines Röhreniyftems und Circil ation
von erhitztem Waffer und endlich mittelft der Rauchkaften-Gafe aus der Zugs-
mafchine.
Mit praktifchem Erfolge ausgeführt, mit Ventilation verbunden, neu und
zweckmäfsig ift die Luftheizung von Thamm und Rothmüller. Sie erzielt eine
conftante innere Temperatur, "unabhängig von der äufseren, von + 10°’ R.,# und
ftetem Luftwechfel. Unterhalb des Wagengetftelles ift ein abgefchloffener Raum
gebildet, der einen horizontalen, zu den Achfen parallelen Heizapparat in der
Mitte trägt, beftehend aus einem mittelft Thüre abgefchloffenen Blecheylinder.
Diefer nimmt einen Korb aus Eifenftäben auf, be m für die Füllung mit Coaks.
Die Luft ne zunächft in einen Arien angenietet an den unteren Theil
inders und von da zum Coaks. Die E intrittsöffnunge en können ganz
oder theilweife gefchloffen werden. Die en finden Abzug durch ein IRupl rer
am Boden des Cylinders, das Rohr hat am Ende einen Saugapparat zum Änfachen.
Der Blecheylinder ift von einem doppelten Blechmantel concentrifch umgeben,
von dem zwei Rohre abzweigen, welche rechts und links an den Baden der
Coupe&s münden und dafelbft die warme Luft abgeben. Neben diefen Aus-
mündungen befinden fich Oefinungen im Fufsboden, durch welche die kalte Luft
aus dem Wagen zum Apparat ftrömt, von wo fie erwärmt wieder durch jenes Rohr
rückkehrt. Die frifche Luft gelangt durch Luftfauger an beiden Seiten des Wagens
zu einer Schutzwand, an we Ei er fie fich erwärmt, und die, unmittelbar oberhalb
des Apparats angebracht, die Erhitzung der umgebenden Holztheile verhin-
dern foll.
Anf
Auf
des Blechc nn
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lem Dache find Ventilatoren zur Regulirung der Wärme und Abfuhr
neten Luft angebracht.
Die Betriebskoften len fich einfchliefslich Erhaltung und ıo Percent
Amortifation auf 29 Kreuzer per Zugsmeile (bei der Öftereeichieh ıen Nordbahn)
sende die Brenndauer eine r Füllung (10 Kilo) ift 12 Stunden, die Auswechslung
des ausgebrannten Korbes gegen den gefüllte n leicht zu bewerkftelligen.
In auch diefes Heizungsprincip früher fchon (ich glaube in Amerika) verfucht
worden, fo war deffen originelle und durchdachte Ausführung in Wien als neu und
von eminent praktifchem Werthe anzufehen.
Die Kienaft’fche, auf gleicher Bafis beruhende Heizungsmethode kann
nicht auf e. siche Höh e I vorigen geftellt werden.
E Rn Warmwaffer-Circulationvon
Weibel, Briquet& ee in Genf ift ebenfalls neu und vereinigt mit den
vorherbefchriebenen den V hl der Unabhängigkeit des Wagensim Zu welcher
der Haag’ nn (Augsburger) Dampfheizung in fo hohem abgeht.
Sie befteht aus einem kleinen, am Ende des Wagens unter dem Fufsboden
ce Coaks-Füllofen mit Waffermantel und Rauchrohr, fowie einem Rofte
auf dem en der wohl mit einem Afchenkaften verfchloffen werden follte. Vom
Waffermantel aus zw en fich Rohre ab, die in horizontalen und verticalen Aus-
läufern jedes Coup£ berühren. Neigung (F all) gegen den Ofen hat nur das unterfte
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der ausgeathn
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Rohr unterhalb des Fufsbodens. Der Or ift durch einen, aufserhalb der Stirn-
wand mündenden, mit Thüre verfchliefsbaren Hals leicht zu füllen. Der Bedarf für
24 Stunden foll zo Kilo Coaks betragen, Fülltrichter und Ofen faffen zufammen
10°5 Kilo. Der Querfchnitt SS Rohre, mit Ausnahme der unter den Sitzbänken
laufenden viel weiteren Querrohre, ift circa 30 Millimeter. Das heifse Waffer fteigt
* Es werde hier bemerkt, s man bei aller Beftimmtheit der Forderung der Waggon-
Bzung überhaupt, felbft ärztlicherfeits die Anfprüche noch nicht formulirt hat, indem ei
Theil die Wagentemperatur im Innern co nftant, der andere aber verlangt, dafs d
geheizte Coupe ft eine Plusdiferenz von 109 R. gegen aufsen habe. Ift eine vol
kommene rationelle Heizung an und für fich eine der fchwierigften technifchen Aı
gaben, fo wird fie es h mehr durch die fo grofse Verfchiedenheit der Wünfche.