Full text: Strassen-Fuhrwerke und andere Transportmittel (Heft 58)

  
  
40 M,B. Rideli. 
trav in der kürzeften Frift, ebenfo wie früher die Säulenfchäfte, von den Marmor- 
brüchen auf den Bauplatz in Ephefus gefchafft werden konnte. * 
Schliefslich kann aus diefem Anlaffe die Bemerkung nicht unterdrückt 
werden, dafs in den erhalten gebliebenen Fragmenten de M. Vitruvius noch 
heutigen Tages eine erichuntliche Fundgrube von neuen oder für neu gehal- 
tenen Projecten zu fuchen fei, und dafs ei einer halbwegs richtigen Interpre- 
tirung diefes Schriftftellers die vaterländifchen Privilegiumsarchive von aus- 
dauernden Patentliebhabern noch vor Beginn der nächften Weltausftellung auf 
das reichhaltigfte vermehrt werden könnten. 
Aufser den Fracht- und Luxuswagen warenin der öfterreichifchen Abthei- 
lung viele theils ganz fertige Wagenbeftandtheile, theils die dazu gehörigen Halb- 
fabricate ausgeftellt. 
Von den Eifen- und Hüttenwerken des Grafen Alexander Branickiin 
Sucha (Galizien) waren diverfe Achfen ausgeftellt, wovon die ftärkfte im Gewichte 
von I'13 Centner ä ız fl. 75 kr. oder per Stück 14 fl. 40 kr. öfterr. Währung, die 
fchwächfte im Gewichte von 21 Pfund zu 2 fl. 68 kr. per Stück. 
Von der Eifen- und Stahlgewerkfchaft Eibiswald waren aufser fertigen 
Equipagefedern und Omnibus-Tragfedern aus Gufsftahl auch Flachfedergufsftahl, 
gerippter Cementfederftahl, fowie Eifenachfen in fehr vielen Dimenfionen ausge- 
ftellt, welche den früheren Ruf diefes Etabliffements vollkommen rechtfertigten. 
Ferdinand Hüffel in Hainfeld (Niederöfterr eich) fowie G. Gais- 
mayer & Schürhagel in Scheibbs waren je durch eine reichhaltige Aus- 
ftellung von geraden und gekröpften Achfen mit und ohne Büchfen, die letzteren 
Fabrikanten auch durch eine ne von Rädern mit fchmiedeeifernen 
Naben Ksıeten, 
Paul Abl & Comp. in Scheibbs ftellten einen Satz fchwerer Frachtwagen- 
Räder auf A a a Büchfen und Muttern, lofe Räder ohne Reifen und complete 
Bremsvorrichtungen aus, wobei eine fehr forgfältige Bearbeitung beobachtet 
werden konnte. 
Die Prager Eifeninduftrie-Gefellfchaft fteilte Eifenachfen roh und abge- 
dreht aus, während die Ternitzer Walzwerke Frachtwagen-Achfen und Hufeifen 
aus Beffemerftahl verführten. 
Von der Erzherzog Albrecht'fchen Kameraldirection in Tefchen waren 
Wagenachfen aus Frifcheifen mit und ohne Büchfen und Muttern zur Austftel- 
lung gelangt. 
Micha ael Finfterle in Wien ftellte 8 Räder aus, deren Ausführung eine 
ganz a: genannt werden mufs, dabei waren Speichen und Felgen aus 
Efchen-, die Naben hingegen aus Ruftenholz. 
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Vom Schioffe rmeifter Joiet Hornig in Wien waren die von demfelben 
für die Wagenbauer fabricirten Eifenbeftandtheile als: Wagentritte, Hängtafchen, 
Klammern, Rahmen für den Kutfchbock u. f. w. ausgeftellt, deren Ausführung 
nichts zu wünfchen übrig liefs, während M. Ed. Schmiedtin Wien nebft Wagen- 
achfen auch feine patentirte eiferne Radnabe zur Ausftellung brachte, 
Die k. k. Hof-Eifenwaarenfabrik von Jofef Heifer in Gaming ftellte 
zahlreiche Mufter von allen in Oefterreich gebräuchlichen und nach ihrer Länge 
als deutfche, böhmifche und ungarifche unterfchiede enen Frachtwagenachfen mit 
Gufsbüchfen und gefchmiedeten Stöfseln aus, ferner eine grofse Auswahl von den 
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jetzt fehr bev orzugten „Coling’s Patent-Oel-Achfen‘ inc ‚usive Büchfen, Muttern, 
(Metagenes) rotas circiter pedum duodenum, et istyliorum capita in 
medias rotas inel eadem ratione cum cnodaces et armillas in capitibus inclusit. Ita cum 
trientes a bubus ducerentur, in armillis inclusi cnodaces versabant rotas: epistylia vero 
inclusa utiiaxes in rotis eadem ratione qua .scapi sine mora ad opus pervenerunt.‘ 
M. Vitruvius „de Architedtura“ Liler X, Cap. II, ı2. 
     
 
	        
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