Full text: Strassen-Fuhrwerke und andere Transportmittel (Heft 58)

   
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
Strafsenfuhrwerke und andere Transportanittel. 45 
Um aber wenigftens annähernd die in wohlgefetzten Programmen und foge- 
nannten fachmännifchen Gutachten den bedauernswerthenActionären in Ausficht ge- 
ftellten Intereffen von den nominellengagirten Capitalien hereinzubringen, werden 
die ausnehmend hohen Preife der öfterreichifch - ungarifchen Eifen- und Stahl- 
produdte auch in Hinkunft aufrecht erhalten werden müffen und können daher die 
davon abhängigen fehr zahlreichen Induftriezweige, fomit auch die Wagenfabri- 
{ kanten auf eine Herabminderung der Erzeugungskoften, refpective auf die daraus 
refultirende Concurrenzfähigkeit mit dem Auslande keinesfalls rechnen. 
Das gegenwärtig an der Tagesordnung ftehende, ganz anormale, weil noth- 
gedrungene Ausgebot der Eifen- und Stahlproducte zu Spottpreifen bildet einen 
beforgnifserregenden Vorläufer von möglicherweife bevorftehenden Kataftrophen 
und ift mit ein Refultat von früheren Unterlaffungsfünden fowie einer ungenügenden 
Berückfichtigung der allgemeinen Verhältniffe, durch deren vorhergegangene 
Nichtbeachtung die Hauptconfumenten eben auch lahm gelegt worden find und 
nun auch zu denallerbilligften Preifen gar keine Käufer gefunden werden können. 
Nun wäre es aber vielleicht an der Zeit, genau abzuwägen, ob der inner- 
halb der Grenzen der Möglichkeit allenfalls gelegene Auffchwung’ der in Folge 
des troftlofen Zuftandes der öfterreichifchen .Eifeninduftrie darniederliegenden, 
von der letzteren abhängigen Fabricationszweige dem öfterreichifch-ungarifchen 
Gemeinwefen gröfsere Vortheile bieten würde, als die ftets mit den gröfsten Opfern 
verbundene, fo häufig wiederkehrende Unterftützung einer Induftrie, woran die 
offenbaren Merkmale eines unheilbaren, überdiefs felbftverfchuldeten Siechthums 
mit jedem Tage deutlicher hervortreten? 
Es kann in der That nicht geleugnet werden, dafs die während der Herr- 
fchaft der gegenwärtigen Schutzzölle verfloffene Zeit von der ausländifchen Eifen- 
induftrie viel erfolgreicher als von unferer einheimifchen ausgenützt worden ift, 
und dafs diefe Superiorität ebenfo die Qualität als auch die aufserordentlich maffen- 
hafte, weitüber den Bedarf des eigenen Landes reichende exportfähige Production 
in fich begreift. 
Nachdem alfo unter Vorausfetzungen die nicht in Erfüllung gingen, eine 
lange Zeit nutzlos verftrichen ift, fo wäre es vielleicht angezeigt, durch Aufhebung 
der Schutzölle auf Stahl und Eifen eine Menge von profperitätsfähigen öfterrei- 
chifchen Induftriezweigen von diefen drückenden Feffeln, fowie dafs grofse Publi- 
cum von der bis nun vollkommen zwecklos entrichteten Prämienzahlung zu be- 
freien, ohne dadurch die in bewährten Händen einiger früheren Befitzer gegen- 
wärtig noch verbleibenden Eifenwerke, welche auf gefunder Bafıs gegründet find 
und rationell geleitet werden, irgendwie zu fchädigen. 
DiefeErleichterung,verbunden mit den feit langer Zeit beimEifenbahn Trans- 
porte fehnlichft erwarteten Tarifermäfsigungen, würde unzweifelhaft einer grofsen 
Anzahl von früher in Oefterreich florirenden Induftriezweigen ein frifches Leben 
verleihen und die Steuerkraft des Landes nicht unerheblich ftärken. 
  
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Deutfches Reich. Die Parifer Weltausftellung wurde im Jahre 1807 
von den norddeutfchen Bundesftaaten mit 4 Luxuswägen, und zwar aus Berlin 
befchickt, während Süd-Deufchland in diefem Induftriezweige gar nicht ver- 
treten war. 
Die Wiener Weltausftellung hatte hingegen 40 Luxuswagen, ı Schlitten 
und 28 Modelle von diverfen Poftwagen, deren fich die deutfche Reichspoft 
gegenwärtig bedient, oder die früher im Gebrauche ftanden, aufzuweifen. 
Die bemerkenswerthen Luxusfuhrwerke waren von folgenden Wagen: 
fabrikanten ausgeftellt: Louis Widerkehr in Colmar (Elfafs-Lothringen) 
ftellte zwei vorzüglich ausgeführte Wagen aus; der eine davon war ein zwei- 
fitziges, fchwarz lackirtes und gelb befchnittenes Coupe mit Refforts a pincettes, 
inwendig mit fchwerer, [chwarzer Seide und gelben Knöpfen ausgefchlagen, der 
zweite Wagen war ein braunlackirter, weifsbefchnittener, mit lichtem drap- 
  
     
 
	        
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